Auszug | eb - Elektrische Bahnen 7-8 | 2020

318 Nachrichten 118 (2020) Heft 7-8 der DB wächst mit den neuen Zügen um 13000 Sitze. Mehr Komfort bieten unter anderem frequenzdurchlässige Scheiben für stabilen Mobilfunkempfang. Die Fensterscheiben eines ICE sind bisher mit einer dünnen Metallschicht versehen, die Sonnenstrahlung fernhält. Mobilfunkwellen gelangen schwer durch die Metallschicht ins Zuginnere. In diese wärmeisolierende Metallschicht der Fenster wird ein feines Raster gelasert, damit die Mobilfunkwellen ins Wageninnere gelangen. Der ICE3neo wird in den Siemens-Standorten in NordrheinWestfalen, Bayern und Österreich gefertigt. Bis 2026 werden 421 ICE-Züge mit 220000 Sitzplätzen im deutschen Netz unterwegs sein (siehe Grafik). Hochgeschwindigkeitszüge für Russland Die Russischen Eisenbahnen (RŽD), das russische Engineering Center (ECRT) und Knorr-Bremse werden gemeinsam die nächste Generation Hochgeschwindigkeitszüge für Russland entwickeln. Die Züge sollen die größten Städte des Landes mit Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h verbinden. In der ersten Projektphase bringt KnorrBremse seine umfassende Systemkompetenz in die Bestimmung der Konstruktionsanforderungen ein. Als Projektpartner wird KnorrBremse seine Expertise in der Mitentwicklung und Ausrüstung von Zugplattformen im Highspeed-Segment einbringen. Das Unternehmen verfügt über technisches Know-how im Bereich pneumatischer HochleistungsBremssysteme, Heizungs-, Lüftungs- und Klimasysteme (HVAC) und bei Einstiegssystemen mit erhöhter Druckdichtigkeit für den Hochgeschwindigkeitsbetrieb. Das ECRT wurde durch die RŽD und Sinara Transport Machines gegründet, um die Weiterentwicklung des Schienen- und speziell des Hochgeschwindigkeitsverkehrs zwischen urbanen Ballungsräumen in Russland voranzutreiben. Für die Züge der zukünftigen Generation mit Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h und mit anvisiertem Betriebsbeginn ab 2026 hat die RŽD den Bau einer neuen Strecke angekündigt. Ausbau Berlin – Szczecin (Stettin) Bund, DBAG sowie die Länder Berlin und Brandenburg verabredeten am 9. Juli 2020 in Angermünde, dass der Ausbau der Strecke Angermünde – Grenze D/PL (– Szczecin) von 2021 bis 2026 realisiert werden soll. Die gesamte Strecke wird für 160 km/h ertüchtigt und durchgehend elektrifiziert. Fünf Bahnstationen in der Uckermark werden modernisiert. Parallel arbeitet die polnische Seite am Ausbau der Strecke zwischen der Grenze und Szczecin. 2013 begannen die Planungen für einen ersten Abschnitt Angermünde – Passow, dessen Baugenehmigung 2021 erwartet wird. Zwischen Passow und der deutsch-polnischen Grenze verlegt die DB ab 2024 ein zweites Gleis. Der Bund stellt 380Mio. EUR zur Verfügung. Die Länder Berlin und Brandenburg beteiligen sich mit je 50Mio. EUR an dem Vorhaben. Nach Fertigstellung verbindet die Ausbaustrecke die europäischen Metropolregionen BerlinBrandenburg und Stettin, in der beiderseits der Oder 1,5Mio. Einwohner leben und arbeiten, in 90min, 20min schneller als heute. Der Ausbau schafft einen Lückenschluss im transeuropäischen Verkehrsnetz und verbindet vier große europäische Verkehrsachsen zwischen Skandinavien und dem Baltikum sowie Südosteuropa und dem Mittelmeerraum. Ausbaustrecke Angermünde – Grenze D/PL (Grafik: DB Netz).

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