Auszug | eb - Elektrische Bahnen 10 | 2021

390 Fokus 119 (2021) Heft 10 FLIRT mit erhöhtem Puls Laden mit 1,2 MVA ab dem 50-Hz-Dreiphasennetz: Schnellladestation voltap speist erstmals einen Akkumulatortriebzug Der Prototyp der von den Stadtwerken Tübingen (swt) und Furrer+Frey entwickelten Schnellladestati- on für Akkumulator-Züge wurde vom 11. bis 14. Ok- tober 2021 in Ammerbuch-Pfäffingen (Baden-Würt- temberg) erfolgreich an einem von Stadler beige- stelltem FLIRT -Triebzug getestet (Bild 1). Dies ist die Fortsetzung einer bereits vor drei Jahren gestarteten Entwicklung, über welche die eb auch immer wieder berichtet hat: Hintergründe zur 50-Hz-Ladung sind beschrieben in [1; 2], technische Details zu Vorversu- chen mit Lastwiderständen in [3]. Kostenvorteile, einfache Bewilligungsverfahren und die Robustheit der Komponenten von voltap er- leichtern die Umstellung der noch mit Dieselfahrzeu- gen betriebenen Strecken des Nahverkehrs auf elek- trischen Betrieb. Auch abgelegene Strecken abseits des Bahnstromnetzes lassen sich dadurch mit elekt- risch angetriebenen Zügen befahren. Der Prototyp ist mit einer Ladestelle in verkürzter Länge ausge- führt. Dies genügt für die durchzuführenden Prüfun- gen an Akkumulator-Zügen. Eine voll ausgebaute Station verfügt über zwei Ladestellen und erlaubt das gleichzeitige Laden von zwei Zügen mit je 1,2MVA. Kompatibilität mit allen Akkumulator-Zügen voltap ist technisch mit Akkumulator-Zügen sämtli- cher Hersteller kompatibel, wenn deren Bordelektro- nik dafür eingerichtet wird. Als Partner für die Versu- che unter realen Bedingungen hat Stadler Rail seinen dreiteiligen Testträger des FLIRT Akku [4] zur Verfü- gung gestellt und damit die Testreihen in Ammer- buch-Pfäffingen möglich gemacht. Erkenntnisse sammeln unter Betriebsbedingungen Alle für den Praxisbetrieb relevanten Varianten von Ladevorgängen auch mit leicht induktiver oder ka- pazitiver Last wurden inzwischen untersucht. Im Vor- feld waren entscheidende Parameter festgelegt und das Testdesign daran ausgerichtet worden [3]. Die Versuche am echten Zug haben jetzt gezeigt, dass das Zusammenspiel zwischen dem speisenden Netz, der Schnellladestation voltap und dem Akkumulator- Zug funktioniert. Bild 1: Der Stadler-BEMU an der voltap -Schnellladestation; rechts die Transformatorstation, über dem Zug die hier verkürzt ausgeführte Stromschiene für eine Ladestelle (Fotos: Furrer+Frey).

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