Feste Fahrbahn

1 Geschichtlicher Überblick 18 Die Japanischen Eisenbahnen haben mit der Einführung des HGV auf der in SchO erstellten Shinkansenstrecke Tokio-Osaka in den Jahren 1960 – 1970 wegen des hohen Instandhaltungsaufwandes frühzeitig die Konsequenzen gezogen. Nachdem im Zeitraum von 1972 – 1979 auf einem ca. 12 km langen Streckenabschnitt der Japanese National Railway (JNP) mit der FF positive Erfahrungen gewonnen wurden, orientierte man sich generell an dieser Bauweise im HGV. Weitere 110 Steckenabschnitte im Raum Tokio sind danach in FF gebaut worden. Die HGV-Strecken in Japan werden im Freien ausnahmslos in aufgeständerter Bauweise oder im Tunnel gebaut. Dagegen beschränkten sich verschiedene europäische Bahnen auf Erprobungen in kleineren Abschnitten, die sich zwar in einigen Fällen durchaus bewährten, aber wegen der hohen Kosten und fehlender Erfahrung über das Langzeitverhalten keine generelle Weiterverbreitung fanden. Bis 1970 wurde in Europa in 40 Streckenabschnitten mit insgesamt ca. 37 km Länge zur Erprobung die FF eingebaut, so u. a. bei der - DB in 17 Abschnitten mit 7.177 m - SNCF in 10 Abschnitten mit 13.053 m - SBB in 1 Abschnitt mit 9.700 m Ein weiterer Einbau von FF erfolgte von 1980-1991 unter anderem bei der - SNCF mit 13 km - DB mit 24 km - FS mit 25 km Erste Versuche mit Einzelstützen auf einer BTS gehen bei der DB auf das Jahr 1959 im Hengstenbergtunnel mit 233 m und im Schönsteiner Tunnel mit 190 m zurück. Diese Abschnitte sind, bedingt durch das Versagen der Befestigungsbolzen infolge Abrostens, jedoch inzwischen wieder ausgebaut worden. Erste Einbauten der FF auf Erdbauwerken erfolgten bei der DB im Jahr 1967 im Bahnhof Hirschaid auf einer Länge von 225 m in drei Versuchsabschnitten mit Fertigteilplatten und Fertigteilrosten, die jedoch 1990 wegen instabiler Gleislage infolge Setzungen im Untergrund wieder ausgebaut wurden. Die Erfolge der Bauindustrie mit vorgefertigten Bauteilen veranlassten auch die DR im Jahre 1964 einen ersten ca. 30 m langen Abschnitt (Abb. 1.3 – Reproduktion aus [43]), bezeichnet als Bauart DR 1 und mit der Schienenbefestigung Federnagel ausgerüstet, herzustellen. Ein weiterer ca. 2000 m langer Versuchsabschnitt in der Bauart DR 2 mit Schienenbefestigung K wurde 1965 auf der Strecke Magdeburg-Dessau mit 4,99 m langen vorgefertigten Gleistragplatten eingerichtet [43]. Nach nahezu 20-jähriger Liegezeit scheiterte die Erprobung daran, dass für die auf einer Schotter- bzw. Kiesbettung lagernden Platten kein setzungsarmer Untergrund hergestellt worden war, wodurch sich diese teilweise senkten und keine entsprechenden Hilfsmittel für die Wiederherstellung der Sollgleislage zur Verfügung standen.

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