Auszug | eb - Elektrische Bahnen 7-8 | 2020

323 Nachrichten 118 (2020) Heft 7-8 Unternehmen Kupfer: Bedarf wird steigen – Verfügbarkeit bleibt gesichert Ein E-Straßenfahrzeug enthält durchschnittlich fast dreimal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Schon die Masse einer Lithium-Ionen-Batterie besteht zu rund 18% aus Kupfer für das Anodenträgermaterial. Dazu kommen E-Motor, Hochvoltbordnetz, Leistungselektronik und anderes. Der Cu-Bedarf ist bei den verschiedenen Motorbauarten sehr verschieden: Drehfeld-Asynchronmotoren und elektrisch erregte Synchronmotoren brauchen mehr für die Rotorwicklungen. Laut einer von der International Copper Association (ICA) in Auftrag gegebenen, 2020 erstellten Studie wird 2030 der Anteil von Elektro- und Plugin-Hybridautos global rund 19% des Gesamtmarktes ausmachen und bis 2040 voraussichtlich auf 72% wachsen. Das wird den Kupferbedarf dafür bis 2030 auf >0,25Mio t/a steigen lassen. Dabei ist die Verfügbarkeit des Metalls entgegen allen Befürchtungen langfristig gesichert. Bei 28Mio. t/a Bedarf schätzt die US Geological Survey (USGS) die weltweiten Cu-Vorräte auf 0,83x109  t. Ihren Daten zufolge gab es seit 1950 im Durchschnitt immer für 40 Jahre reichende Kupfervorkommen. Die so genannten Cu-Ressourcen in Reserven, entdeckten und potenziell rentablen Lagerstätten sowie unentdeckten, aber auf der Grundlage vorläufiger geologischer Untersuchungen vorhergesagten Lagerstätten betragen total 5x109  t. Außerdem werden, tendenziell steigend, bereits jetzt rund 35% des weltweiten Bedarfs mit recyceltem Kupfer gedeckt. Eine Cu-Verknappung und dadurch ein Ausbremsen der E-Mobilität sind also nicht zu befürchten. Quelle: Deutsches Kupferinstitut Personen Neuer VDE-Präsident ernannt Prof. Dr. Armin Schnettler, CEO New Energy Business bei Siemens Energy, ist seit 1. Juli 2020 neuer VDE Präsident. Er tritt turnusgemäß die Nachfolge von Dr. Gunther Kegel an, CEO der Pepperl + Fuchs AG, der als Präsident zum ZVEI (Zentralverband der Elektroindustrie) wechselt. Kegel ist damit stellvertretender VDE Präsident. Weiterer stellvertretender VDE Präsident ist Alf Henryk Wulf, Aufsichtsratsmitglied der Software AG. Armin Schnettler (57) studierte und promovierte in der Elektrotechnik an der Universität Dortmund. Anschließend wechselte er 1992 zu ABB. Von 1998 bis 2000 zeichnete er als Mitglied der Geschäftsleitung der ABB, Business Area „High Voltage Substations“ in Zürich, Schweiz, verantwortlich. 2001 kehrte Armin Schnettler zurück in die Wissenschaft und forschte bis 2018 als Leiter des Instituts für Hochspannungstechnik an der RWTH Aachen. Von 2003 bis 2013 war er parallel zu seinem Engagement im VDE Vorstand der Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft. 2013 trat der gebürtige Hagener in den Siemens Konzern ein. Als Senior Vice President leitete er von 2013 bis 2015 den Bereich „New Technology Fields“ bei der Siemens AG Corporate Technology. Von 2016 bis 2020 stieg Schnettler als Leiter der „Konzernforschung Energie und Elektronik“ bei Siemens auf. Seit 2020 ist er Executive Vice President und begleitet als CEO New Energy Business bei Siemens Energy den Börsengang. Armin Schnettler ist seit vielen Jahren im VDE aktiv und trieb als Vorstandsmitglied der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (VDE ETG) maßgeblich die Themen Energieversorgung der Zukunft und Netzausbau voran. Er möchte in seiner Amtszeit unter Einbindung aller Mitglieder die Energiewende umsetzen und die Dekarbonisierung vorantreiben. Die weltweite Wasserstoffwirtschaft gilt es zu beschleunigen. Als neutraler technischer Berater soll der VDE stärker in der Politik und Gesellschaft sichtbar sein. Mobilität, Gesundheit und künstliche Intelligenz sind wichtige Themen. VDE Präsident Prof. Dr. Armin Schnettler (VDE/Anja Rottke).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=