SIGNAL+DRAHT 10/2012

SIGNAL + DRAHT (104) 10/2012 SWISS n 23 Mit der Standardisierung sollen folgende Ziele erreicht werden: „ Kosteneinsparungen bei der Projektierung, beim Bau und bei der Installation von Stellwerkanlagen, „ einfachere Migration von alten zu neuen Anlagen, „ Produktivitätssteigerung durch den größeren funktionalen Leistungsumfang der neuen Standardschnittstellen gegenüber bisher eingesetzten Lösungen, „ Verringerung der Produktabhängigkeiten und Vermeidung teurer Schnittstellenadaptionen inkl. Zulassung, „ Erhöhung der Flexibilität für zukünftige funktionale Anpassungen und Erweiterungen (bei späteren Änderungen ist mit wesentlich geringeren Kosten zu rechnen), „ integrale Lösung der neuen Anforderungen von ETCS Level 2 an die Stellwerkschnittstellen (es sind keine weiteren Entwicklungen notwendig), „ Vereinheitlichung der Betriebsabläufe und der Bedienung (die bisher sehr wichtigen Ortskenntnisse für die fahrdienstliche Bedienung und die Störungsbehebung entfallen, Bedienungsfehler werden seltener) und „ Verbesserung der Diagnose und des Störungsmanagements. 2.2 Schnittstelle zwischen zwei Stellwerken Die SwISS-Spezifikationen standardisieren die Schnittstelle zwischen zwei Stellwerken auf der Basis einer seriellen Kommunikation über ein IT-basiertes Netzwerk. Die SwISS-Schnittstellen sollen in erster Linie beim Bau von neuen Stellwerken zum Einsatz kommen. Damit wird langfristig sichergestellt, dass sich die Stellwerke einheitlich verhalten, die Bedienung identisch ist und eine spätere Ablösung der älteren Stellwerke einfacher wird. Die Kopplung zweier Stellwerke der neuesten Generation wird generell mit Fahrstraßenlogik realisiert. Aus Kostengründen wird für die Anbindung an bestehende Stellwerke nach wie vor eine Blocklogik benötigt, weshalb die SwISSSchnittstelle sowohl für Block- als auch für Fahrstraßenlogik spezifiziert wird. Die Anbindung an die „Altstellwerke“ erfolgt via eine durch SwISS standardisierte Parallelschnittstelle und mittels eines Adapters, der die Seriell-Parallel-Wandlung realisiert. Die SwISS-Spezifikation deckt sowohl die Schnittstelle zwischen neuen elektronischen Stellwerken (Simis W und Elektra 2) sowie zwischen diesen Stellwerken und einem der folgenden (bestehenden) Stellwerke ab: „ Elektra 1 „ Simis-C „ Do67 „ SpDrS-SBB 2.3 Schnittstelle zwischen Peripherie und Stellwerk Die jetzigen Stellwerktopologien erlauben es nicht, bei allen Peripherieelementen eine standardisierte Schnittstelle zu erstellen – dafür könnte der Sicherheitsnachweis kaum mit vernünftigem Aufwand erbracht werden. Deshalb wird in diesem Teilprojekt nur dort standardisiert, wo auch ein Mehrwert erwartet wird. Für die Schnittstelle zwischen Stellwerk und Peripherie werden im Rahmen von SwISS die folgenden Spezifikationen erstellt: „ Netzwerkkonzept Zugelassene Topologien, Netzwerkparameter, Netzwerktechnologien „ Schnittstelle Gleisfreimeldeeinrichtungen Stellwerk Diese Spezifikation deckt die Anbindung von Achszählern, Gleisstromkreisen und Schienenkontakten an Stellwerke ab. Eine Abstimmung mit der Deutschen Bahn, welche dasselbe Ziel verfolgt, ist hier eingeplant, damit die Entwicklungskosten bei den Herstellern möglichst nur einmalig anfallen. „ Schnittstelle Bahnübergang – Stellwerk Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch diese Schnittstelle vereinheitlicht werden. 2.4 Zu erbringende Leistungen Zwischen den Schweizerischen Bundesbahnen und dem Auftragnehmer des Projektes SwISS wurden die folgenden primären Lieferergebnisse für das Projekt vereinbart: „ Das SwISS-Vokabular „ Funktionale, nicht-funktionale und sicherheitsrelevante Anforderungen an die Schnittstellen „ Spezifikation der Kommunikationsebene der SwISS-Schnittstellen „ Spezifikation der Applikationsebenen der Stellwerk-Stellwerk und StellwerkPeripherie-Schnittstellen „ Testspezifikationen für die SwISSSchnittstellen Bild 2: Standardschnittstellen zwischen den Stellwerken über ein IP-basiertes Netzwerk Bild 3: Alle relevanten Informationen zum Projekt sind im SwISS-Modell abgelegt.

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