Jahresrückblick Ombili-Stiftung 2020

- 2 - Es erscheint kaum noch wahr, dass drei Wochen nach meiner Ankunft bei Ombili die WHO Mitte März die Infektionsgeschehen mit COVID-19 zur Pandemie erklärte. Plötzlich sollte sich die Welt verändern. Dank eines außerordentlich strikten und durch die Regierung konsequent durchgesetzten Lock Down , Zuwiderhandlungen wurden mit Geldstrafen von 2.000 N$ oder alternativ sechs Monaten Haft geahndet, gestaltete sich die Situation anfangs vergleichsweise über- schaubar, Dennoch war die Lage von Beginn an außerordentlich schwierig, denn seit der großen Dürre im vergangenen Jahr und nun der Corona-Pandemie, befindet sich das Land nahe- zu ununterbrochen im Zustand des offiziellen staatlichen Notstandes, die Wirtschaft (Far- mer, Tourismusbranche, Gewerbe) leiden erheblich. Der Staat verfügt nur über wenige finanzielle Ressourcen und kämpft um das wirtschaftliche Überleben. Aber es wird viel getan, um die allgemeine Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhal- ten. Polizei und Gesundheitswesen funktionieren den lokalen Verhältnissen entsprechend gut, ebenso die Zusammenarbeit zwischen Ombili und den staatlichen Institutionen. Die Krise geht natürlich auch an der Ombili-Stiftung nicht spurlos vorbei. Wie bereits mehr- fach in den vergangenen Kurzberichten und Rundschreiben erwähnt ( www.freundeskreis- ombili.de ) , haben insbesondere der totale Zusammenbruch des Tourismus in Namibia und in Deutschland der Wegfall sämtlicher Veranstaltungen mit Ausnahme von zwei Märkten in Bernau und Altlandsberg zu einem 98%igem (NAM) bzw. etwa 75%igem (D) Verlust der Einnahmen geführt. Die Ressourcen sind nahezu aufgebraucht, die Stiftung kann lediglich von Monat zu Monat planen, und das auch nur dank der Unterstützer insbesondere aus Deutschland aber auch der Schweiz und Österreich. Wie gehen wir also mit der Krise um und was ist in der Zeit zwischen Februar und Dezember passiert? Da sich ein Großteil der Aktivitäten besonders der ersten Monate meines Aufent- haltes bereits in meinen Berichten auf der Webseite verfolgen lassen, werde ich mich in dieser Zusammenfassung auf einige Schwerpunkte unserer Arbeit konzentrieren. Sie schließt Ereignisse bis Dezember ein. 1. Umsetzung der durch die Regierung auf der Basis der WHO-Empfehlungen erlasse- nen Maßnahmen. 2. Notfallplan zum wirtschaftlichen Überleben der Stiftung. 3. Erhalt möglichst aller Beschäftigungsverhältnisse, durch veränderte Aufgabenstel- lungen. 4. Haushaltssperre und strikte Ausgabenkontrolle. 5. Erhöhung der Einnahmen durch die Stiftung. 6. Verstärkte Einbindung der Einwohner in Infrastrukturmaßnahmen und Förderung der Eigeninitiativen. 7. Konzentration auf Maßnahmen zur Bildungsförderung unter strikter Beachtung der Corona-Regeln. Corona-Sonderversorgung mit Lebensmitteln, von der Armee ransportiert. Nach wie vor besucht ein ambulantes Team regelmäßig Ombili.

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