Auszug | eb - Elektrische Bahnen 8 | 2022

323 Journal 120 (2022) Heft 8 24/7-Hochleistungsentstörung ergänzt. Diagnosesysteme bringen kontinuierlich Informationen über den Zustand der verfügbarkeitsrelevanten Anlagen. Dies ermöglicht, die Anlagen im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten ohne Störung des Betriebes zu warten, bevor es zu Fehlern kommt. Für die Generalsanierung gelten drei entscheidende Elemente: • Bündelung aller Baumaßnahmen: Schwellen und Schotter, Gleise und Weichen, Signale und Stellwerke, Bahnsteige werden gebündelt und komplett saniert. • Erhöhung der Leistungsfähigkeit • Kundenfreundliches Bauen: Gemeinsam mit der Bauwirtschaft werden hochverdichtete und kapazitätsschonende Bauverfahren implementiert. Die Generalsanierung des ersten Schienenkorridors soll im Jahr 2024 beginnen. Volker Wissing: „Dass die DB diese Maßnahmen nicht bereits umgesetzt hat, liegt auch an der Konzernstruktur und daran, wie der Eigentümer seine Rolle bislang wahrgenommen hat“. Entsprechend Koalitionsvertrag wird eine gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte durch den Zusammenschluss der Infrastruktureinheiten DB Netz und DB Station&Service gebildet. Diese wird zu 100% im Eigentum der DB stehen. Gewinne aus dem Betrieb der Infrastruktur werden in der neuen Einheit verbleiben. Durch die Zusammenführung zu einer ganzheitlichen Infrastruktursparte ab dem 1. Januar 2024, gegebenenfalls unter Einbezug der DB Energie, werden Effizienzgewinne erhofft. Stellwerk Finnentrop modernisiert Der Bund hat im Rahmen des sogenannten Schnellläuferprogramms 500Mio. EUR für moderne Stellwerkstechnik aus dem Konjunkturprogramm zur Bekämpfung der Folgen der CoronaPandemie bereitgestellt. Als erstes von sieben Projekten nahm die DB die erneuerte Signal- und Stellwerkstechnik auf der Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Letmathe und Kreuztal in Betrieb. Die drei zwischen 30 und 50 Jahre alten Stellwerke in Nachrodt, Plettenberg und Altenhundem wurden durch moderne Technik ersetzt. Die drei neu errichteten Module in Altena, Plettenberg und Altenhundem sind an das zentrale Stellwerk Finnentrop angeschlossen. Von dort aus erfolgt die zentrale Steuerung der gesamten Strecke. Siemens Mobility modernisierte als Generalunternehmer gemeinsam mit dem Bauunternehmen Leonard Weiß im Auftrag der DB die Signal- und Stellwerkstechnik. Auf 45 km der Strecke zwischen Letmathe und Kreuztal wurden 385 km Kabel verlegt, 235 Signale sowie 73 Weichenantriebe erneuert und neun neue Signalausleger aufgestellt. Außerdem wurden vier Bahnübergänge erneuert und ersetzt und elf Bahnübergänge an die neue Technik angepasst. Hochleistungsnetz der Schieneninfrastruktur in Deutschland (Grafik: DB). Projektübersicht Stellwerk Finnentrop (Grafik: DB). eb 8 2022 ePaper Abonnement 2022 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!

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