Auszug | eb - Elektrische Bahnen 2-3 | 2019

60 Fachwissen Projekte 117 (2019) Heft 2-3 Breisgau-S-Bahn – Elektrifizierung und Entwicklung zu einem modernen S-Bahn-System Peggy Bretfeld, Kristian Weiland, Norbert Gralka und Uwe Thieme, Karlsruhe Durch die Elektrifizierung und den Ausbau von sechs Teilstrecken entsteht ein leistungsfähiges, elek- trisch betriebenes S-Bahn-System. Damit wird der Einzugsbereich der Metropole Freiburg deutlich erweitert und eine Aufwertung der angebundenen ländlichen Regionen erreicht. Insbesondere auf der Strecke Höllental Ost sind aufgrund der historischen Tunnelbauwerke technologische Herausfor- derungen zu bewältigen. Breisgau S-Bahn – Electrification and development to a modern public transport system Through the electrification and the expansion of six partial train routes, a highly productive, electri- cally operated suburbian-railway-system is being produced. Hereby the catchment area of the Frei- burg metropole is being extended significantly and a revaluation of the connected rural regions is being achieved. On the Höllental-East-route in particular, there are, because of historical tunnel buil- dings, technological challenges, that need to be mastered. S-Bahn (RER) de la région de Breisgau – Electrification pour le développement d’un système de S-Bahn moderne L‘électrification et l‘extension de six tronçons créeront un système ferroviaire de banlieue à haute performance. Ainsi, la Zone d´entrée de la métropole de Fribourg sera considérablement élargie et permettra de mieux desservir les régions rurales connectées. Particulièrement, les défis technolo- giques devront surmontés concernant les tunnels historiques présents sur le tronçon de la ligne du Höllental-Est. 1 Einführung Die Agglomeration Freiburg weist seit Jahrzehnten einen kontinuierlichen Zuzug auf. Aus heutiger Sicht wird sich diese Tendenz auch in den nächsten Deka- den fortsetzen. Schwarzwald, Breisgau, Kaiserstuhl und Elsass bieten Siedlungsoptionen mit sehr hoher Lebensqualität. Gleichzeitig bilden sich dort auch zu- nehmend Naherholungs- und Tourismusgebiete he- raus. Die daraus resultierende Bevölkerungsdichte, das stetig wachsende Verkehrsaufkommen und die Zu- nahme des Tourismus führen dazu, dass die Straßen- infrastruktur immer öfter überlastet ist. Die Stadt Freiburg hat aus räumlichen Gründen kaum noch Optionen, dem Straßenverkehr zusätzliche Flächen zur Verfügung zu stellen. In der Region wurde der Ausbau der Nebenstre- cken im Einzugsbereich von Freiburg zu einem mo- dernen S-Bahn-System als ein wichtiger Lösungsbei- trag zur Bewältigung des aktuellen Verkehrsaufkom- mens und zur Steigerung der Attraktivität der ge- samten Region mit ihren hochwertigen Siedlungsflä- chen im Umland bewertet. Mit der Unterzeichnung der „Freiburger Erklä- rung“ im Jahr 2007 wurde politisch der Grundstein für die Durchführung des Ausbaus der Infrastruktur in der Region gelegt. 2 Konzept Die Analyse des Bestands der Schieneninfrastruktur ergab, dass durch den Ausbau und die Elektrifizie- rung der Höllentalbahn, der Breisacher Bahn, der Kaiserstuhlbahn, der Elztalbahn sowie des Strecken- abschnitts Müllheim – Neuenburg ein S-Bahn-Sys- tem geschaffen werden kann, das den Großraum Freiburg auf dem Weg zu einer Metropolregion deutlich weiterentwickelt (Bild 1). Die Konzeption der Ausbauplanung enthält die durchgehende Elektrifizierung aller Strecken, die dazu notwendige Anpassung aller Kreuzungen und Tunnel sowie die Anpassung der Bahnsteiglängen und Bahnsteighöhen an modernes Rollmaterial. Be- reits ab dem Jahr 2009 wurde die Grundkonzeption planerisch vertieft.

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