Infrastrukturprojekte 2016

6 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Bauen bei der Deutschen Bahn – der Untertitel dieses Buches steht für das größte Infrastruktur-Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte. Aber mit „Bauen bei der Deutschen Bahn“ verbindet sich weitaus mehr. Beispielsweise die Herausforderung, Fahren und Bauen gleichermaßen zuverlässig zu gestalten. Und ebenso die Erwartung der Nachbarn an unseren Strecken, dass dieses Bauen möglichst wenig Beeinträchtigen und am Ende mehr Lärmschutz am Gleis mit sich bringt. Wenn wir über unsere Modernisierungsoffensive im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV II) reden, bzw. über die rund 35 Milliarden Euro, die zwischen 2015 und 2019 insgesamt in den Erhalt und Ausbau des Schienennetzes fließen, dann gerät mitunter aus dem Blickwinkel, dass die DB Netz AG kein Bauunternehmen ist, sondern ein Infrastrukturmanager, dessen Ziel es ist, möglichst viel Verkehr auf die Schiene zu holen. Natürlich: Dafür sind die Investitionen mehr als notwendig. Um die Verfügbarkeit der Infrastruktur auch in Zukunft zu sichern, die Qualität zu verbessern, Kapazitätsengpässe aufzulösen. Zugleich müssen wir jedoch einen zuverlässigen Betrieb organisieren. Je mehr wir in die Infrastruktur investieren, desto wichtiger wird es, an der Optimierung von Fahren und Bauen zu arbeiten. Im Rahmen des Projektes „Zukunft Bahn“, mit dem insgesamt die Eisenbahn in Deutschland attraktiver und damit wettbewerbsfähiger wird, haben wir uns in diesem Jahr intensiver mit den Prozessen rund um das Thema Fahren und Bauen auseinandergesetzt. Wir haben uns vor allem die Baustellen mit hoher Netzwirkung angesehen, um Optimierungsansätze zu finden. Wir wollen noch stärker Baustellen strategisch planen, zusammenfassen und kundenorientiert in den Fahrplan integrieren. Dabei setzen wir auch hier auf Digitalisierung, auf neue IT-Werkzeuge. Ein Beispiel ist unser Sperrzeitenfinder, der hilft, in bereits geplante Baumaßnahmen weitere zu integrieren. Digitalisierung ist auch der Schlüssel, um Bauprojekte besser planen und umsetzen zu können. Unter dem Stichwort „Building Information Modeling (BIM)“ werden nicht nur die technischen Plattformen für Planen, Bauen und Projektmanagement verändert. Die Methode des digitalen Planens und Bauens baut auf Transparenz, Vertrauen, Offenheit und Kooperation aller Projektpartner in sämtlichen Phasen – von der Projektidee und der Bedarfsanalyse über die Planung, die

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