Auszug | eb - Elektrische Bahnen 2-3 | 2020

109 118 (2020) Heft 2-3 Nachrichten SBB mit Konzessionsgebern zum Etzelwerk einig Nach sechs Jahre dauernden schwierigen Verhandlungen hat sich die SBB für die anstehende Neukonzessionierung ihres Etzelwerkes [1] zwischen dem Sihlsee bei Einsiedeln und dem Zürichsee, das ungefähr 10% der schweizerischen Bahnenergie 16,7Hz erzeugt und pumpfähig ist, mit den Konzessionsgebern Kanton Schwyz, Kanton Zug und Kanton Zürich sowie Bezirk Einsiedeln und Bezirk Höfe geeinigt. Dabei hat sie allerdings finanzielle Zugeständnisse machen müssen: Die einmaligen Konzessionsgrundgebühren werden 8Mio. CHF für Fließwasser und 0,5Mio. CHF für Pumpwasser betragen; die gratis an sie abzugebende Energiemenge steigt von bisher 0,5% auf 1,0% der Jahresarbeit und die zum Selbstkostenpreis abzugebende von bisher 10% auf 15%. Die Wasserzinsen bleiben für die SBB mit rund 3Mio. CHF/a unverändert, allerdings nach neuem Schlüssel aufgeteilt. Die SBB kann sechs Brücken und mehrere Bachläufe an die Gebietskörperschaften abgeben, bei einem 1,1 km langen Viadukt über den Sihlsee gelang ihr dies jedoch nicht. Klar geregelt wird jetzt auch der so genannte Heimfall, das heißt Eigentumsübergang an die Konzedenten nach Ablauf der neuen Konzession; bisher war die Rechtslage hierzu unklar und die Gerichte hatten pro SBB entschieden. Nach anderen Vorschriften muss die Restwassermenge künftig acht Prozentpunkte höher sein, was ein kommunales Dotierkraftwerk lohnen könnte. Die SBB kann jetzt den Umweltverträglichkeitsbericht erarbeiten und darin die Ausgleichs- oder Ersatzmaßahmen vorsehen, weil die Wassernutzung als grundsätzlich umweltbeeinträchtigend gilt. Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres kann sie ihr Gesuch einreichen. Die 2017 erteilte Übergangskonzession endet 2022. Ab 2025 soll das Kraftwerk dann erneuert werden [1]. [1] Behmann, U.: Klarheit für Etzelwerk. In: Elektrische Bahnen 115 (2017), H. 5, S. 218–219. Unternehmen Bombardier verkauft Transportsparte Bombardier gab am 17. Februar 2020 bekannt, sich auf die Geschäftsluftfahrt zu konzentrieren und den Schuldenabbau durch den Verkauf der Transportabteilung an Alstom zu beschleunigen. Mit einer stärkeren Bilanz nach Abschluss dieser Transaktion, einem branchenführenden Produktportfolio, einem hohen Auftragsbestand und einem schnell wachsenden Aftermarket-Geschäft wird Bombardier die Margenausweitung im marktführenden Franchise für Geschäftsflugzeuge im Wert von 7,0Mrd. USD vorantreiben. Bombardier unterzeichnete mit Alstom und der Caisse de Dépôt et Placement du Québec (la Caisse) ein Memorandum of Understanding (MOU) über den Verkauf des Transportgeschäfts an Alstom. Im Rahmen der Transaktion werden Bombardier und la Caisse ihre Anteile an Bombardier Transportation auf der Grundlage eines Unternehmenswerts von 8,2Mrd. USD (7,45Mrd. EUR) an Alstom verkaufen. Der Abschluss wird im ersten Halbjahres 2021, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen, erwartet. Einschließlich der erwarteten Einnahmen aus der Transaktion hätte Bombardier Pro-forma1Bargeld in Höhe von 6,5 bis 7,0Mrd. USD zur Verfügung, was das Unternehmen auf eine solide Grundlage stellt, um seine 9,3Mrd. USD Schulden zu begleichen.

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