66 Journal 120 (2022) Heft 1-2 TÜV SÜD Rail unter neuer Leitung Dr. Martin Webhofer (46) ist neuer Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Rail, einem der führenden unabhängigen Anbieter von Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen im Bahnbereich. Martin Webhofer folgt auf Klaus Bosch, der TÜV SÜD Rail erfolgreich entwickelt hat und in den Ruhestand geht. Er leitet das Unternehmen gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer Jan de Leon. Nach seinem Maschinenbaustudium und der Promotion an der Technischen Universität München begann Martin Webhofer die berufliche Laufbahn im Jahr 2005 bei der TÜV SÜD Industrie Service als Experte für Straßenbahnen, Metro-Systeme und Seilbahnen. Er war als Sachverständiger und in der Leitung der Zertifizierungsstelle Straßenbahnen und Metro Systeme in mehreren innovativen und internationalen Projekten wie dem fahrerlosen Metro-System Rubin in Nürnberg oder den automatischen People Mover in Perugia und in Bologna tätig. Im Jahr 2010 übernahm Martin Webhofer die Leitung der Abteilung Windenergie von TÜV SÜD Industrie Service. In dieser Position war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich TÜV SÜD zu einem der weltweit führenden Anbieter für Prüfungen und Zertifizierungen für Onshore- und Offshore-Windenergie entwickelte. Produkte und Lösungen DM 20-Plattform Mit der DM 20-Plattform bietet Vossloh Locomotives aus Kiel eine vierachsige Mittelführerstand-Lokomotive für den Rangier- und Streckendienst an, die dank ihres modularen Aufbaus mit unterschiedlichen Antriebssystemen ausgestattet werden kann. Die Masse der B0‘ B0‘ Lokomotive ist zwischen 80 t, 84 t und 90 t wählbar und damit für den Streckeneinsatz und optimale Zugkraftausnutzung ausgelegt. Sie kann als Rangierlokomotive in engsten Bögen und unter schlechten Gleisbedingungen eingesetzt werden. Die Fahrleitungsspannung ist aus den Modulen 1AC 15 kV 16,7Hz, 1AC 25 kV 50Hz und DC1,5 kV wählbar. Hierbei werden 2100 kW bis 2500 kW Leistung am Rad erbracht. Für die Energieerzeugung auf der Lokomotive stehen Diesel- und Akkumulator-Module sowie Brennstoffzellen zur Auswahl. Dieselelektrische Gen-Sets mit Seriendieselmotoren können mit 750 kW bis 1300 kW Leistung eingesetzt werden. Die AkkumulatorenModule sind mit definierten Schnittstellen für Mechanik, Elektrotechnik und Steuerung versehen, sodass heutige und zukünftige Akkumulatoren-Technologien mit 200 kWh bis 600 kWh Kapazitäten ausrüstbar sind. Die Anfahrzugkraft beträgt 300 kN für alle Varianten. Die Antriebssysteme sind für konstante, kleine Dauerfahrgeschwindigkeiten ausgelegt. Rangierbühnen, Treppen zum Führerhaus und schneller Fahrrichtungswechsel durch die Mittelführstände bieten gute Arbeitsbedingungen für das Personal. Funkfernsteuerung, Rangierkupplung, automatische Rangierkupplung und automatische Bremsprobe sind in der Plattform vorgeplant. Die Bereitstellung der Systemdaten der Lokomotive in Echtzeit ermöglicht die bedarfsoptimierte Planung der Wartung. Der Triebfahrzeugführer wird durch eine Leitstelle in Echtzeit mit gemeinsamer Bedienoberfläche unterstützt. Vossloh Lokomotive der DM 20 Plattform (Grafik: Vossloh) Foto: TÜV SÜD Rail
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