Auszug | eb - Elektrische Bahnen 4 | 2020

154 Nachrichten 118 (2020) Heft 4 merbetrieb in der Abstellung bemerkenswert. Die Züge sind auf dem gesamten Streckennetz der MGBahn zwischen Zermatt bis Disentis einsetzbar und sind für die Steigung von 181‰ zwischen Göschenen und Andermatt ausgelegt. Sie sind in Doppel- und Dreifachtraktion einsetzbar und verfügen in letzterer über 444 Sitzplätze, davon 66 in der 1. Klasse. Wasserstoffzug in den Niederlanden getestet Der Coradia iLint ist der weltweit erste Personen-Regionaltriebzug, der mit Brennstoffzellen zur Umwandlung von Wasserstoff und Sauerstoff in Elektrizität planmäßig auf nicht elektrifizierten Strecken im Einsatz ist. Er wurde von Alstom in Salzgitter in Deutschland und Tarbes in Frankreich entwickelt und gebaut und in Deutschland mit 41 Exemplare in verkauft. Nach 18-monatigem erfolgreichen Fahrgastbetrieb auf der Strecke Buxtehude – Bremervörde – Bremerhaven – Cuxhaven ist der Einsatz in den Niederlanden geplant. Das niederländische Eisenbahnnetz umfasst knapp 700 km nicht-elektrifizierte Strecken, auf denen täglich 100 Dieseltriebzüge verkehren. Im Oktober 2019 vereinbarten Alstom, die Provinz Groningen, der regionale Bahnbetreiber Arriva, das niederländische Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen ProRail sowie der Energieversorger Engie, ein Pilotprojekt, um den Coradia iLint in den Niederlanden zu testen. Zehn Tage testete Alstom den Coradia iLint auf der 65 km langen Strecke Groningen – Leeuwarden in der niederländischen Provinz Groningen. Die Testreihe im Norden der Niederlande wurde nachts mit maximal 140 km/h ohne Fahrgäste gefahren. Zur Betankung des Coradia iLint mit aus regenerativer Energie produziertem Wasserstoff errichtete Engie eine mobile Tankstelle. Die Testleitung lag beim Prüf- und Zertifizierungsunternehmen DEKRA. Batteriezüge vomTypMireoPlus B für Baden-Württemberg Für den Regionalverkehr auf dem NETZ 8 Ortenau bestellte die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) bei Siemens 20 zweiteilige Triebzüge des Typs Mireo Plus B. Mit unterflur angebrachten Lithium-IonenBatterien können 80 km auf Strecken ohne Oberleitung gefahren werden. Die im Siemens-Mobility-Werk in Krefeld zu fertigenden Triebzüge sollen bis Dezember 2023 geliefert werden. Bestandteil des Vertrages ist die Instandhaltung der Fahrzeuge für 29½ Jahre durch den Hersteller. Um diesen für die Zuverlässigkeit der neuen Antriebstechnik in die Pflicht zu nehmen, steht Siemens Mobility für den Energieverbrauch und für die Energiekosten über die gesamte Vertragslaufzeit von 29½ Jahren ein. Das NETZ 8 Ortenau mit jährlich 2Mio. Zug-km umfasst die Strecken • Offenburg – Freudenstadt/Hornberg, • Offenburg – Bad Griesbach, • Offenburg – Achern, • Achern – Ottenhöfen und • Biberach (Baden) – Oberharmersbach-Riersbach. Die SFBW übernimmt im Auftrag der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), AufCoradia iLint auf nächtlicher Testfahrt in den Niederlanden (Foto: ProRail/Stefan Verkerk). Einsatz Batteriezüge (Grafik: Siemens).

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