Auszug | eb - Elektrische Bahnen 10 | 2020

413 Nachrichten 118 (2020) Heft 10 Vorhaben, die auf Basis des Strukturstärkungsgesetzes des Bundes finanziert werden. Mit diesem unterstützen Bund und Länder die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen in Brandenburg, im Freistaat Sachsen, in SachsenAnhalt und in Nordrhein-Westfalen beim Aufbau zukunftsfähiger .Arbeitsplätze und neuer Wirtschaftsstrukturen. Mit Baubeginn 2023 entstehen am Standort des Werkes Cottbus eine Halle für die schwere Instandhaltung von Elektrotriebzügen, vor allem des ICE 4, eine Halle für die Umrüstung von Diesellokomotiven auf Hybridtechnik und ein Technologiezentrum zur Hybridforschung und moderne Lehrwerkstätten (Bild 2). Es sollen vor allem Diesellokomotiven der BR294 zu Hybridlokomotiven HELMS (Hybrid Electro Mechanical Shunter) der BR1094 umgebaut werden. Die Lokomotive wurde in [1] mit technischen Daten vorgestellt. Bis 2026 entstehen 1100 zusätzliche hochwertige Arbeits- und 100 Ausbildungsplätze. Im Technologie- und Verwaltungszentrum sollen sich Experten der Hybridforschung widmen. Hierzu ist anzumerken, dass die Anwendung der Hybridtechnik nur bei Rangierdiesellokomotiven zu Kraftstoffeinsparungen führt. Im Streckeneinsatz ist dieseTechnologie nicht sinnvoll, weil es in Deutschland wenige Gebirgsstrecken gibt. Hier wird technologieoffen an alternativen Antrieben für Dieseltriebwagen geforscht werden müssen. Das Instandhaltungswerk in Cottbus existiert seit 150 Jahren. Mit seinen 420 Mitarbeitern gehört es heute zur DB Fahrzeuginstandhaltung (FZI). Zweite wichtige Säule des Eisenbahn-Engagements in der Lausitz ist der Ausbau der Schieneninfrastruktur (Bild 3). Die Strecken von Cottbus nach Berlin, Leipzig, Dresden und Görlitz werden ausgebaut, elektrifiziert und für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt. Die EisenbahnVerbindungen nach Forst, Guben und in die polnische Nachbarregion erhalten eine umfassende Modernisierung. [1] Graßmann, S.; transport & logistic 2019. In: Elektrische Bahnen 117 (2019), H 6, S. 220. Mireo-Triebzüge für S-Bahn Rhein-Neckar Am 13. Dezember 2020 beginnt DB Regio den Verkehr im Los 2 der S-Bahn Rhein-Neckar im Rahmen eines neuen Verkehrsvertrages. Dazu gehören die heutigen S-Bahn-Linien S5/S51 Heidelberg – Eppingen/Aglasterhausen, S6 Bensheim – Weinheim – Mannheim – Mainz und die neue S9 Groß–Rohrheim – Mannheim – Schwetzingen – Karlsruhe. Zum Einsatz kommen sukzessive Neufahrzeuge vom TypMireo der Baureihe (BR) 463 des Herstellers Siemens Mobility. Die verantwortlichen Aufgabenträger – das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) und die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) für den hessischen Bild 2: Ausbau des Instandhaltungswerkes Cottbus (Grafik: DB). Bild 3: Ausbau der Strecken in der Lausitz (Grafik: DB).

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