Auszug | eb - Elektrische Bahnen 6 | 2019

263 Nachrichten 117 (2019) Heft 6 Mehr Verkehr durch selbstfahrende Privatautos? Internationale Studien kamen zum Schluss, dass „geteilte auto­ matisierte Verkehrsangebote“, wie selbstfahrende Taxiflotten, zu einem Rückgang des Fahrzeug­ bestandes in Städten um bis zu 90% führen könnten. Eine Studie des Institutes für Verkehrsplanung und Transport­ systeme der ETH (Eidgenössische Technische Hochschule) Zürich widerspricht dieser Prognose. Ein Team unter Federführung von Prof. Kay Axhausen hat simuliert, wie sich das Verkehrsaufkommen in Zürich durch die Einführung von automatisierten Taxis und die flächendeckende Verbreitung selbstfahrender Privatfahrzeuge in 20 Jahren verändern könnte. Solange der Privatbesitz von selbstfahrenden Autos erlaubt ist, wird die Anzahl von Privatfahr­ zeugen mit dem Aufkommen automatisierter Taxi-Flotten nicht zurückgehen. Ein automatisierter Verkehr könnte zu mehr gefahre­ nen Kilometern führen. Die Kombination von hoher Flexibilität und der Möglichkeit, die Zeit im Fahrzeug sinnvoll zu nutzen, macht diese Mobilitäts­ form attraktiv. Die Attraktivität steige nochmals, wenn alle Fami­ lienmitglieder das Fahrzeug ei­ genständig nutzen könnten – zum Beispiel Kinder. Das fahrerlose Privatfahrzeug erscheint in der Simulation als dermaßen attraktiv, dass eine Mehrbelastung der Straßen prog­ nostiziert wird. ÖPNV-Nutzer könnten zum Umstieg auf den automatisierten Individualverkehr verlockt werden. Die Autoren der Studie legen den Behörden nahe, die Einführung selbstfahrender Autos regulatorisch zu begleiten. Einen Rückgang des motorisier­ ten Individualverkehrs errechne­ ten sie nur für den Fall, dass au­ tomatisierte Fahrzeuge im ÖPNV und in Taxiflotten eingesetzt wer­ den, nicht als Privatautos. Die Zürcher Studie bean­ sprucht für sich „weltweit einzig­ artig“ zu sein. Im internationalen Vergleich setze sie einen „neuen Maßstab im Detailgrad der Ana­ lyse“, sind die ETH-Forscher über­ zeugt. Sie simulierten das Verhal­ ten von 150000 Verkehrsteilneh­ mern mit individuellen Entschei­ dungsmustern. Als Basis diente eine Befragung von 359 Perso­ nen im Kanton Zürich zu ihrem potentiellen Mobilitätsverhalten. Produkte und Lösungen Versorgung mit Kupfer gesichert Im Jahr 2017 importierte Deutsch­ land 1,2Mio. Tonnen Kupfererze und -konzentrate aus denen 730000 t Kupfer produziert wur­ den. Die Kabel- und Elektroindus­ trie verwendete 57% des Ge­ samtvolumens. Die Baubranche benötigt 15% des Kupfers, die Automobilindustrie setzt 9% und die Maschinenbaubranche 8% ein; 5% des Verbrauchs gehen in den Handel, der Rest entfällt auf sonstige Industriezweige. Die weltweite Kupfernachfrage stieg seit Jahren kontinuierlich von 2011 mit 20Mio. t auf >24Mio. t im Jahr 2018 an. In Europa belief sich 2017 die Kupf­ erproduktion auf 3,6Mio. t. Das Deutsche Kupferinstitut erarbeitete mit verschiedenen Industriepartnern und der TU Berlin eine Methode zur ganz­ heitlichen Bewertung von Res­ sourceneffizienz unter Berück­ sichtigung sozio-ökonomischer Rohstoff-Verfügbarkeit, die dazu dient, die Ressourceneffizienz von Produkten, Prozessen und Dienst­ leistungen zu optimieren. Zuneh­ mendes Recycling leistet in Euro­ pa einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung des Rohstoffange­ bots, um den bis 2035 steigen­ den Bedarf an technologierele­ vanten Metallen wie Kupfer ab­ zudecken. Im Zeitraum 2007 bis 2017 wurden 192Mio. t Kupfer abge­ baut. Im gleichen Zeitraum sind die Reserven um 300Mio. t ge­ wachsen. Dies spiegelt die zu­ sätzlichen Explorationen, die technischen Fortschritte und die sich entwickelnde Wirtschaft des Bergbaus wider. Aktuell reichen die Reserven für rund 43 Jahre und die Ressourcen für 190 Jahre – Werte, die seit Jahrzehnten auf gleichem Niveau bleiben. 80% des erzeugten Kupfers sind heute noch in der Nutzung. Nicht die vorhandenen Mengen seien das Problem, sondern deren Zugang. Derzeit werden 50% des euro­ päischen Kupferbedarfs durch Recyclingmaterial gedeckt. Ne­ ben der Abfallreduzierung und dem Schutz knapper Ressourcen verbraucht die Rückgewinnung von Kupfer aus gängigen Anwen­ dungen wie Motoren, Transfor­ matoren und Kabeln 85% weni­ ger Energie als die Primärproduk­ tion. Es gelte weiterhin, dass Kupfer aufgrund der definierten Reserven und Ressourcen sowie seiner unendlichen Wiederverwert­ barkeit unkritisch verfügbar ist.

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