Auszug | eb - Elektrische Bahnen 4 | 2020

153 Nachrichten 118 (2020) Heft 4 Ausbau Augsburg – Ulm Die zweigleisige elektrifizierte 85 km lange Eisenbahnstrecke 4700 Augsburg – Ulm ist als zentrale Verkehrsachse in Bayerisch Schwaben und als Teil der europäische Magistrale Paris – Wien – Budapest durch Fern-, Nah- und Güterverkehr stark ausgelastet. Seit 2016 ist der Ausbau im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit Vordringlichem Bedarf eingestuft. Der Bund gibt als Auftraggeber die Zielsetzung vor, die Fahrzeit Im Fernverkehr um 10min auf eine Systemzeit von 27min zu verkürzen. Mit weiteren Ausbauprojekten können Fahrzeiten von unter 1h von Augsburg zum Flughafen Stuttgart erreicht werden. Die Fahrzeiten München – Frankfurt am Main können um 1h auf 2h40min verkürzt werden. Sowohl ein Ausbau der Bestandsstrecke als auch ein Neubau in Abschnitten ist denkbar. Der Bund fordert, Günzburg an das Fernverkehrsnetz anzubinden. Das bedeutet nicht, dass eine Neubaustrecke über Günzburg führen muss. Eine Verknüpfung zur alten Strecke sei möglich. Wird der Umbau eines Bahnhofs im Zuge des Projekts erforderlich, zum Beispiel durch den Bau eines zusätzlichen Gleises, erfolgt dieser barrierefrei. Eine grundsätzliche Barrierefreiheit aller Bahnhöfe zwischen Ulm und Augsburg ist nicht Bestandteil des Projektauftrags des Bundes. Ende 2019 begannen die Planungen für den Ausbau. Aktuell werden die Planungsgrundlagen geschaffen und in den kommenden zwei Jahren Trassenvarianten untersucht. Das Raumordnungsverfahren wird Ende 2022 beginnen. Bis 2024 soll die Vorzugsvariante für den Ausbau gefunden werden. Größte Rollmaterialbeschaffung der Matterhorn Gotthard Bahn Mit der Flottenstrategie 2030 möchte die Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) bis 2028 sämtliche mit Lokomotiven bespannten Züge im regionalen Verkehr durch 27 dreiteilige Triebzüge (300Mio. CHF) ersetzen. Als erste von zwei Etappen liefert Stadler Bussnang für 148,5Mio. CHF zwölf Zahnrad-Triebzüge an die MGBahn. Die ersten Züge werden im Sommer 2022 geliefert und getestet. Ab dem Winterfahrplan 2023 sollen alle zwölf Triebzüge im regulären Fahrplan eingesetzt werden. In der zweiten Etappe sollen die restlichen 15 ZahnradTriebzüge bis 2028 angeschafft werden. In alle 27 Züge werden 300Mio. CHF investiert. Die Züge werden als Orion (Optimaler Regionalzug im oeffentlichen Nahverkehr) bezeichnet. Neben üblichem Leichtbau und Antriebskomponenten neuester Generation sind ölfreie Transformatoren und SchlumAusbaustrecke Augsburg – Ulm (Grafik: DB). Orion der MGB (Grafik: MGBahn).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=