Auszug | eb - Elektrische Bahnen 5 | 2019

178 Fachwissen Bahnenergieversorgung 117 (2019) Heft 5 Frequenzumrichter als Spannungsquel- len für die Prüfung von Bahnfahrzeugen Reiner Papp, Erlangen; Michael Walther, Wegberg Im Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath der Siemens Mobility GmbH wurden im Jahre 2016 zwei neue Umrichter in Betrieb genommen, die eine zuverlässige Versorgung aller Gleise mit Bahnstromarten jeder Art gewährleisten. Weiterhin bieten sie die Möglichkeit, besondere Szenarien wie ein weiches Netz oder Spannungen außerhalb der Normbereiche zu erzeugen, um die Reaktion der zu prüfenden Züge oder Lokomotiven zu dokumentieren. Auch frequenzabhängige Admittanz- messungen an beliebigen Prüflingen sind mit den neuen Umrichtern möglich. Static frequency converters as power sources for testing railway vehicles Since 2016 two new Static Frequency Converters have been operated in the Siemens Mobility GmbH Test- and Validation Center in Wegberg-Wildenrath ensuring power supply of all kind of railway sys- tems. Additionally, special features like voltage drop or non-standard voltage scenarios can be gene- rated to test the reaction of railway vehicles. Furthermore, measurements of frequency-dependent admittance can be realized with the new converters. Convertisseur de fréquence utilisé comme sources de puissance pour tester les vehicules ferroviaires Depuis 2016, deux nouveaux convertisseurs statiques de fréquence sont en exploitation dans le cen- tred’essais et de validationde SiemensMobility sarl deWegberg-Wildenrath. Ils assurent l’alimentation électrique de toutes les voies avec tous les types de systèmes d’alimentation de la traction. De plus, des fonctions particulières comme des chutes de tension ou des scenarii de tensions non normalisées peuvent être générées pour tester et documenter la réaction des trains ou locomotives. Aussi, des mesures d’admittance dépendantes de la fréquence peuvent être réalisées avec ces nouveaux conver- tisseurs. 1 Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath Als die Militär-Jets alle weg waren und das Rockfesti- val Rock over Germany vorbei war, wurde nach nur zweijähriger Bauzeit das Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath (PCW) der Siemens AG feier- lich eröffnet [1]. Seit 1997 wurden und werden hier Züge auf Herz und Nieren vermessen, geprüft, be- wegt, gekippt und in Betrieb gesetzt. Mit ihnen wer- den Zulassungs- und Überführungsfahrten durchge- führt. Reparaturen, EMV-Messfahrten und das Absolvieren von Vorabkilometern runden das Portfo- lio ab. Das Programm wird auf rund 30 Gleiskilome- tern im 44 Hektar großen Gelände abgewickelt. Dafür ist eine zuverlässige Stromversorgung der Marke Alleskönner erforderlich. Deshalb wurde hier schon von Beginn an ein großes Augenmerk auf die Bahnstromversorgung gelegt und diese in den ver- gangenen 20 Jahren auch stets erweitert und er- gänzt – immer orientiert an den Fahrzeugen, die hier geprüft werden (Bild 1). Ein 25-kV-Transforrmator, mit dem Störstrommessungen mA-genau durchge- führt werden können, eine original englische dritte Schiene, deren Bestreichungsverhalten nachgewie- sen werden kann, und Ladestationen für das Fahren ohne Oberleitung sind nur einige Beispiele hierfür. 2 Neue Umrichter Den steigenden Leistungen der Triebfahrzeuge ge- schuldet, wurden 2016 zwei neue Umrichter instal- liert, die die beiden AC-Spannungen 15 kV und 25 kV mit jeweils 15MVA Leistung zur Verfügung stellen können. Das Segment Rail Electrification (RE) von Siemens plante, lieferte und installierte diese Um- richter und setzte diese in Betrieb. Die beiden bishe- rigen, in die Jahre gekommenen Umrichter mit je 7,5MVA Leistung [2] waren nicht nur schwierige Komponenten geworden, wenn Ersatz für Halbleiter oder IT aus den 90er Jahren erforderlich war, son- dern mussten auch immer häufiger parallel geschal- tet werden, um den Leistungsbedarf der Prüflinge zu befriedigen, was die Flexibilität im Betriebsablauf deutlich einschränkte, da dann nur eine AC-Span- nung für die gesamte Anlage zur Verfügung stand. Die beiden neuen Umrichter arbeiten Stand alo- ne. Ein Parallelschalten ist nicht nötig und daher

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