EI Der Eisenbahningenieur

78 EI-Eisenbahningenieur | Februar 2010 Nachrichten Abb. 4: Im Gespräch: Minister Dieter Posch, Oliver Kraft (Vorstand Produktion, DB Netz AG), Wolfgang Scherz (Hessische Landesbahn GmbH, HLB) VERANSTALTUNGSKALENDER – VDEI-SERVICE GMBH Zeitraum/Termin Ort Veranstalter DB Training Produkt-Nr. Messen 26. iaf 2013 – Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik 28.-30. Mai 2013 Münster VDEI keine Fachkongresse/-tagungen 2010 Symposium und Workshop Eisenbahnbrücken und Konstruktiver Ingenieurbau 25./26.02.2010 München VDEI/ TU München Ta 0886 175 Jahre Eisenbahn 18./19.03.2010 Nürnberg VDEI Ta 0886 baus des Knotens Frankfurt und bei den Neubaustrecken Frankfurt–Mannheim und Frankfurt–Fulda bald Fortschritte geben werde. Eine Stärkung der Schiene hänge zudem von fairen Wettbewerbsbedingungen ab, betonte der Minister. Die Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung enthalte die richtigen Weichenstellungen, da das Netz in öffentlichem Eigentum bleiben solle. Die Privatisierung der im Wettbewerb stehenden Transportunternehmen sei dagegen der richtige Weg, verstärkt privates Kapital für den Schienenverkehr zu interessieren. Auch für die Hessische Landesbahn (HLB) biete sich nach Überwindung der Finanzkrise eine Teilprivatisierung des Verkehrsbetriebs an, um Arbeitsplätze zu sichern und Wachstumschancen zu nutzen. Die Infrastruktur der HLB solle dabei einer in öffentlichem Eigentum stehenden Gesellschaft übertragen werden. Dazu werde das Land eine Infrastrukturagentur gründen, die auch derzeit von der DB AG betriebene Regionalstrecken übernehmen könne. Ein entsprechendes Modellvorhaben werde für das Wetterau-Netz angestrebt. Ziel der Landesregierung sei es, Bürgern und Unternehmen die gewünschte und notwendige Mobilität von Menschen und Gütern zu sichern, sagte Posch. Dabei komme es nicht nur auf den Ausbau der Verkehrswege an, sondern auch auf deren intelligente Nutzung. Posch gab sich zuversichtlich, mehr Unternehmen und Bürger zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen zu können. Er setze dabei auf attraktive Angebote und aktuelle Information statt auf Zwang und Dirigismus: „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit mehr Transparenz erreichen können, dass private Fahrten und Transportaufträge hinsichtlich der Verkehrsmittelwahl optimiert werden. Minister Posch begrüßte den intensiven Dialog mit den Eisenbahningenieuren und sicherte zu, diesen sowohl persönlich als auch durch Fachleute seines Ministeriums fortsetzen zu wollen. Der Bezirksvorsitzende Kollege Buchmann dankte Minister Posch und eröffnete die Diskussionsrunde. Zahlreiche Fragen und Beiträge zeigten das große Interesse der teilnehmenden Gäste und Eisenbahningenieure. KURZ NOTIERT z Baukunstarchiv der Ingenieur- und Architektenkammer NRW Auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Essen sollen Ideen und Kreativität der Ingenieurkunst in einem Baukunstarchiv zur Inspiration zukünftiger Ingenieurgenerationen und zur öffentlichen Präsentation bisheriger Baukunst von Ingenieuren und Architekten mit Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen errichtet werden. Kammerpräsident Bökamp erklärte hierzu: „Bei Architekten und Ingenieurorganisationen wird derzeit die Gefahr gesehen, dass wichtige Nachlässe einer Generation von Ingenieuren und Planern, die das Baugeschehen der Nachkriegszeit maßgeblich geprägt haben, sonst verloren gehen!“ z Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur präsentiert Das Deutsche Verkehrsforum hat dem Bundeskabinett ein Zukunftsprogramm Verkehrsinfrastruktur vorgelegt, das im Wesentlichen folgende Forderungen enthält: • Zustand, Leistungsfähigkeit und Schwachstellen der Verkehrsinfrastruktur regelmäßig dokumentieren und den Finanzbedarf offen legen, • Verkehrswege mit Leit- und Informationssystemen ausrüsten, um die mögliche Kapazität auszuschöpfen und die Sicherheit weiterhin zu optimieren, • vorrangige Abwicklung von Projekten in Erhalt, Ausbau und Neubau, die wesentliche Verbesserungen für das Gesamtnetz bringen und damit gezielt nach Nutzen-Kosten-Aspekten investieren, • Verstetigung der Investition von Bundesmitteln über 2010 hinaus auf mindestens 12 Mrd. EUR jährlich, • Flexibilität in der Infrastrukturfinanzierung durch Mittel der öffentlichen Hand, der Privatwirtschaft und der Verkehrsnutzer, • privates Kapital durch schnelle Verabschiedung des ÖPP-Vereinfachungsgesetzes stärker einbinden, •Deutschland und Europa müssen Rahmenbedingungen für die Vernetzung in einem gesamteuropäischen Kontext ausbauen sowie • schnellere Realisierung der Projekte durch Bündelung von Entscheidungskompetenzen und Abbau von Bürokratie.

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