SIGNAL+DRAHT 10/2012

SIGNAL + DRAHT (104) 10/2012 Auf ein Wort | Statement n 3 Freude und Trauer, Hoffnung und Sorge Joy and sorrow, hope and anxiety Nach den zwei letzten Erweiterungen der EU wird voraussichtlich am 1. Juli 2013 die Hymne der EU, die Ode „ An die Freude“, für das 28. Mitglied der EU erklingen – für das Land Kroatien. Und wenn die Musik verklingt, bleiben viele Fragen offen, die unsere gemeinsamen täglichen Probleme so treffend illustrieren. Wie auch alle anderen Ländern möchten wir die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn durch Erneuerung und Ausbau der Infrastruktur, bessere und moderne Fahrzeuge, einheitliche Vorschriften sowie bessere Fahrpläne und Verkehrsverbindungen verbessern. Wir begrüßen die Investitionen und Unterstützungen der EU, basierend auf dem Prinzip der Solidarität und Subsidiarität. Die Eisenbahn sollte die Antriebskraft, der Generator der Entwicklung sein und nicht Depression und Hilflosigkeit erzeugen. Der technische Fortschritt, zu dem unter anderem Signal+Draht beiträgt, wird oft durch harte ökonomische Gesetze des Profits um jeden Preis untergraben. Der Gewinn aus den Trassengebühren wird immer wichtiger als die Bedürfnisse der reisenden Welt. Wie sonst ist es möglich, dass nach all den möglichen Restrukturierung weniger Züge fahren und man sich mit Nostalgie an alte Zeiten mit dichtem Zugverkehr erinnert? Heute kann leider ein Reisender aus den ehemaligen Ostblock-Ländern kein Ticket für den direkten Zug nach Venedig kaufen. Entwicklung und Implementierung von ERTMS (GSM-R und ETCS) sollte die schnellste Verbindung von Narvik und Kiruna nach Lissabon und Istanbul aktivieren. Doch die neuesten Entwicklungen der Ingenieure und Techniker werden heute fieberhaft von Managern zerstreut, die nur nach Profitmaximierung streben. Zumindest in einem Aspekt können wir uns einig sein: Die Verwaltung einer Bahn ist nicht das Gleiche wie die Bewirtschaftung einer Baumwolle- oder Kaffeeplantage. Wir alle streben nach einer EU ohne Grenzen und ohne Einschränkungen für die Eisenbahnen. Die einheitliche europäische Bahn ist so stark wie ihr schwächstes Glied, und deshalb müssen wir zusammenarbeiten. Following the two previous rounds of EU enlargement, the Ode to Joy, Europe’s official anthem, will likely be played once again on 1st July next year to welcome Croatia as the 28th EU member state. And as the music subsides, many questions remain that encxapsulate the day-to-day problems we all face. In Croatia, as in all other countries, we would like to improve the performance of the railways by renovating and modernising our infrastructure, procuring improved and modern rolling stock, unifying rules and regulations and improving timetables and connectivity. We welcome the EU investments and financial supports based on the principle of solidarity and subsidiarity. The railways should be a driving force, a generator of development and not a producer of depression and helplessness. Technical advances, to which among others Signal und Draht contributes, are often undermined by strict economic laws of profit at any cost. The revenues from track access charges are becoming ever more important than the needs of passengers. How else are we to understand the fact that despite all forms of restructuring there are now fewer trains on the tracks and that we look back with nostalgia on old times of dense railway traffic? Unfortunately, today a traveller from the former Eastern Bloc cannot buy a ticket for a direct train to Venice. The development and implementation of ERTMS (GSM-R and ETCS) are supposed to bring about the fastest connection from Narvik and Kiruna to Lisbon and Istanbul. Today, however, the latest advances by engineers and technicians are being recklessly destroyed by managers who think only of maximising profits. At least we can agree on one thing: railway management is not the same as managing a cotton or coffee plantation. We are all striving for a European Union without borders and limitations for the railways. A unified European railway is only as strong as its weakest link; therefore, we must all work together. Dipl.-Ing. Branko Korbar, Leiter Signaltechnik der Kroatischen Eisenbahnen M.Eng.E.E. Branko Korbar, Head of Signalling Department, Croatian Railways

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