Auszug | eb - Elektrische Bahnen 3 | 2022

83 Bahnenergieversorgung Fachwissen 120 (2022) Heft 3 Installation und Erprobung des neuartigen Gleichrichter-Unterwerks GUW+ bei der ÜSTRA in Hannover Felix Hüttig, Arnd Stephan, Dresden; Hardy Lehninger, Hannover Das Energieversorgungskonzept GUW+ verknüpft die vorhandene elektrische Stadtbahninfrastruktur mit der Ladung elektrischer Straßenfahrzeuge und bietet zusätzliche Funktionen zur energetischen Optimierung. In einem vom Bundesministerum für Digitales und Verkehr geförderten Forschungsprojekt wird ein Demonstrator bei der ÜSTRA in Hannover errichtet und validiert. Für das Projekt mussten technische und betriebliche Anforderungen sowie der Ablaufplan der Validierungsphase definiert werden. Installation and testing of the new GUW+ substation at ÜSTRA in Hanover The GUW+ power supply concept links the existing electric light rail infrastructure with the charging of electric road vehicles and offers additional functions for energy optimization. In a research project funded by the Federal Ministry for Digital and Transport, a demonstrator is being set up and validated at the ÜSTRA in Hanover. Technical and operational requirements as well as the schedule of the validation phase had to be defined for the project. Installation et test de la nouvelle sous-station GUW+ à ÜSTRA à Hanovre Le concept d‘alimentation électrique GUW+ relie l‘infrastructure existante de train léger électrique à celle de la recharge des véhicules routiers électriques. Il offre des fonctions supplémentaires pour l‘optimisation énergétique. Dans le cadre d’un projet de recherche financé par le Ministère fédéral du numérique et des transports, un démonstrateur est mis en place et validé à l’ÜSTRA de Hanovre. Les exigences techniques et opérationnelles ainsi que le calendrier de la phase de validation devaient être définis pour le projet. 1 Einführung Die Elektrifizierung von Busflotten in Deutschland soll in den Jahren bis 2030 stetig wachsen. Dafür trat am 2. August 2021 ein Gesetz über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge in Kraft, worin feste Quoten für die Beschaffung emissionsarmer Busse im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) festgelegt sind [1]. Abweichend zur wirtschaftlich orientierten Elektrifizierung der Eisenbahn geschieht die Elektrifizierung auf der Straße auf Basis umweltpolitischer Treiber, wobei Konzepte der Energieversorgung zur Ladung der steigenden Anzahl elektrischer Straßenfahrzeuge in den Vorgaben kaum berücksichtigt werden. Sofern ein Verkehrsbetrieb ein Stadtbahnnetz betreibt, kann das Unterwerkskonzept GUW+ eine wirtschaftlich und betrieblich effiziente Lösung zur Ladung der zukünftig elektrisch angetriebenen Busse (E-Busse) darstellen. Es nutzt bestehende Infrastruktur. E-Busse können über die DC-Sammelschiene eines Stadtbahnunterwerkes geladen werden. Durch den systemischen Aufbau und den damit gewonnenen Freiheitsgraden ergeben sich weitere Funktionalitäten, die das GUW+ im Betrieb erfüllen kann. In einem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Forschungsprojekt wird zurzeit ein Demonstrator des GUW+ für den Betrieb bei der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft (ÜSTRA) errichtet. Die Funktionalitäten sollen im Betrieb validiert und der potentielle Nutzen quantifiziert werden. Das Konsortium wird von der Alstom Transport Deutschland GmbH geleitet und setzt sich aus den Industriepartnern Elpro GmbH und Motion Control & Power Electronics GmbH (M&P) sowie den Forschungspartnern Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) und Professur für Elektrische Bahnen an der Technischen Universität Dresden zusammen. 2 Grundlagen zum GUW+ 2.1 Aufbau und Anwendung des GUW+ Der Aufbau des Energieversorgungskonzeptes GUW+ unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom konventionellen Aufbau bislang im Einsatz befindlicher

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