Auszug | eb - Elektrische Bahnen 9 | 2019

335 Fahrleitung Fachwissen 117 (2019) Heft 9 Beanspruchungen der Verankerungen von Fahrleitungsmasten an Hochge- schwindigkeitsstrecken aus Zugverkehr Holger Flederer, Dresden; Wolfgang Schulz Frankfurt a.M.; Viktor Klauser, Bad Waldsee Die Beanspruchungen auf Oberleitungsmaste und deren Verankerungen infolge von Druck- und So- glasten aus dem Zugbetrieb werden bisher bei der Bemessung nicht berücksichtigt. Angaben zu den hervorgerufenen Einwirkungen sowie verbindliche Lastannahmen zur rechnerischen Berücksichti- gung lagen nicht vor. Auf Verlangen des Eisenbahnbundesamtes wurden Messungen vorgenommen und rechnerischen Analysen durchgeführt, um Erkenntnisse über die Druck- und Sogbeanspruchung der Fahrleitungsmaste und deren Verankerung aus dem Zugverkehr bis 300 km/h zu erlangen. Im Zuge der Untersuchungen wird festgestellt, dass auch bei Hochgeschwindigkeitszugverkehr keine ermüdungsrelevante Beanspruchung infolge der induzierten Druck- und Soglasten zustande kom- men. Stress from train traffic for the anchorage of contact line poles on high-speed lines The stress on contact line poles and their anchorage due to train traffic-induced pressure and suction loads had not been considered in the design so far. There was no knowledge about the influences and load assumptions for the mathematical consideration. Insights on the pressure and suction stress on the anchorage of contact line poles caused by rail traffic up to 300 km/h were obtained with the aid of measurements and computational analyses. During the evaluation of the measurements and computational investigations, it was determined that no fatigue-relevant stress due to the induced pressure and suction loads is present even in high-speed train traffic. Charge de trafic ferroviaire pour l’ancrage des mâts caténaires sur les lignes à grande vitesse Il n’existait ni des connaissances sur les effets suscités ni il n’y a pas d’hypothèses de charge pour les calculs. A l’aide des mesures et l’analyse calcul on fait gagner des informations sur les demandes de pression et d’aspiration sur l’ancrage des mâts catenaires des train traffic passant jusqu’à une vitesse de 300 km/h. Les résultats des mesures et des calcul prouvent, qu’il n’y a pas de contraintes liées à la fatigue de matériel résultant des demandes de pression et d’aspiration d’air même aussi par des trains passants de grande vitesse. 1 Einführung Für Oberleitungsmaste an elektrifizierten Eisenbahn- strecken der Deutsche Bahn AG (DB) (Bilder 1 und 2) werden zurzeit keine Ermüdungsnachweise geführt. Im Jahr 2017 wurde dieses Vorgehen durch das Ei- senbahn-Bundesamt mit Verweis auf die zugindu- zierten Druck- und Sogbeanspruchung an Hochge- schwindigkeitsstrecken in Frage gestellt und weiter- führende Untersuchungen gefordert [1; 2]. Bewegte Züge erzeugen aerodynamische Einwir- kungen auf Bauwerke und Gegenstände in Gleisnä- he. Diesen Einwirkungen liegen komplexe aerodyna- mische Strömungsvorgänge zugrunde, die zu Druck- und Sogbeanspruchungen der Mastbauwerke mit variierenden Richtungen und Beträgen führen (2.2.3). Treten diese zuginduzierten Beanspruchun- gen wiederholt in großer Anzahl auf, kann in den lastabtragenden Bauteilen Materialermüdung her- Bild 1: HEB-Mast mit Ankerbolzen (Bilder 1 bis 4, 11 bis 18: Autoren).

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