Auszug | eb - Elektrische Bahnen 1 | 2020

44 Nachrichten 118 (2020) Heft 1 Doppeltriebwagen für die Gornergrat Bahn Im Dezember 2019 unterzeichneten Stadler und die BVZ Holding, zu der die meterspurige Gornergrat Bahn (GGB) gehört, einen Vertrag zur Produktion und Lieferung von fünf zweiteiligen Zahnrad-Triebzügen. Die Doppeltriebwagen für 45Mio. CHF werden bis 2021 geliefert, sind kompatibel mit den Zügen der heutigen Stammflotte und können zusammen mit diesen in Mehrfachtraktion eingesetzt werden. Als Besonderheit beträgt die Fahrleitungsspannung 3AC 725V 50Hz. Die 34,6m langen und 66 t schweren Triebzüge bieten 120 Sitzplätze, 100 Stehplätze und zwei Rollstuhlplätze. Als maximale Geschwindigkeit sind bergwärts 30 km/h und auf 200‰ Gefälle 20 km/h zugelassen. Die Rekuperationsbremse, die Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt, ist auf der 9,34 km langen Strecke Zermatt – Gornergrat mit einer Höhendifferenz von 1484m besonders wirkungsvoll. Mit der Energierückgewinnung von drei Talfahrten können bis zu zwei bergwärts fahrende Züge gespeist werden. Den Auftrag für die Innen- und Außengestaltung der Züge erhielt das italienische Designstudio Pininfarina. Mit der Namensgebung POLARIS folgt die BVZ der vor einigen Jahren eingeschlagenen Benennung ihrer Züge nach Begriffen aus der Astronomie. POLARIS steht dabei als Kurzform für POpular LAndscapeRailway InSwitzerland. Servicevereinbarung für Bremssysteme von Elektrolokomotiven in Kasachstan Knorr-Bremse AG unterzeichnete mit Alstom einen Servicevertrag zur Instandhaltung der Bremssysteme von bis zu 200 Doppellokomotiven für Güterzüge und 95 Reisezuglokomotiven, die von der staatlichen kasachischen Eisenbahngesellschaft KTZ betrieben werden. Der Knorr-Bremse Geschäftsbereich RailServices übernimmt die korrektive und präventive Instandhaltung sowie die Ersatzteilversorgung für alle Komponenten der Bremssysteme. Hierzu gehören die Teile der Druckluftversorgung wie Kompressoren und Lufttrockner sowie die Bremssteuerung, Steuerventile und Drehgestellausrüstung. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von 25 Jahren pro Lokomotive mit einer Gesamtlaufzeit bis 2051. Der Service umfasst bis zu 495 Sektionen elektrischer Streckenlokomotiven, von denen die ersten seit 2013 in Betrieb sind. Als Teil des Transsibirischen Eisenbahnkorridors gehört Kasachstan zu den wichtigsten Transitländern der Region. Auf der Schiene werden 47,2% der Güterverkehrsleistungen erbracht. Darüber hinaus spielt das Land eine zentrale Rolle für das Projekt der Neuen Seidenstraße durch Zentralasien. Energie und Umwelt In Deutschland: 42,6 % Elektroenergie klimaneutral Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sanken 2019 gegenüber 2018 um 49Mio. t in der Elektroenergieerzeugung und um 56Mio. t im gesamten Energieeinsatz. Sie liegen 35,5% unter dem Niveau von 1990. Das Ziel Deutschlands, bis 2020 die Emissionen um 40% zu mindern, rückt überraschend in greifbare Nähe, wie Agora Energiewende mitteilte [1]. Für den Rückgang verantwortlich ist ausschließlich der Elektroenergiesektor. Sich erneuernde Energien deckten 42,6% der Elektroenergienachfrage, 4,8% mehr als im Vorjahr. Der Anteil an Reisezuglokomotive KZ4AT der Kasachischen Eisenbahngesellschaft, gemeinsam von Alstom mit der Elektrolokomotivenfabrik in Nowocherkassk entwickelt (Foto: Alstom).

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