EI Der Eisenbahningenieur

BAHN-NACHRICHTEN EI-Eisenbahningenieur | Februar 2010 64 Hanse-Netz | Die metronom Eisenbahngesellschaft mbH soll das Hanse Netz betreiben. Dies hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) entschieden. Neben metronom war die DB Regio Nahverkehr GmbH einziger Bewerber. Die LNVG hat die Kosten im Vorfeld auf rund 43 Mio. EUR kalkuliert, das Angebot der DB liegt bei knapp 28 Mio. EUR. In einemsolchen Fall muss nach dem Vergabegesetz eine Klärung erfolgen, um unlautere Angebote auszuschließen. Allerdings hat die DB das Vergabekammer eingeschaltet Offenlegen des Angebots mit Hinweis auf Geschäfts- und Betriebsgeheimnis abgelehnt, so dass die LNVG schließlich das Angebot ausgeschlossen hat. Gegen diesen Beschluss hat die DB bei der Vergabekammer des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg Beschwerde eingelegt. Gegenüber der LNVG sei im Vorfeld durch umfangreiche Nachweise belegt worden, dass das Angebot wirtschaftlich sei, so die Begründung. Die LNVG stellt über ihren Fahrzeugpool für das Hanse-Netz 20 Züge zur Verfügung. cm Schweden | Die dänische Staatsbahn DSB hat mit der neu gegründeten Tochter DSB Småland AB die Ausschreibung Krösatåg, um die sich auch der DB-Konzern beworben hat, gewonnen. Es handelt sich um folgende Strecken: • Värnamo – Jönköping – Kronoberg, • Nässjö–Halmstad, • Nässjö–Hultsfred mit der Option auf Verlängerung bis Oskarshamn, • Nässjö–Alvesta und • Nässjö–Vetlanda mit zusammen rund 2,1 Mio. Zugkm pro Jahr. Die Verkehrsaufnahme erfolgt imDezember DSB gewinnt Krösatåg 2010 für acht Jahre, der Wert des Auftrages liegt bei 800 Mio. SEK (77 Mio. EUR). Die Fahrzeuge, 14 Dieseltriebwagen vom Typ Itino bzw. Y 1, stellt der Aufgabenträger Jönköping Länstrafik AB. Der bisherige Betreiber Merresor, ein Joint Venture der Staatsbahn SJ und der People Travel Group AB, Tochter von Velia Transport, hat nicht mitgeboten. Dies ist bereits der vierte SPNV-Vertrag, den die DSB bzw. eines der Tochterunternehmen bekommen hat. Damit fährt die DSB nach eigenen Worten in Schweden mehr Regionalzüge als im Heimatland Dänemark. cm Schalker Eisenhütte | Die Rhätische Bahn (RhB) aus Chur (CH) hat bei der Schalker Eisenhütte vier dieselelektrische Lokomotiven bestellt. Die vierachsigen Maschinen bekommen eine Leistung von 1800 kW. Das Antriebskonzept der Lokomotiven mit einem Hilfsdiesel entspricht dabei dem der neuen SDE-Plattform, welches die Schalker Eisenhütte zurzeit für die Anwendung als schwere Rangier- und Streckenlokomotive entwickelt (RB 47/09). Der Wagenkasten setzt sich nur aus ebenen Flächen zusammen. Große seitliche sowie in das Dach integrierte Serviceklappen ermöglichen einen guten Zugang zu den Aggregaten. Auffällig sind die großzügig Diesellokomotiven für die RhB dimensionierten Fahrerstände, sie bieten nicht nur Platz für den Triebfahrzeugführer sondern darüber hinaus für bis zu vier Begleitpersonen. Die RhB will die Lokomotiven auf dem meterspurigen Gesamtnetz in erster Linie im Gleisbau sowie im Winter mit den Schneeschleudern und -pflügen einsetzen. Darüber hinaus sind die Maschinen als Interventionsfahrzeuge vorgesehen, um schadhafte Züge abzuschleppen. Die Lieferung der Lokomotiven ist für die Jahre 2012/13 vereinbart. Bisher har die RhB zwei Zweikraftlokomotiven Gem 4/4 von 1968, die überwiegend auf der Berninastrecke zum Einsatz kommen. cm Der noch nicht endgültige Designentwurf für die neue RhB-Diesellokomotive Grafik: Schalker Eisenhütte Koleje Mazowieckie | Der regionale SPNV-Betreiber Koleje Mazowieckie hat sich jetzt für die CSR Zhuzhou Electric Locomotive Electric Co. Ltd als Lieferant von elf Lokomotiven entschieden. Damit hat erstmals ein chinesischer Hersteller eine europäische Ausschreibung gewonnen. Die 160 km/h schnellen Lokomotiven sollen vor den Doppelstock-Wendezügen von Bombardier eingesetzt werden. Der Vertrag soll bis Ende März unterzeichnet werden, die Lieferung soll bis Ende 2011 erfolgen. Das Angebot von Loks aus China für Polen CSR lag mit 35 Mio. EUR deutlich unter dem von Bombardier (40,5 Mio. EUR) und dem von Siemens (44 Mio. EUR). Zudem will Koleje Mazowieckie 16 E-Triebwagen beschaffen. Zwei Bewerbungen liegen nun vor. Das Konsortium aus PESA Bydgoszcz und ZNTK Minsk Mazowiecki habe ein Angebot über 75,2 Mio. EUR abgegeben, Stadler ein Angebot über 76,64 Mio. EUR. Beide Gebote beinhalten die Wartung über die ersten vier Jahre. Die Auslieferung soll im Laufe des Jahres 2011 erfolgen. cm Hambuger Hochbahn | Mit dem ersten Preis der Max-Brauer-StiftungfürBegabtenförderungwurde am 26. November Dr.-Ing. Klaus Liedgens ausgezeichnet. Liedgens erhält den mit 5000 EUR dotierten Preis für seine Dissertation „Über die Inspektionsfristen von Radsatzwellen zur Detektion von Ermüdungsanrissen“. „Herr Dr. Liedgens hat in seiner Arbeit wichtige Erkenntnisse aus der betrieblichen Praxis mit wissenschaftlichen Methoden der Berechnung und Versuchsdurchführung verknüpft und ein insgesamt schlüssiges Gesamtkonzept für das Vorgehen zur Erstellung von Inspektionsfristen erstellt“, Max-Brauer-Preis 2009 vergeben so Ulrich Sieg, im Vorstand der Hochbahn verantwortlich für Technik und Betrieb. „Es ist ein besonderer Verdienst von Dr. Liedgens, diese sehr schwierige Thematik erstmalig grundlegend bearbeitet zu haben.“ Außerdem wurden zwei zweite Preise vergeben, dotiert mit jeweils 2500 EUR. Einen erhält Manuel Bosch für seine Bachelor-Thesis über den Jasper Airport Express. Einen weiteren zweiten Preis erhält Sebastian Galan y Martins für seine „Untersuchung der wirtschaftlichen und technischen Anwendbarkeit der LED-Technologie für die Beleuchtung der U-BahnHaltestellen“. cm

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=