Auszug | eb - Elektrische Bahnen 11 | 2021

458 Historie 119 (2021) Heft 11 110 Jahre Fahrleitungsnennspannung 15kV Wie in [1] beschrieben, begann der Versuchsbetrieb auf der ersten elektrifizierten Hauptstrecke Deutschlands Dessau – Bitterfeld am 1. April 1911 mit der Fahrleitungsspannung 1AC 10 kV 15Hz. Auf Antrag der k.k.St.B. (k. und k. Österreichische Staatsbahnen) beriet der Technische Ausschuss des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen (VDEV) auf seiner vom 5. bis 7. April 1911 in Frankfurt am Main stattfindenden Tagung zu diesem Thema. Es wurde für Hauptbahnen einheitlich die Spannung 15 kV und die Frequenz 162/3 Hz festgelegt [2]. Interessante Ausführungen hierzu sind beigefügtem Aufsatz [3] zu entnehmen. Das daraus folgende Übereinkommen betreffend die Ausführung elektrischer Zugförderung unterzeichneten die zuständigen Minister Bayerns am 21. November 1912, Preußens am 28. Dezember 1912 und Badens am 18. Januar 1913. Nach Umbau- und Erweiterungsarbeiten im Bahnkraftwerk Muldenstein konnte die Strecke Dessau – Bitterfeld im Herbst 1913 mit 1AC 15 kV 162/3 Hz wieder in Betrieb gehen. Gra [1] Graßmann, S.: 100 Jahre Fernbahnelektrifizierung in Deutschland. In: Elektrische Bahnen 109 (2011), H. 4-5, S. 247–253. [2] Glanert, P.; et al.: Wechselstrom-Zugbetrieb in Mitteldeutschland. Fürstenfeldbruck: Verlagsgruppe Bahn, 2019. [3] Wachsmuth, B.: Die Erhöhung der Fahrdrahtspannung auf 15000 Volt. In: Verkehrstechnische Woche, 1911, Nr. 27, S. 673–674.

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