Auszug | eb - Elektrische Bahnen 7-8 | 2021

334 Nachrichten 119 (2021) Heft 7-8 Shell will bis spätestens 2050 ein Netto-Null-Emissionsunter- nehmen werden. Im Zuge der Powering Progress Strategie wird die Zahl der weltweiten Raffine- rie-Standorte auf fünf reduziert und diese in Shell Energy and Chemical Parks transformiert. Die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe will Shell bis 2030 um 55% senken. 50 Handlungsempfehlungen für den Klimaschutz Die Stiftung Klimaneutralität, Agora Energiewende und Agora Verkehrswende zeigen in einer Studie auf, wie die nächste Bun- desregierung das angehobene Zwischenziel der Klimaneutralität für 2030 erreichen und Fehlin- vestitionen vermeiden kann. Die Politik muss in der neuen Legislaturperiode unverzüglich konkrete Instrumente vorlegen, mit denen Deutschland sein an- gehobenes Ziel erfüllen kann, den CO 2 -Ausstoß um mindestens 65 % bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu senken. 50 Handlungsempfehlungen sind in die für den Klimaschutz relevanten fünf Schlüsselsektoren der deutschen Wirtschaft aufge- gliedert: Energie, Verkehr, Indust- rie, Gebäude und Landwirtschaft. Hinzu kommen sektorübergrei- fende Maßnahmen. Dazu zählt automatischer Nachsteuerungsme- chanismus im Bundes-Klima- schutzgesetz, der dafür sorgen soll, dass der CO 2 -Preis erhöht wird oder vergleichbar wirksame Maßnahmen greifen, falls die Sektorziele verfehlt werden. Mit einem Kanon abgestimm- ter Maßnahmen soll der Bestand an Elektro-PKW bis 2030 auf min- destens 14Mio. steigen. Erreicht werden soll dies unter anderem mit einer Umgestaltung der Kfz- Steuer. Im Rahmen der Dienstwa- genbesteuerung sollen anfallende klimaschädliche Subventionswir- kungen bei Verbrennerfahrzeu- gen beseitigt werden. Entlastungen emissionsfreier Fahrzeuge sowie Belastungen für Verbrenner-LKW bei der LKW- Maut, die Beschleunigung des bedarfsgerechten Ausbaus der Ladeinfrastruktur und eine Ver- schärfung der CO 2 -Flottengrenz- werte in der EU sollen die Elektri- fizierung von LKW voranbringen. Die Organisationen schlagen die Einführung flächendeckender Höchstgeschwindigkeiten vor: 130 km/h auf Bundesautobah- nen, 30 km/h als Regelgeschwin- digkeit innerorts mit der Mög- lichkeit für Kommunen, in Aus- nahmefällen abweichend 50 km/h anordnen zu können. Das Eisenbahnnetz wird mit dem Ziel einer Verdopplung der Fahrgastzahlen und eines Anteils von 25% am Güterverkehr aus- gebaut. Technologien zur Digita- lisierung, Automatisierung und Elektrifizierung des Schienenver- kehrs werden gefördert, und für den Gütertransport werden zu- sätzliche Be- und Entlademög- lichkeiten in der Fläche geschaf- fen. Darüber hinaus soll der Bun- desverkehrswegeplan an die Er- fordernisse eines klimaneutralen Deutschlands im Jahr 2045 ange- passt werden. Vorrang sollen die Substanzerhaltung der Verkehrs- infrastruktur und der Ausbau des Schienennetzes bekommen. Fi- nanzielle Privilegien des Luftver- kehrs sollen beseitigt, die Sätze der Luftverkehrsabgabe auf das Niveau des Mehrwertsteuersatzes von 19% angehoben werden. Unternehmen DB-Bilanz 2020: enorme Verluste infolge der Corona-Pandemie Die Bilanz des Jahres 2020 steht im Zeichen der Corona-Pande- mie, die bei der DB Umsatz und Ergebnis einbrechen ließ. Der operative Verlust betrug 2,9Mrd. EUR, von dem der Fern- verkehr 1,7Mrd. EUR einfuhr. Negative außerordentliche Effek- te von 1,8Mrd. EUR sind zum Beispiel auf die Sonderabschrei- bung bei der DB-Tochter Arriva zurückzuführen. Unter Einbezie- hung von Zins- und Finanzergeb- nis sowie Steuern ergibt sich ein Nachsteuerverlust von 5,7Mrd. EUR. Der Umsatz des DB-Konzerns sank gegenüber 2019 um 10,2% auf 39,9Mrd. EUR. Europaweit nutzten 1,5Mrd. Fahrgäste die Züge der DB, 42% weniger als im Vorjahr. Nach Jah- ren der Fahrgastrekorde reisten 2020 im DB-Fernverkehr 81Mio.

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