Auszug | eb - Elektrische Bahnen 7-8 | 2020

320 Nachrichten 118 (2020) Heft 7-8 Modernisierung der SBB-Lokomotiven 460 Die SBB will bis 2025 erreichen, 600GWh/a Energie zu sparen. Sie führt dazu rund 250 Maßnahmen durch, von denen technische Verbesserungen am Rollmaterial etwa 175GWh/a bringen sollen. Bis 2022 werden im SBB Werk Yverdon-les-Bains 119 Lokomotiven Re460 mit rund 270Mo. CHF modernisiert. Größtes Paket dabei sind neue Traktionsumrichter von ABB, weitere Maßnahmen sind neue Druckluftversorgungsanlagen und bedarfsgesteuerte Transformatorkühlung an abgestellten Lokomotiven. Inzwischen haben 66 Lokomotiven die Kur durchlaufen, äußerlich erkennbar am neuen 3D-Frontsignet und am klarlackbeschichteten Kasten. Das Projekt läuft noch bis 2022, wofür im Frühjahr 2020 die Optionsbestellung für Traktionsumrichter eingelöst wurde. Drei Lokomotiven fahren seit einigen Monaten mit der Funktion Teillastbetrieb, das heißt mit abgeschalteten Fahrmotoren eines Drehgestells bei geringem Zugkraft- oder Leistungsbedarf. Entwicklung und einjähriger Testbetrieb zum Beurteilen der mechanischen Auswirkungen werden vom Bundesamt für Verkehr (BAV) finanziell unterstützt. Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu ermitteln, wurde während eines halben Jahres der Energiebedarf von über 100000 Zugfahrten gemessen. Nach ersten Auswertungen wird die Modernisierung der Flotte 30GWh/a einsparen, das sind fast 5GWh mehr als ursprünglich erwartet. Modernisierung der BLS-Lokomotiven Re465 Zusammen mit einer großen Revisionsstufe R3 modernisiert die BLS in ihrer Werkstätte Spiez ihre in den Jahren 1994 bis 1997 beschafften 18 Bo’Bo‘-Universallokomotiven Re465 [1], eine Art Schwestern der SBB-Lokomotiven Re460. Wichtigste Maßnahme ist der Einbau zweier neuer Vielfachsteuersysteme, denn die Lokomotiven sollen künftig auch beim Goldenpass Express auf dessen normalspurigen Streckenabschnitten Zweisimmen – Spiez – Interlaken Ost, bei Autotransportzügen durch den LötschbergScheiteltunnel sowie den Simplon-Tunnel und in Mehrfachtraktionen mit Lokomotiven TRAXX und Vectron von BLS Cargo einsetzt werden. Ferner werden elektrische Schaltfunktionen verbessert, zum Beispiel bei der Transformator- und Stromrichterölpumpe, den Ventilatoren und der Klimatisierung der Führerräume. An deren GFK-Kabinen müssen Witterungsschäden saniert werden. Neu lackiert werden die Lokomotiven in der grünen BLS-Markenfarbe. Das RefitProgramm ist 2019 gestartet, dauert bis Mitte 2022, kostet rund 20Mio. CHF und vermeidet aktuell Neubeschaffungen: Das Einsatzende verschiebt sich dadurch von 2025/27 auf 2040. Testfahrten mit der ersten behandelten Lokomotive haben im Mai 2020 begonnen. [1] Gerber, P.: Lokomotiven Baureihe Re 465 der BLS Lötschbergbahn. In: Elektrische Bahnen 93 (1995), H. 12, S. 386-395. Foto: SBB BLS-Lokomotive Re 465 mit Schnellzug vor Schloss Grandson bei Yverdon-les-Bains (Foto: Bernhard Studer, Juli 1999). BLS-Lokomotive Re 465 nach Revision und Refit in Werkstätte Spiez (Foto: BLS, Mai 2020)..

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=