griephan

ENERGY_HIRT/ROMMEL darfs aus natürlichen Vorkommen gedeckt werden. Die Preise für seltene Erden (SE) sind außerdem äußerst volatil und werden nicht nur durch marktwirtschaftliche Faktoren (Angebot und Nachfrage) bestimmt, sondern zunehmend auch durch strategische Erwägungen der wenigen Anbieter und durch Spekulation. Als Beispiel für die Verwendung von knappen Ressourcen im verteidigungstechnischen Bereich kann der neue deutsche Schützenpanzer Puma herangezogen werden. Hier sind in elektrischen Komponenten zur Unterstützung des Dieselantriebs aber auch bei Displays und Anzeigeinstrumenten viele seltene Erden im Einsatz. Die Elektrifizierung der Antriebe, als Grundlage einer zukunftsfähigen umweltschonenderen Mobilität, erlaubt es nicht nur die Emissionen zu verringern, sondern auch die Abhängigkeit von Ölimporten. Ohne „Gewürzmetalle“ lassen sich weder effiziente Batterien für Elektro- und Hybridfahrzeuge noch die für militärische Zwecke notwendigen fortschrittlichen Komponenten herstellen. RECYCLING ALS LÖSUNGSANSATZ Lösungsansätze aus der Industrie befassen sich sowohl mit Substitution als auch mit Recycling. Die Politik ist gefordert, über eine Sicherung der Märkte und eineVernetzung mit Partnern imAusland dieVersorgung der Industrie zu unterstützen. Diese Aufgabe kann nicht nur national sondern muss auch europäisch gelöst werden.Wichtig ist auch, die Einflussnahme auf die entscheidenden Lieferländer wie Iran, China und einzelne Länder in Afrika und Südamerika zu erhöhen. Alternativ muss die Abhängigkeit von diesen Regionen durch das Recycling der bereits vor Ort in High-Tech-Geräten vorhandenen Ressourcen zu verringern. Anstatt gebrauchte Geräte zu exportieren (so nach China) wäre es rationaler, die Menge der wiederverwerteten Sekundärrohstoffe zu erhöhen. Puma IFV. Many rare earths are used in the electrical components supporting the diesel engine as well as in displays and display instruments. The electrification of the engines, the basis for a sustainable and environmentally sounder mobility, not only supports the reduction of emissions, but also of the dependence on oil imports. Without ‘spice metals’ neither efficient batteries for electric and hybrid vehicles can be produced, nor the advanced components necessary for military purposes. RECYCLING – AN APPROACH Industrial solutions deal with both substitution and recycling. Politics are required to support the industrial sustenance by securing markets and networking with partners abroad. This task can not be solved only on a national basis but must be solved in a European context. It is also important to increase the influence on key suppliers such as Iran, China and some countries in Africa and South America. Alternatively, the dependency on these regions must be reduced by recycling the already on-site available resources in hightech equipment. Instead of exporting used equipment (i. e. to China), it would be rational to increase the amount of recycled secondary raw materials. Although it is possible in theory to reduce the dependence on imports by recycling resources in Germany and Europe, for economical reasons electronic scrap recycling often takes place abroad these days. This leads to a ‘deprivation’ of the resource base. Moreover, there is currently no feasible way to recycle i. e. the rare earths in permanent magnets. In all of Europe, recycling of rare earths in fluorescent tubes only takes place in the French city of La Rochelle. Therefore, it is initially necessary to expand the recycling capacities and further develop the technologies. In addition, the ‘efficiency gap’ should be bridged by start-up subsidies and preventing the export of electronic waste to Asia. To enforce this, the recycling of rare earths must become part of a ‘national resource strategy’. umgesetzt. Anschließend erfolgt die Reduzierung mit Calcium unter Bildung von Calciumfluorid zu Neodym. Die Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgt in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum. Weitere Verwendung findet Neodym in DVD-Player, Handys, Plasma-TV, Computer, Laser und Medizintechnik. Produziert werden jährlich rund 7.300 Tonnen Neodym (≈ 20.000 t Magnete). 2030 wird die Produktion von Elektro- und Hybridautos (1 kg Nd/Auto) voraussichtlich etwa 30 Millionen betragen. Verbraucht werden daher allein in der Automobilbranche 30.000 Tonnen Nd/Jahr. Zudem verarbeitet China rund ein Drittel der jährlich produzierten 7.300 Tonnen Neodym selber. Nur etwa 4.000 Tonnen werden exportiert. Daraus erfolgt ein Defizit von etwa 26.000 Tonnen Neodym für das Jahr 2030. Nur ein Siebtel des Bedarfs kann durch Importe abgedeckt werden! Die Zahlen des Bedarfs beziehungsweise der Produktion zeigen die Dramatik in der fehlenden Sicherheit der Versorgung mit Neodym. Nach heutigen Zahlen kann auf absehbare Zeit nur ein Drittel des Be- »Rund 27 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen, dass die Rohstoffversorgung eine strategische Relevanz für ihr Geschäft besitzt.« »About 27 per cent of the companies surveyed acknowledge that the resource supply has a strategic relevance for their business.« © Bernhard Classen 34 griephan global security 2/2010

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