Jahresrückblick Ombili-Stiftung 2020
- 7 - Mit Ausnahme der über lange Zeiträume anhaltenden Grenzsperrungen zu Südafrika und den dadurch ausbleibenden Importen wichtiger Güter, war die allgemeine Versorgung den Umständen entsprechend gut. Im Gegensatz zu Deutschland war selbst T-Papier aus- reichend vorhanden. Die Preise stiegen entgegen den Erwartungen nur moderat. Proble- matisch war der Zusammenbruch nahezu sämtlicher Einnahmen der Stiftung in Namibia aber, wie bereits erwähnt, auch in Deutschland. Ein wesentlicher finanzieller Faktor ist die Rinderherde. Wir nennen sie unser „Bankgutha- ben“. Nachdem Ombili 2011 wegen der kurzfristigen Kündigung von ca. 10.000 ha Pacht- land seiner Rinderherde (330 Tiere) verlustig ging und die Ombili-Farm selbst über viele Jah- re nicht als Weidefarm genutzt worden und „zugebuscht“ war, begannen wir vor wenigen Jahren, 23 Rindern und einem Bullen mit dem Aufbau einer neuen Herde. In Mai 2020 lag die Zahl bei 58 Rindern, einschließlich 9 Jungbullen. Letztere wurden auf der Nachbarfarm gegen 14 Kühe eingetauscht. Mit den dazu gekommenen Kälbern besitzen wir nun wieder mehr als 70 Tiere. Das nächste Ziel ist, einige Tiere zu melken und damit zum Einen Geld zu sparen und zum Anderen der Gemeinde und dem Internat Milch zur Verfügung zu stellen. Einige der San beherrschen noch die Melktechnik. Entsprechendes Inventar müsste aller- dings neu angeschafft werden. Infrastruktur Fahrt nach Tsumeb. Li. eine der sehr seltenen Züge am Stadteingang. Mitte: Joao Ndumba beim Einkauf von Lebensmitteln für den Stiftungsladen. Der Name des Supermarktes lautet übrigens „METRO“. Re. Bild: Die klei- nen ungeplanten Katastrophen, die die Stiftung regelmäßig an den Rand des finanziell Machbaren bringen und ohne Spenden aus Deutschland nicht lösbar wären wie hier z. B. der notwendige Ersatz des defekten Warmwasserofens für die Ambulanz und den Kindergarten sowie eines Teiles der Wasserversorgung für den Garten und die Dörfer Olakula und Nepara. Später hatten wir u.a. noch mit dem Ausfall eines Kühlraumes in der Hostel-Küche, dem Reißen eines 5.000 l- Containers auf dem Wasserturm, der sturmbedingten Zerstörung eines Windrades (Wasserpumpe) auf der Farm, und erst kürzlich dem Durchbrennen der veralteten zentralen Stromversorgung für das Internat zu kämp- fen. Li.: Ombili-Rinder, häufig in besserer Kondition als auf manchen Nachbarfarmen. Mitte: Leak (Mineralien) als Futterzusatz wird gemischt. Re.: Mit der von Spendern des Freundeskreises Berlin-Brandenburg bereit gestellten Hammermühle kann nicht nur Mais zu Maismehl, sondern auch Heu, dünne Zweige und ge- trocknete Luzerne für die an Gras arme Zeit zerkleinert und als Rinderfutter vorgehalten werden. Bild unten: Die „Neuen“, noch auf der Nachbarfarm.
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