Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2021

514 Nachrichten 119 (2021) Heft 12 Europäisches Forschungsprogramm für Schienenverkehr Das 2014 gegründete europäi- sche Forschungsprogramm Shift- 2Rail bekommt eine Nachfolge- organisation. Die neue Initiative Europe’s Rail Joint Undertaking (ERJU) wird unter dem EU-For- schungsprogramm Horizon Euro- pe (2021 bis 2027) ein tragender Pfeiler für die Entwicklung einer Serie an digitalen und grünen Lösungen für den Schienenver- kehr sein. Von zehn großen Infrastruktur- und Eisenbahnbetreibern, 13 Herstellern und zwei Forschungs- gesellschaften sowie der EU wur- de das ERJU am 30. November 2021 gegründet. Es wird mit 1Mrd. EUR finanziert sein, wovon 600Mio. EUR die EU beisteuert. Während Shift2Rail den Fokus vor allem auf Entwicklungen am Schienenfahrzeug selbst, seinen Subsystemen und der Infrastruk- tur gelegt hat, konzentriert sich das ERJU auf die Cluster-Digitali- sierung, Automatisierung und Vernetzung auf allen Ebenen des Schienenverkehrs. Maßgabe des ERJU ist es, in acht Innovationsclustern, ge- nannt Flagship Areas , die Grund- lagen für wegweisende Zukunfts- technologien für den Bahnsektor zu legen und sich im Kollektiv über die dafür nötigen Standards und Normen zu verständigen. Der Zweck: Nur durch gemeinsa- me Frühkoordination zu Funkti- onsweisen, Eigenschaften und Spezifikationen neuer Technik kann deren breite Markteinfüh- rung gelingen.  Unternehmen DB und Bauwirtschaft für bessere Zusammenarbeit  Der Bund und die DB planen, 170Mrd. EUR bis 2030 in die Schieneninfrastruktur zu investie- ren. Mit den Mitteln sollen das Bestandsnetz erneuert, Schienen- wege neu- und ausgebaut sowie Etappen des Deutschlandtakts und die Digitale Schiene Deutschland realisiert werden. Um den Mittelzuwachs und die damit verbundenen Chancen für den Ausbau einer leistungsfä- higen Schieneninfrastruktur opti- mal zu nutzen, einigten sich die DB und Bauwirtschaft auf Grund- prinzipien, die neben hoher Transparenz über das geplante Bauvolumen vor allem einen für die Bauwirtschaft wichtigen fai- ren Wettbewerb bei Vergabever- fahren mit der DB-eigenen Bahn- bau Gruppe sicherstellen sollen. Die Erklärung für eine enge Zu- sammenarbeit auf Augenhöhe haben neben der DB die Bundes- vereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), der Zentral- verband des Deutschen Bauge- werbes (ZDB) und der Deutsche Verband für Lärmschutz an Ver- kehrswegen (DVLV) gezeichnet. Parallel dazu verständigten sich die Partner gemeinsam mit weiteren Unternehmen der Bau- wirtschaft darauf, die „Zukunfts- initiative Bahnbau“ (ZIB) fortzu- setzen. Mehr als 100 Experten aus Bahnbauunternehmen, Ver- bänden und der DB erarbeiten darin partnerschaftlich Baupro- jekt-übergreifende Lösungen für kapazitätsschonendes Bauen, Fachkräftegewinnung, Klima- schutz und eine verbesserte Qua- lität des Schienennetzes. Ein zen- trales Anliegen ist es, Infrastruk- turprojekte effizienter und schneller umzusetzen und damit die Verkehrswende voranzutrei- ben. Elektromobilität im Straßenverkehr Akkumulator-Cargo-Straßenfahrzeuge DB Schenker und Volta Trucks, ein Hersteller und Dienstleister für vollelektrische Nutzfahrzeuge, bestätigten die Vorbestellung von 1470 vollelektrischen Volta Zero- Cargo-Straßenfahrzeugs. Der Volta Zero ist das weltweit erste vollelektrische 16-t-Fahr- zeug, das speziell für die inner- städtische Logistik entwickelt wurde und für 150 bis 200 km Reichweite konzipiert ist.

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