Auszug | eb - Elektrische Bahnen 1-2 | 2021

57 119 (2021) Heft 1-2 Nachrichten Rekordinvestitionen in Österreich Im Jahr 2021 werden die ÖBB in den Ausbau der Eisenbahninfra- struktur in Wien, Niederöster- reich und dem Burgenland 700Mio. EUR investieren. Zwei Drittel der Eisenbahnreisenden Österreichs sind in der Ostregion unterwegs. Für den Großraum Wien star- ten 2021 die Planungen zur At- traktivierung der Verbindungs- bahn Hütteldorf – Meidling, der viergleisigen Erweiterung der Süd­ strecke Meidling – Mödling und der Ertüchtigung der S-Bahnstre­ cke Meidling – Floridsdorf. Mit dem Umbau der Bahnhöfe Matz- leinsdorfer Platz, Franz-Josefs- Bahnhof, Grillgasse und Strebers- dorf wird begonnen. Im Februar 2021 erfolgt die Gesamtfertig- stellung der Bahnhofserweite- rung Praterstern, wobei die Über- gabe des Gebäudes der Polizei- station im Dezember 2020 statt- fand. Im Burgenland beginnen die Elektrifizierungen der Ost- bahn Jennersdorf – Graz und der Mattersburger-Bahn Wiener Neu- stadt – Schattendorf – Loipers- bach. Das Projekt Flughafenspan- ge befindet sich im Trassenaus- wahlverfahren. Die Planungen für den Vollaus- bau in eine elektrifizierte und durchgehend zweigleisige Stre- cke der Verbindung Wien – Bra- tislava beginnen 2021. Weitere Vorhaben in Niederösterreich sind der zweigleisige Ausbau der Pottendorfer Linie im Wiener Abschnitt und der Ausbau der Nordbahn zwischen Wien Süßen- brunn und Berhardsthal. Letzte- rer ermöglicht kürzere Fahrzeiten im europäischen Fernverkehr Richtung Tschechien, Polen und Ostdeutschland sowie ein verbes- sertes Angebot für die Pendler im Nahverkehr. In St. Pölten wird eine neue zentrale ÖBB-Bildungseinrich- tung für Eisenbahnberufe, der sogenannte ÖBB-Bildungscam- pus, errichtet. Der Bau geht 2021 weiter, die Inbetriebnahme des Gebäudes ist im April 2022 ge- plant. 3AC-Nennspannung im Simplontunnel 3,4kV Zur ursprünglichen Elektrifizie- rung der beiden Simplontunnel- röhren und der oberitalienischen Strecken mit niederfrequentem Drehstrom stößt man in hundert Jahren Fachliteratur auf ständig andere Angaben zu den Werten für Spannung und Frequenz der Fahrleitungsspannung. Ursache ist, dass die jeweiligen Autoren nicht sauber zwischen Nennwer- ten, Betriebssollwerten, Minimal- und Maximalwerten unterschie- den – bei Sekundärliteratur das vielfach auch gar nicht konnten – und genannte Werte nicht aus- drücklich kennzeichneten. So findet man für die Spannung so ziemlich alle Werte von 3 kV über 3,3 kV bis 3,6 kV. In der kompe- tenten Quelle [1] werden als Er- gebnisse von UIC-Arbeit für Grenzbahnhöfe folgende Nenn- werte mit als bindende Vorschrift deklarierten Schwankungsberei- chen vorgestellt: 3400 Volt, zwi- schen 4000 und 2800 Volt, und 16 2 / 3 Perioden in der Sekunde, zwischen 17 1 / 2 und 16 Perioden in der Sekunde. Die Werte wur- den auf Vorschlag von Italien aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Um- stellung auf die SBB-Spannung 1AC 15 kV 16 2 / 3 Hz schon be- schlossen und vorbereitet. [1] Naderer, G. : Internationale Verein- barungen für den elektrischen Zugbetrieb. In: Elektrische Bahnen – Zentralblatt für den elektrischen Zugbetrieb 4 (1928), H. 7, S. 195– 202. Hochgeschwindigkeitsnetz in Ägypten Die nationale Behörde für Tunnel, eine Regierungsbehörde im Kom- petenzbereich des ägyptischen Verkehrsministeriums, und Sie- mens Mobility unterzeichneten eine Absichtserklärung (MoU) zur Konzeption, Errichtung und Inbe- triebnahme des landesweit ersten Hochgeschwindigkeitsnetzes für den Schienenverkehr. Mitunter- zeichner sind die Unternehmen Orascom Construction S.A.E. und The Arab Contractors (Osman Ahmed Osman & Co.). Siemens wird die Instandhaltung für 15 Jahre übernehmen. Die Vereinba- rung umfasst den Bau eines 1000 km langen Eisenbahnnet- zes. Das erste Projekt ist eine 460 km lange Hochgeschwindig- keitsstrecke mit einem Auftrags- ÖBB-Investitionen: Haltepunkt Wien Grillgasse (Visualisie- rung: ÖBB/ Reithofer ).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=