EI Der Eisenbahningenieur

BAHN-NACHRICHTEN EI-Eisenbahningenieur | Februar 2010 66 Künftig wird die Voith Maxima nicht nur in Kiel gefertigt. Foto: C. Müller Voith | Der tschechische Güterwagenhersteller Lostr a.s. wird künftig exklusiv und zeitlich nicht begrenzt die Voith Maxima in Lizenz fertigen. Die Maschinen sind laut Voith für den osteuropäischen Markt vorgesehen, in erster Linie für die Länder Tschechien, Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Der Breitspurmarkt soll aber nicht von Lostr abgedeckt werden. Der am 12. Januar abgeschlossene Vertrag sieht vor, dass noch in diesem Jahr ein Prototyp in Tschechien gefertigt wird. 2011 soll dann der Serienbau beginnen. Voith liefert Motor, Drehgestelle, Getriebe Lizenzfertigung der Maxima bei Lostr sowie die Schaltschränke für Bremse und Motorsteuerung zu, Wagenkastenbau und Endmontage findet bei Lostr statt. Die Fertigung der Maxima soll in einer neuen Halle auf dem Werksgelände in Louny erfolgen. Laut Lostr gibt es bereits erste Interessenten für die Maxima. Über den Bau anderer Lokomotivtypen verhandelt Lostr derzeit noch. Schon bei der Vorstellung der Maxima auf der InnoTrans 2006 hatte Voith mitgeteilt, eine Lizenzfertigung der Lok anzustreben. cm Öffentlicher Personenverkehr | Am 1. Dezember hat die neue Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (söp) ihre Arbeit in Berlin aufgenommen. Sie soll bei Streitigkeiten zwischen Verkehrsunternehmen und ihren Kunden zu Bahn-, Bus-, Flug- oder Schiffsreisen eine Empfehlung zur einvernehmlichen und außergerichtlichen Lösung aussprechen. Die Kosten werden von den Verkehrsunternehmen getragen, für die Kunden ist das Schlichtungsverfahren kostenfrei. Damit wird nach der vorgezogenen Einführung der neuen Fahrgastrechte zum 29. Juli 2009 in Deutschland Neue Schlichtungsstelle söp auch der nächste Schritt der ab 3. Dezember 2009 geltenden EG-Verordnung zur Stärkung der Kundenrechte umgesetzt. Die Schlichtungsstelle arbeitet neutral und unabhängig. Mit der söp übernimmt nun erstmals eine dauerhaft angelegte Stelle mit bundesweiter Zuständigkeit die Arbeit der Vorgänger-Organisation „Schlichtungsstelle Mobilität“, die von der Bundesregierung bis November 2009 als befristetes Projekt geschaffen worden war. Die Leitung der neuen Schlichtungsstelle hat der frühere Präsident des Oberlandesgerichts Braunschweig, Edgar Isermann, übernommen. cm ITL-Containerzug aus Tschechien in Hamburg Foto: C. Müller ITL | Die seit April 2007 der ITL Eisenbahn zur Verfügung stehenden sechs E-Loks der Baureihe 1116 „Taurus“ mussten zum Jahreswechsel an den Eigentümer Rail Cargo Austria (RCA) retourniert werden. Als Ausgleich mietete ITL drei Alstom Prima des Mehrheitsgesellschafters Fret SNCF, drei ÖBB-Loks wieder abgegeben neue Bombardier Traxx der Schwester Veolia Cargo und eine ES 64 F4 der MRCE Dispolok an. Die Loks waren von der RCA an deren tschechische Tochter CSKD-Intrans vermietet gewesen, die wiederum die Loks dem Traktionskunden ITL zur Verfügung stellte. ri MÁV-Trakcio | MÁV-Trakcio hat jetzt offiziell den Auftrag über 25 Bombardier Traxx P160 AC2 im Wert von knapp 80 Mio. EUR erteilt. Der Vertrag beinhaltet auch eine Option auf 25 weitere Lokomotiven. Die Lieferung der ersten Lokomotive ist für Frühjahr 2011 vorgesehen, abgeschlossen sein soll sie zwei Jahre später. Die Loks sollen national und interBestellung von 25 Traxx-Lokomotiven national nach Österreich und Deutschland eingesetzt werden. Für diesen Auftrag hatte MÁV-Trakcio am 3. Dezember einen Darlehensvertrag über die gesamte Summe mit der Europäischen Investmentbank EIB und der KfW IPEX Bank abgeschlossen. Das Darlehen läuft über 15 Jahre, die Rückzahlung beginnt im Juni 2013. cm VDV | Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht die Gefahr der Unterfinanzierung der Infrastruktur der NE-Bahnen. Während für die Infrastruktur der Bahnen des Bundes eine Finanzierung per Grundgesetz gesichert sei, so der Verband, gebe es für die NE-Bahnen nichts Vergleichbares. Zwar habe die Bundesregierung grundsätzlich anerkannt, dass auch die NEBahnen Bundesmittel benöGrundfinanzierung der NE-Infrastruktur tigen, will dies aber zunächst auf Strecken beschränken, die dem Güterfernverkehr dienen. Der VDV will erreichen, dass auch Strecken, auf denen nur regionaler Güter- und Personenverkehr stattfindet, in die Förderung einbezogen werden. Der Verband will dies in zwei Stufen erreichen: Zunächst soll eine neue Förderrichtlinie beschlossen werden, später dann ein neues Bundesgesetz. cm

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