griephan

DEFENCE & SECURITY_SCHÖNBOHM bis 2010 beendet zu haben. Mittlerweile geht man eher davon aus, dass der Ausbau 2012 abgeschlossen sein wird, inoffiziell wird eine Einführung 2014 erwartet. Ob die Technik und die daraus resultierenden Applikationen dann noch effizient sind, muss anhand der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit in dieser Branche bezweifelt werden. TECHNISCHER FORTSCHRITT 1996 hatte gerade das Internet seinen Siegeszug begonnen und das Thema Datenapplikationen sollte von da an zunehmend an Bedeutung gewinnen. Hätte man sich damals, um ein Beispiel aus der Bürowelt zu nehmen, für eine Technologie zur Textverarbeitung entscheiden müssen, hätte man für eine digitale Schreibmaschine und nicht für einen PC votieren können. Im Rahmen der damaligen Anforderungen wäre noch die sichere Text- und nicht die Datenverarbeitung das entscheidende Kriterium gewesen. Derzeit erscheint es so, um bei dem Vergleich zu bleiben, als hätten die Behörden bei der Entscheidung über den Digitalfunk die gute alte Schreibmaschine gewählt. Die Dauer der Entscheidungsfindung sowie die Art der Umsetzung führten zu Effizienzverlusten und Frustrationen bei den Behörden und den beteiligten Unternehmen. Nun, da sich die Behörden für eine Digitalfunklösung entschieden haben, muss der Rollout nicht verzögert, sondern deutlich beschleunigt werden. Nur so können eine effiziente Wahrnehmung der Aufgaben bei den Einsätzen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gewährleistet, die Attraktivität dieses Dienstes erhöht und die Kosten verringert werden. Denn die Technik entwickelt sich rapide weiter. Ein Beispiel sind breitbandige Funkverbindungen, mit denen man Zugriff ins Internet hat. Die so genannten „Smartphones“ sind mittlerweile Informationsquelle, Navigatithe rapidity of technological development, there is major cause for doubt within the industry as to whether the technology and the resulting applications will still be efficient. TECHNICAL PROGRESS In 1996, the internet of all things had commenced its victory march and the issue of applications was gaining in importance. To take an example from the office environment, if someone had to decide which piece of word processing technology to select, he or she might have chosen a digital typewriter and not a PC. Of the requirements at that particular time, the secure text processing application – not data processing – would have been the crucial criterion. To continue the comparison, it seems at the moment that, when making their decision, the authorities chose the good old typewriter over mobile digital radio. The length of the decision-making process and the manner in which it was conducted led to efficiencylosses and frustration on the part of the authorities and the companies involved. Since the authorities have now decided in favour of a mobile digital radio solution, the rollout does not have to be delayed; instead, it must be considerably speeded up. This is the only way in which an efficient understanding of the tasks during police operations on the part of the authorities and safety organisations (BOS) can be guaranteed, attractiveness increased and the costs reduced – because technology has continued to develop. One example is broadband radio communications which provides access to the internet. The so-called ‘smart phones’ have now become sources of information, navigation systems and much more besides. The Apple Store, which was opened in mid-2008, offers more than 140,000 applications online. These range from weather forecasts through traffic information and stock exchange prices to downloading music. There is an application for almost every subject. In the plethora of these applications, it becomes clear that mobile digital radio could not have been competitive for a long time in terms of personalisation and flexibility. However, with mobile digital radio, both the encoding and reliability criteria are reliable and in crises and emergencies we can assume that mobile digital radio is capable of operating interoperably without any problems. AN INTEGRATED DOMESTIC EMERGENCY NETWORK In order to help victims as quickly as possible in the case of an attack on the country, an efficient, coordinated operation by members of rescue organisations is required. In such cases, both the management system at control level and communication by the Möglichkeit der sogenannten Kurzdatenübertragung (Short Data Service – SDS), vergleichbar mit der SMS im GSM-Bereich, können deutliche Effizienzsteigerungen in der Polizeiarbeit erreicht werden. Derzeit werden Fahndungsaufrufe wie Personenbeschreibungen in der Regel per analogem Funkspruch durchgegeben. Da heißt es dann etwa: Handtaschendiebstahl; verdächtige Person, 1,80 m groß, dunkle Haare, unrasiert, Sonnenbrille, Trenchcoat, bitte auf dieWache führen. Da dies von der Leitstelle per Funkspruch an alle Streifenwagen kommuniziert wird, ist die Gefahr von Missverständnissen oder Rückfragen durch die Polizisten, wodurch wertvolle Zeit verloren geht, groß. Beim Digitalfunk können die Daten per SDS an die Streifenwagen verteilt werden. Die Streifenwagenbesatzung kann die Nachricht abrufen und den Auftrag entsprechend abarbeiten. Durch diese einfache Technik können die Anzahl der Rückfragen oder andere potentielle Fehlerquellen deutlich reduziert und die Effizienz gesteigert werden. Die Fahrzeuge können zudem mit einem GPSSystem ausgerüstet werden, wodurch eine Ortung des jeweiligen Fahrzeugstandortes ermöglicht wird. 1996 wurden erstmals Anforderungen an einen bundesweiten Digitalfunk definiert. Erst 2006 erhielt ein Konsortium unter Führung der EADS den Zuschlag für den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur. Das Ziel war, den Ausbau des Netzes »Die derzeitige Bedrohungssituation in Europa ist angespannt und schwer einzuschätzen.« »The current threat level in Europe is as tense as it is difficult to assess.« © Joerg Mueller/VISUM 38 griephan global security 2/2010

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