Infrastrukturprojekte 2016

12 Die Herstellung der Tunnelschale mit einem Innendurchmesser von 9,6 Metern erfolgt direkt im Rahmen des Vortriebs durch den Einbau von siebenteiligen Tübbingringen mit jeweils zwei Metern Breite. Die 50 Zentimeter starken Tübbinge wiegen pro Ring rund 80 Tonnen. Sie werden in einem Betonfertigteilwerk hergestellt und zur Baustelle geliefert. Während des Tunnelvortriebs fallen über 700.000 Kubikmeter Ausbruchsmasse an. Das Ausbruchmaterial wird über eine Förderleitung von den Maschinen zu einer Separieranlage im Bereich der Baustelleneinrichtungsfläche auf der Nordseite transportiert und dort für die Weiterverwendung bzw. Deponierung aufbereitet. An einigen Stellen beträgt die Überdeckung des geplanten Tunnels weniger als vier Meter zu bestehenden Bauwerken, querenden Gewässern oder vorhandener Infrastruktur. An diesen Stellen ist geplant, das umliegende Erdreich mit Hilfe von Sole bis zur Vereisung abzukühlen. Der so aufbereitete und verfestigte Boden kann von den Tunnelvortriebsmaschinen durchfahren werden. Die Vereisung sichert ergänzend zum Schild der Maschine das umliegende Erdreich vor Einbrüchen und Setzungen bei der Durchfahrt der Maschinen und dem Verbau der Tübbinge. Setzungen bleiben durch langsamen Vereisungs- und Auftauvorgang kontrollierbar und überschaubar. Der Tunnelvortrieb im Bereich des FFH-Gebiets Federbachniederung kann zudem durch die Vereisungsmethode mit einem deutlich geringeren Oberflächeneingriff im Vergleich zu einer offenen Bauweise realisiert werden. Umfang BIM-Pilotprojekt Tunnel Rastatt Das Pilotprojekt umfasst in seiner derzeitigen Konfiguration die Umsetzung der Methode BIM für alle Leistungen der Vergabeeinheit Rohbauarbeiten Tunnel Rastatt. Die Vergabeeinheit inkludiert hierbei folgende Bauwerke: ] Zweiröhriges Tunnelbauwerk (4.270 m) in geschlossener Bauweise mit Tunnelvortriebsmaschinen und einschaligen Tübbingringen ] 2 Tunnelportale mit Mikrodruckwellenbauwerken gegen „Sonic-Boom-Effekt“ ] 2 Trogbauwerke (800 m und 895 m) im Anschluss an die beiden Tunnelportale ] Rettungswege in Form von Querverbindungen zwischen den beiden Tunnelröhren alle 500 m, insgesamt 8 Stück ] 2 Rettungsplätze an beiden Tunnelenden mit einer Fläche von je 1.500 m² ] 1 Versorgungsschacht am tiefsten Punkt des Tunnels Bild 4: Portal Süd Blickrichtung Norden

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