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ANNA´S_NOTEBOOK Sturm in der Redaktion Es gibt Zeiten im Leben, da muss man sich von Liebgewonnenem trennen. Die Jeans, bei der man immer noch hofft, irgendwann einmal („nachWeihnachten“) wieder reinzupassen.Wenn der Bücherschrank zusammenzustürzen droht („Bücher schmeißt man nicht weg!“), oder wenn man dem Chefredakteur seinen 256 MB USBStick gegen den neuen 16 GB eintauscht („der alte war viel handlicher…!“). DerWeg zur nötigen Veränderung ist steinig. Doch eine tröstende Erkenntnis in solchen Lebenslagen ist es, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Diese zugegeben etwas pathetische Formel lässt einen gleich souverän und über den Dingen erhaben erscheinen – leider hält der Zustand nicht lange an. Diese Hin- und Hergerissenheit zwischen nötiger Einlassung auf Veränderungen und doch Festhalten an Altem bemerke ich an meinem CR. Kürzlich hielt er mir einen Zeitungsausschnitt unter die Nase und verließ das Büro mit den Worten, wenn ich sie recht vernommen habe: „Endlich sagt es mal einer!“. Es handelte sich um einen Beitrag aus dem Handelsblatt mit demTitel „Wenn der Chef persönlich die Post holt, dann ist etwas faul“, der sinnlose Sparmaßnahmen in Unternehmen kritisierte.Wie man sich vielleicht denken kann: Mein CR holt unsere Post persönlich (aus dem Postfach)! Muss ich mich nun fragen, ob ich ein schlechtes Gewissen haben muss? Nein, denn er wohnt in der Tat näher am Postfach. Für mich stellt sich eher die Frage, was ich tun muss, dass sich mein Chef von mir organisieren lässt. Zur allseitigen Beruhigung, wir machen Fortschritte… Zu guter Letzt: Ich habe bei „Women in International Security“ abstimmen müssen, ob auch Männer als Vollmitglieder aufgenommen werden dürfen.Auf die Nachfrage meines CR hin musste ich ihm leider klarmachen, dass auch Frauen ihre Geheimnisse haben! Anna Sturm Redaktion/Editorial Staff anna.sturm@dvvmedia.com From time to time, we have to part with some of the things we love. The jeans we still hope to fit into again one day (‘after Christmas’). When our bookshelves threaten to keel over (‘Never throw away books!’) or when we exchange the boss’s 256 MB USB flash drive for a new 16 GB model (‘the old one was much easier to handle …!’). The road to necessary change is a rocky one. But it’s some consolation to know that you simply have to let things take their course. This – admittedly rather pathetic – sentiment will make you feel serene and above these things – but unfortunately this never lasts. I notice this feeling of being torn between the necessary acceptance of change and the wish to cling to the old and familiar in my boss. He recently thrust a newspaper clipping in my face and simply left the office with the words - if I remember correctly: ‘Somebody has said it at last!’. He was talking of an article in Handelsblatt under the heading ‘When the boss goes to get the mail himself, something must be wrong’ , a criticism of pointless costcutting measures in companies. As you can guess, my boss gets our mail himself (from our post office box)! Should I now start feeling guilty about it? No, he simply lives closer to our PO box. But for me the question is rather what should I do to make my boss let me organise him. I can reassure you that we are making progress … And finally: At Women in International Security Deutschland (WIIS) I recently had to vote whether we should also allow men to join as full members. But when my boss asked me about it; I’m afraid I had to make it clear to him that women need their little secrets, too! 14 42 24 griephan global security 2/2010 5

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