Auszug | eb - Elektrische Bahnen 10 | 2020

407 FahrleitungenPraxiswissen 118 (2020) Heft 10 Besonderheiten der Stromschiene der Hamburger S-Bahn Maik Adam, Großbeeren Das System der Stromversorgung im S-Bahnnetz der Hansestadt Hamburg auf Basis einer seitlich bestrichenen dritten Schiene ist europaweit einzigartig. Lediglich in Budapest existiert ein im Prinzip, jedoch nicht im technischen Detail, vergleichbares System. Die Hamburger Eigenheiten lassen sich am besten am Objekt selbst sowie an den Herausforderungen, die Bauvorhaben vor Ort mit sich bringen, erläutern. Conductor rail specifics of the urban railway in Hamburg The power supply system of the urban railway network in Hamburg is based on a third rail, with lateral current collection, which is unique in Europe. Only in Budapest there is a system in place that is comparable in principle, but not in the technical detail. Hamburg’s peculiarities can best be explained on the system itself and the challenges faced on the construction sites. Particularités du rail conducteur du S-Bahn de Hambourg Le système d’alimentation électrique du réseau S-Bahn de la ville hanséatique de Hambourg, basé sur un troisième rail avec captage de courant latéral, est unique en Europe. Il n’y a qu’à Budapest qu’il existe un système comparable en principe, mais pas dans les détails techniques. Les particularités de Hambourg s’expliquent au mieux par ses propriétés elles-mêmes et les défis posés sur les sites de construction. 1 Einführung Die S-Bahn ist für Hamburg ein wesentliches Element der innerstädtischen Mobilität. Dies verdeutlichen allein schon die rund 280 Millionen Fahrgäste, die jedes Jahr dieses Verkehrsmittel in der Hansestadt nutzen. 1939 wurde mit dem Bau der Hamburger S-Bahn begonnen. Seit 1940 ist sie in Betrieb und umfasst, Stand Mai 2019, 147 Streckenkilometer und 68 Haltestellen. Bei durchschnittlich 1200 Zugfahrten pro Tag kommen laut Eigendarstellung der DB Netz AG rund 13 Millionen Zugkilometer jährlich zusammen. Neben der S-Bahn Hamburg GmbH gibt es in der Hansestadt und im Umland zwei weitere Nahverkehrsinfrastrukturunternehmen – die Hamburger Hochbahn AG und die AKN Eisenbahn GmbH. Für beide hat die SPITZKE SE in der Vergangenheit bereits Bauvorhaben durchgeführt. Bei dem hier vorgestellten Projekt, dem Neubau der Zugbildungsanlage (ZBA) Eidelstedt, der ZBA Stellingen, der Vorstellanlage Kronsaalsweg sowie der Zuführung zum Instandhaltungswerk Nord, war die AKN Auftraggeber. 2 Spezifikationen der dritten Schiene in Hamburg 2.1 Überblick Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Hamburger System nahezu einzigartig. Im Gegensatz zu anderen S-Bahnstrecken, wie beispielsweise in Berlin, wird die Stromschiene in Hamburg nicht an ihrer Unterseite vom Stromabnehmer bestrichen, sondern seitBild 1: Die aktuell in Hamburg verbaute Stromschiene (alle Fotos: SPITZKE).

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