Auszug | eb - Elektrische Bahnen 1-2 | 2021

56 119 (2021) Heft 1-2 Nachrichten bund Rhein-Ruhr (VRR), Zweck- verband Nahverkehr Rheinland (NVR), Zweckverband Nahver- kehr Westfalen-Lippe (NWL) so- wie dem Zweckverband Schie- nenpersonennahverkehr Rhein- land-Pfalz Nord (SPNV-Nord) und dem Nordhessischen Ver- kehrsverbund (NVV). National Express übernimmt die Linien RE 5 (RRX), RE 6 (RRX) und RE 4. Abellio ist für die Linien RE 11 (RRX) und RE 1 (RRX) zuständig. Für den Aus- und Umbau der Infrastruktur für den RRX sind DB Netz und DB Station & Service verantwortlich. Voraussichtlich bis zum Jahr 2025 sollen die Mo- dernisierungsarbeiten an den insgesamt 53 Bahnhöfen und Stationen in NRW abgeschlossen sein. Nach dem Ausbau der Schieneninfrastruktur und der Bahnhöfe kann der RRX in den Regelbetrieb gehen. Zwischen Köln und Dortmund wird dann ein 15-min-Takt angeboten. Inbetriebnahme ohne Pannen Für den Güterverkehr zur Bedie- nung eines Zementwerkes in Vils wurde 2019 die Strecke Reutte (Tirol) – Vils – Grenze zu Deutschland (Richtung Kempten) elektrifiziert [1]. Seit Januar 2020 fahren die Güterzüge, bei der ÖBB Sammler genannt, von Hall in Tirol nach Vils elektrisch durch. Um die elektrische Traktion für den Personenverkehr zu nutzen, bot die ÖBB der DB an, die 1,3 km lange Strecke von der Grenze bis Pfronten-Steinach zu elektrifizieren. Inzwischen ist die Finanzierung gesichert und die behördlichen Genehmigungen liegen vor. ÖBB-Infra wird in die- sem Jahr die kurze Strecke mit den Oberleitungstyp 1.2 elektrifi- zieren. Ab dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wird bis Pfronten-Steinach elektrisch gefahren. Als Zwischenlösung beauftrag- te der VVT (Verkehrsverbund Ti- rol) DB Regio, die Reisezüge aus Garmisch-Partenkirchen über Reutte hinaus elektrisch bis Vils- Stadt zu fahren. Vils-Stadt ist ein Haltepunkt, der 2016 in unmit- telbarer Nähe des Stadtzentrum Vils kurz vor dem westlichen Ein- fahrsignal des Bahnhof Vils er- richtet wurde. Das Empfangsge- bäude des Bahnhofes Vils wurde 2019 abgerissen. Seit dem 13. Dezember 2020 fahren im Regelfall stündlich Re- gionalzüge der BR2442 Talent 2 von München über Garmische- Partenkirchen nach Vils-Stadt und zurück. Der Stundentakt zwischen Reutte und Pfronten enthält aufgrund zu fahrender Schülerzüge einige Lücken. Vom Bahnhof Vils fährt der Zug hin und zurück als Nebenfahrt bis zum Haltepunkt. Die Verbindun- gen sind in das neue bayerische Liniensystem als RB6 und ab Gar- misch-Partenkirchen als RB60 eingeordnet; im Außerfern zu- sätzlich als S7 bezeichnet. In Gar- misch-Partenkirchen wird mit den Triebzügen nach Mittenwald und Seefeld geflügelt. Obwohl mit Murnau das nächste Unterwerk (Uw) 71 km entfernt ist, werden am Halte- punkt Vils-Stadt in den Triebzü- gen 15-kV-Fahrleitungsspannung angezeigt. Die Transformatoren im Uw Murnau sind so einge- stellt, dass im Regelfall 17,25 kV, die maximal zulässige Spannung, eingespeist wird. Mit dem Einset- zen des morgendlichen Berufs- verkehrs von Garmisch-Partenkir- chen nach München mit drei Zügen pro Stunde und den Fahr- ten des ÖBB-Sammlers nach und von Vils, kann die Spannung auf unter 14 kV sinken. Günstig auf die Spannungshaltung wirkt sich die Bremsenergierückspeisung der Talent 2 -Triebzüge und der Güterzuglokomotiven aus. Zwischen Vils und Pfronten bestellte der VVT bis Ende 2021 Schienenersatzverkehr (SEV), der für Reisenden keine merkbaren Fahrzeitenverlängerungen ergibt. [1] Strecken in Tirol zu 100% elektrifi- ziert. In: Elektrische Bahnen 118 (2020) H. 1, S. 46. Elektrischer Triebzug Typ DesiroHC der Baureihe 462 des Rhein-Ruhr-Express (Foto: Kompetenzcenter Marketing NRW). Haltepunkt Vils-Stadt am 13. Dezember 2020: Erster elekt- rischer Triebzug Talent 2 wendet von RB 5504 auf RB 5511 (Foto: Siegfried Graßmann ).

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