Ombili Reisebericht Nov. 2017 & März/April 2018
Reisebericht November 2017 – März/April 2018 19 Als pensionierte Zahnärztin wollte ich den Kindern etwas über ihre Zähne und über die Notwendigkeit einer täglichen Zahnpflege erzählen. Die Schüler bekamen von einem Kollegen, der regelmäßig bei Ombili Prophylaxe betreibt, im Februar Zahnbürsten geschenkt. Ich hatte die Reste aus unserem Praxisshop mitgenommen und noch einige in Tsumeb dazu gekauft. So erhielten auch die 50 Kinder in der Vorschule und im Kindergarten altersgerechte Zahnbürsten. Sie haben sie stolz in Besitz genommen. Nach einer kurzen altersge- rechten Einweisung in die angemessenen Zahnputztechniken haben wir das Putzen geübt. Im Kindergarten standen wir auf dem Hof, putzten und spukten in die Pfütze, die der letzte Regenguss übrig gelassen hatte. Als ich einigen Kindern die Hand führte, drückten mir auch die anderen ihre Bürsten in die Hand und genossen einen Augenblick die Zuwendung und Fürsorge auf diesem Gebiet. Manche baten auch um mehrere Portionen Zahnpasta. Mich erfüllte es mit Stolz, war es doch ein Vertrauensbeweis. Vor meiner Abreise sah ich die Zahnbürsten fein in den Bechern ordentlich im Regal stehen. Sie waren noch da. Die Vorschüler lauschten meinen einfachen Worten in Englisch und hatten ebenfalls viel Spaß bei der Putzübung. Auch dort hatte noch jeder seine Zahnbürste bei meiner Abreise. Täglich wurde ich freundlich begrüßt, wenn wir uns auf dem Hof der Stiftung trafen. In der Schule war es etwas komplizierter. Sie untersteht nicht der Stiftung. Dort im Unterricht die Möglichkeit zu bekommen, tätig zu werden, musste über die Direktorin und die Lehrer organisiert werden. Letztendlich gab es da auch keine Probleme. Ich wollte in jeder Klasse etwas über das Gebiss, also etwas Theorie, erzählen. Dazu hatte ich ein großes Demonstrationsmodell und die entsprechend große Zahnbürste mit. Das weckte nicht nur Interesse, sondern sorgte auch für Heiterkeit und schaffte die nötige lockere Atmosphäre. So hatte ich auch keine Hemmungen mehr wegen meiner spärlichen Englischkenntnisse. Natürlich erzählten die Kinder von diesen Ereignissen in den Familien. Das schaffte auch Vertrauen zu den Erwachsenen, was im Laufe der 3 ½ Wochen meines Aufenthaltes spürbar wurde. Läuft man über das Ge- lände der Stiftung, hat man gleich an jeder Hand mehrere Kinder, setzt man sich irgendwo hin oder zückt man Handy oder Fotoapparat, sind alle an den Fotos interessiert. Die offenen, lachenden Gesichter der Putzen im Kindergarten. Vorführung in der Vorschule… … und 5. Klasse der Grundschule.
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