Auszug | eb - Elektrische Bahnen 3 | 2021

73 Bahnenergieversorgung Fachwissen 119 (2021) Heft 3 Ladeinfrastruktur für Akkumulatortriebzüge Martin Bruns, Hamburg; Kai Wittig, Bremen Auf immer mehr nicht durchgängig elektrifizierten Strecken soll in Zukunft elektrisch gefahren wer- den. Elektrotriebzüge mit Akkumulator (ETA) erlauben perspektivisch auf Triebzüge mit Verbren- nungsmotoren verzichten zu können – und zwar ohne eine Vollelektrifizierung. Leider bieten nicht alle Strecken von sich aus die „idealen“ Voraussetzungen, um die Verkehre nach nur einem bloßen Tausch der Fahrzeuge in gleichem Maße wie bisher bedienen zu können. In diesen Fällen sind dann besondere Maßnahmen erforderlich, welche bislang über das bisherige Repertoire der DB Infrastruk- turgesellschaften hinausgehen. Charging Infrastructure for accumulator trains In the future, electric traction shall realised on more and more discontinuously electrified railway lines. Battery-electric multiple units (BEMU) will perspectively replace multiple-units with combus- tion engines – even without full electrification. Unfortunately, not all railway lines are offering the “ideal” requirements to continue the railway services to the same extent as before, just by replacing the vehicles. In these cases, actions will be necessary containing special features that are not available in the repertoire of the DB infrastructure companies yet. Installation de charge de trains à batterie Dans le futur, la traction électrique sera de plus en plus mise en œuvre au moyen de lignes partielle- ment électrifiées. Les unités multiples électriques à batteries (BEMU en anglais) offrent la perspective de remplacer les unités multiples opérant avec du combustible thermique - et ce sans électrification complète. Malheureusement, ce ne sont pas toutes les les lignes ferroviaires qui répondent aux exi- gences idéales pour assurer les services comparables aux précédents, en ne faisant que remplacer les véhicules. Dans ces cas, des actions seront nécessaires qui ne sont pas aujourd’hui disponibles dans le répertoire de la compagnie DB Infrastructure. 1 Infrastrukturszenarien und Herausforderungen Die Deutsche Bahn (DB) hat den Anspruch, den Kli- maschutz aktiv voranzubringen. Dieses Ziel hat sie in ihrer Konzernstrategie „Starke Schiene“ verankert. Die Aufgabe der DB Infrastrukturgesellschaften be- steht im Kern darin, die von Verkehrsunternehmen für CO 2 -neutrale Verkehrsleistungen erforderliche In- frastruktur möglich zu machen. Dies betrifft zum Bei- spiel die Infrastruktur für den Einsatz von Elektrischen Triebzügen mit Akkumulator (ETA). So entwickelt die DB Energie GmbH beispielsweise aber nicht nur Lö- sungen für die elektrische Energieversorgung, son- dern möglichst über alle Felder der Energiebereitstel- lung hinweg auch Ansätze für die Versorgung mit Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen. Für Verkehrsleistungen im Nahverkehr ist bei ent- sprechenden Verhältnissen von elektrifizierten zu nicht-elektrifizierten Streckenanteilen die Nutzung von ETA attraktiv. Für ihren Betrieb haben sich, wie in Bild 1 gezeigt, bisher fünf verschiedene Energiever- sorgungslösungen als notwendig identifizieren lassen: 1. Nutzung von bestehenden Oberleitungsanlagen 2. Ertüchtigung bestehender Oberleitungsanlagen 3. Verlängerung bestehender Oberleitungsanlagen 4. Errichtung und Nutzung von Oberleitungsinsel- Anlagen (OLIA) 5. Errichtung und Nutzung leitungsgebundener Fremdeinspeisung für stehende Fahrzeuge Nutzung Bestandsoberleitung Ertüchtigung Bestandsoberleitung (mit Doppelfahrdraht) Verlängerung Bestandsoberleitung Errichtung Oberleitungsinsel-Anlagen stationäre Energieversorgung in der Abstellanlage (auch für Brennstoffzellen-Fahrzeuge) 1 2 3 4 5 Bild 1: Szenarien für die Energieversorgung von ETA (Grafik: DB Energie, bearb. eb ).

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