Auszug | eb - Elektrische Bahnen 1-2 | 2021

55 119 (2021) Heft 1-2 Nachrichten Bahnen Automatisierung des Personennah- und -fernverkehrs Siemens Mobility gewinnt mit renommierten Partnern zwei For- schungsprojekte des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrs- forschung (DZSF) zur Sicherheit des automatisierten Eisenbahnbe- triebes. Das Forschungsziel ist, Kriterien für die Zulassung von vollautomatisierten Zügen im Regional- und Fernverkehr festzu- legen. Für diese Projekte sind eine Laufzeit von 30 Monaten und 1,7Mio. EUR Gesamtvolu- men eingeplant. In den Untersuchungen geht es um die höchsten Automatisie- rungsstufen Grade of Automation GoA 3 und GoA 4. Das sind voll- automatische Züge mit und ohne Zugbegleiter.  Ein Projekt untersucht, welche Sicherheitsanforderungen vollau- tomatisierte Züge im Fernverkehr erfüllen müssen. Dabei soll min- destens das Sicherheitsniveau wie bei den von Menschen gefahre- nen Zügen erreicht werden. Sie- mens Mobility leitet das Projekt und arbeitet mit den Partnern TU Berlin und TÜV Rheinland zusam- men.  Das zweite Projekt leitet die TU Berlin. Im Mittelpunkt steht der Vergleich von menschlicher und technischer Leistungsfähig- keit. Die Frage ist, was ein auto- matisches System alles können muss, um einem Triebfahrzeug- führer ebenbürtig zu sein. Pro- jektpartner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die DB Systemtechnik und Siemens Mobility. Siemens bringt seine Erfahrungen aus den Pro- jekten über selbstfahrende Met- ros in Nürnberg und Paris ein. Die Ergebnisse der Forschung zu Hinderniserkennungssystemen für den vollautomatisierten Bahn- betrieb werden eingebracht. Es fließt Knowhow aus Refe- renzprojekten in Hamburg und London mit ein. In Hamburg läuft ein Pilotprojekt zum hoch- automatisierten Fahren mit der S-Bahn, das 2021 in den regulä- ren Betrieb geht. In London wur- de auf der Thameslink-Strecke ein System für automatisierten Bahnbetrieb (ATO) mit dem eu- ropäischen Zugsicherungssystem ETCS kombiniert. Fahrzeugflotte Rhein-Ruhr-Express komplett Der 84. elektrische Triebzug Desi- roHC als letztes Fahrzeug für das Infrastruktur- und Mobilitätspro- jekt Rhein-Ruhr-Express (RRX) ist am 18. Dezember 2020 fristge- recht von Siemens Mobility über- geben worden. Die am Schienenverkehrskon- zept RRX beteiligten Zweckver- bände beauftragten 2015 Sie- mens mit der Lieferung und von 82 vierteiligen Doppelstocktrieb- zügen DesiroHC und der War- tung über einen Zeitraum von 32 Jahren. Der Auftrag über 1,7Mrd. EUR ist für Siemens der bisher größte aus dem Bereich des regionalen Schienenverkehrs in Deutschland. Die Züge wur- den in den Siemens-Werken in Krefeld und Wien gebaut. Für die Instandhaltung hat das Unter- nehmen 2018 das Rail Service Center in Dortmund in Betrieb genommen. Die Doppelstockzü- ge, die 2020 den Deutschen Mo- bilitätspreis gewannen, fahren meist in Doppeltraktion und bie- ten 800 Sitzplätze. Die Betreiber des RRX sind National Express Rail und Abellio Rail NRW. Sie fahren im Auftrag der Aufgabenträger Verkehrsver- Das Nachrichtenportal der eb – Elektrische Bahnen . Wie kaum eine andere Branche bietet die Elektrotechnik im Verkehrswesen eine Vielzahl an hochinteressanten, zukunfts- trächtigen Themen und Nachrichten. Aktuelle Nachrichten finden Sie auf www.eb-info.eu und in eb – Elektrische Bahnen .

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