EI Der Eisenbahningenieur

11 EI-Eisenbahningenieur | Februar 2010 In Chemnitz einmündende Strecken Inbetriebnahme Riesa – Chemnitz 01. September 1852 Chemnitz – Zwickau 15. November 1858 Chemnitz – Annaberg 01. Februar 1866 Dresden – Werdau 01. März 1869 Chemnitz – (Freiberg – Haininchen) 1869 Chemnitz – Kieritzsch 1872 Chemnitz – Aue 24. Dezember 1875 Rangierbahnhof Hilbersdorf 26. Juni 1902 Tab. 1: Die in den Knoten Chemnitz einmündenden Strecken und deren Inbetriebnahmetermine [1] Stellwerk Beschreibung Inbetriebnahmejahr W1 elektromechanisches Stellwerk; Einreihenhebelwerk VES 1912 mit Farbscheibenüberwachung; 7 Lichtsignale 60V =, GS I – Relais 1939 W2 mechanisches Stellwerk; Bauart „Jüdel 6000“ 1906 W3 im gleichen Gebäude wie Stw B3: mechanisches Stellwerk; Bauart „Jüdel 6000“ 64 Hebelplätze, 33 Fahrstraßenhebelplätze, nicht mehr typenrein, Einheit und Jüdel 11000; alle 17 Ausfahrsignale sind Formsignale 1930 B3 elektromechanisches Stellwerk; Einreihenhebelwerk VES 1912 (Befehlswerk) mit Farbscheibenüberwachung 1930 W4 mechanisches Stellwerk Bauart „Jüdel 6000“ 1930 W5 im gleichen Gebäude wie Stw B5 (1 Stockwerk tiefer); elektromechanisches Vierreihenhebelwerk VES (76 Weichenhebelplätze, nicht erdfrei, Umbauverbot); 16 Lichtsignale 60V = 1936 B5 elektromechanisches Stellwerk; Einreihenhebelwerk VES 1912 (Befehlswerk, 1 Stoß mit 24 Plätze) mit Farbscheibenüberwachung 1936 Tab. 2: Konventionelle Stellwerke im Knoten Chemnitz Den zentralen Teil des Knoten Chemnitz bildet der Bahnhof Chemnitz Hbf. Im Bahnhof beginnen und enden mehrere Strecken: Strecke 6255 Riesa – Chemnitz (RC) en- • det im Hbf Chemnitz Strecke 6257 Chemnitz-Hilbersdorf – • Chemitz Hbf (Umfahrung Verschiebebahnhof Chemnitz-Hilbersdorf (DWCh) endet vor dem Hbf und geht in die Strecke 6258 über; diese Strecke ist ein Teil der Sachsenmagistrale. Strecke 6385 Neukieritzsch – Chemnitz • (KC) endet im Hbf Strecke 6645 Chemnitz – Aue (– Blau- • enthal) (CA) beginnt im Hbf Auf den Strecken verkehren zurzeit Züge des Fernverkehrs (IRE, auch als SachsenFrankenexpress bezeichnet), des Regionalverkehrs (Regionalexpress, Regionalbahn) und des Güterverkehrs. Konventionelle Stellwerkstechnik im Knoten Chemnitz Der Bf Chemnitz Hbf besteht aus zwei Fahrdienstleiterbezirken. Auf der Nordseite befindet sich das Befehlsstellwerk B3 mit den Wärterstellwerken W1, W2, W3 und W4. Auf der Südseite regelt das Befehlsstellwerk B5 mit den Wärterstellwerk W5 den Zugverkehr. Ein Gleisfreimeldeposten im Bereich der Bahnhofshalle, zwischen beiden Fahrdienstleiterbezirken, regelt die Gleisfreimeldung der Gleise 1, 3, 5, 6, 9, 10, 11, 12, 13, 15 (Durchgangsbahnhofsteil mit den Bahnsteigen 10 bis 16). Für den Kopfbahnhofsteil mit den Bahnsteigen 1 bis 9 regelt ein weiterer Mitarbeiter die Gleisfreimeldung der Gleise 73, 76, 77, 80, 81, 84, 85, 88 und 89. Mit der Realisierung der Längsteilung der Betriebsstelle für den Aufbau der neuen Gleisanlagen und Sicherungstechnik ist eine Gleisfreimeldung des Kopfbahnhofes nicht mehr erforderlich. Die gesamte Stellwerkstechnik besteht aus mechanischen Stellwerken (u. a. Bauart Jüdel 6000) bzw. elektromechanischen Stellwerken (u. a. Bauart E1912) und wurde in den Jahren von ca. 1930 bis 1939 erneuert bzw. neu gebaut. Tab. 2 zeigt eine Auflistung der Signal- und Sicherungstechnik im Bf Chemnitz Hbf. Besonderheiten der Signaltechnik ImZuge der Elektrifizierungdes Abschnittes Zwickau – Chemnitz – Freiberg (Sachs.) im Jahre 1965 wurden auch Stellwerke modernisiert. Das elektromechanische Stellwerk W1 wurde 1966 mit Lichtsignalen in der Bauform GS I DR mit 60 V Gleichspannung in Betrieb genommen. Das Wärterstellwerk steuert die Einfahrsignale A, C und D, es erlaubt Zügen aus Niederwiesa, Riesa und Küchwald die Einfahrt in den Bahnhof. Für die bestehenden Lichtsignale hat das Eisenbahn-Bundesamt eine Ausnahmegenehmigung für 60 V Gleichspannung Signalschaltungen erteilt, dies betrifft die Stellwerke W1 und W5. Für diese Anlagen besteht ein Umbauverbot. Der weitere Zustand der konventionellen Stellwerkstechnik kann dabei wie folgt beschrieben werden: Der gesamte Bf Chemnitz Hbf besitzt • keine PZB-Ausrüstung. Das Befehlsstellwerk B3 steuert über ein Auftragsmeldesystem (Kuhnt) die Auftragsmelder der Stellwerke W1 bis W4, je nach Fahrstraße noch B5, W5. Das System ist nicht erweiterbar und schlecht anzupassen. In Abb. 2: Längsteilung der Betriebsstelle Bf Chemnitz Hbf

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