Feste Fahrbahn

1 Geschichtlicher Überblick 22 und 700 m Länge auf Erdbauwerken, ausnahmslos im Tunnel eingebaut. In den Niederlanden wird beim Bau der HSL-Zuid, Amsterdam – belgische Grenze (Brüssel), die FF in aufgeständerter Form auf Erdbauwerken angewendet. Die nachfolgende Übersicht gibt den Anteil der in FF errichteten Gleislängen bei der DB AG, der ÖBB, der SBB und der NS wieder. Infrastrukturbetreiber DB AG NS ÖBB SBB Gleislänge [km] 1) 65 000 6 500 11 000 4700 FF-Gleise [km] 1) 860 175 104 80 FF-Anteil [%] 1,3 2,7 1 1,7 Versuchabschnitte in FF wurden vor Jahren in Frankreich, in Italien und in Großbritannien errichtet sowie in letzter Zeit in Spanien, wiederholt in Großbritannien, Polen und Tschechien. Von einer allgemeinen Anwendung kann in diesen Ländern jedoch gegenwärtig noch nicht gesprochen werden. Anders verhält es sich im asiatischen Raum. Dem japanischen Beispiel folgend wurde die FF in Taiwan für den HGV (300 km/h) auf einer Länge von 345 km zweigleisiger Strecke eingebaut. Neben der japanischen Plattenbauart „J-Slab“ wurden in Bahnhofsbereichen ca. 88 km Gleise einschließlich 117 Weichen in der Bauart RHEDA 2000® errichtet. In Südkorea findet die FF ebenfalls im HGV Anwendung. Ihre Anwendung ist hauptsächlich in Tunnelabschnitten zu sehen. Neuerdings laufen auch in China konkrete Vorbereitungen, größere Streckenabschnitte in FF zu errichten. Auch für das Bauwerk Fahrweg der Eisenbahn auf Erdbauwerken gilt die Forderung, es setzungsfrei, zumindest aber setzungsarm, so zu gründen, dass keine bleibenden Schäden auftreten. Im Straßenbau und im Flugplatzbau ist diese Forderung schon lange gültige Regel. Was sich für den Fahrweg Straße bewährt hat, kann auch für den Fahrweg Eisenbahn von Nutzen sein und deshalb ohne Weiteres übernommen werden. Die FF ist heute bei Vollbahnen anwendbar für Gleise und Weichen im gesamten Streckennetz einer Eisenbahn sowohl auf Erdbauwerken als auch in Tunneln und auf Brücken. Sie ist nicht nur vordergründig fixiert auf den Neubau von Strecken im HGV, sondern gestattet auf Grund ihrer vom SchO abweichenden geringeren Konstruktionsmaße in Höhe und Breite auch ein umfangreiches Anwendungsfeld bei Rekonstruktionsmaßnahmen im bestehenden Streckennetz. Aus den Erfahrungen für Vollbahnen abgeleitet, wurden anspruchsvolle Konstruktionen der FF für den ÖPNV entwickelt und praxiswirksam sowohl für Straßen- und Stadtbahnen als auch für S- und U-Bahnen (MRT und LRT) umgesetzt. Im Gegensatz zu den vielen Bauarten der FF für Vollbahnen haben sich im ÖPNV frühzeitig richtungsweisende Bauarten herauskristallisiert. Darüber hinaus gibt es im ÖPNV eine Vielzahl ortsspezifischer und den jeweiligen Bedingungen angepasste Entwicklungen der FF. 1) Alle Angaben sind ca.-Werte

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