SIGNAL+DRAHT 10/2012

SIGNAL + DRAHT (104) 10/2012 30 n Bahnübergangssicherung Schaltgruppen eingesetzt werden. Sie können Straßensignale je nach Überwachungsart mit bis zu 64 Lichtzeichen in Sig LL- bzw. LED-Ausführung schalten. Gelb-Rot-Phasen sind realisierbar. Fußgängerakustik ist mit maximal zwei Schaltgruppen möglich. Maximal vier Schaltgruppen können bis zu 16 Antriebe der Typen HSM10e und SST oder bis zu acht Schrankenantriebe mit Gleichstrommotor (z. B. elektrohydraulischer Säulenantriebe S&B) betreiben. Folgende Überwachungssignale und Überwachungssignalwiederholer sind realisierbar: „ BÜ 0/1 Variante 1, „ So16 bzw. BÜ 0/1 Variante 2, „ F0/1, „ ÜS(W) mit konfigurierbarer Einschaltverzögerung, „ ÜS(W) mit konfigurierbarer Signalleuchtdauer und „ ÜS Ausschaltung (Zeit t1). Verfügbare Melder: „ Einschaltmelder BÜ-bezogen, „ Einschalt- und Ausschaltmelder gleis- und richtungsbezogen, „ Fehlermelder, „ Störungsmelder, „ Zeitüberschreitungsmelder und „ Zeitschalter. Folgende Schnittstellen stehen zur Verfügung: „ Hp-Schnittstelle, „ Hp-Ausschaltmitwirkung durch Fahrzeugsensoren AZSB, „ Fü-Schnittstelle, „ Ansteuerung einer automatischen Gefahrenraumfreimeldung (GFR) bei Hp und ÜS, „ Büstra-Abhängigkeit mit Schnittstelle zum Büstra-Adapter der SVA (BAS), „ Gleistor-Schnittstelle, „ BÜ/BÜ-Kopplung und „ serielle BÜ/BÜ-Kopplung mit abgestufter Signalzustimmung für den gekoppelten Bahnübergang. 3 Bedienung und Handhabung des Systems Mit dem Start des Systems sind einige grundlegende Überprüfungen durchzuführen. Werden hierbei Unregelmäßigkeiten festgestellt, so erfolgt eine Störmeldung für die betroffenen Baugruppen oder das System nimmt die sichere Rückfallebene ein (FATAL ERROR). Im Wesentlichen werden folgende Tests ausgeführt: „ Plausibilitätsprüfungen zur ASA-Projektierung, „ Elementbus-Teilnehmer dürfen sich nicht mit übereinstimmenden Adressen melden, „ alle projektierten Baugruppen müssen ihre Statusmeldungen (Lebenszeichen) abgeben und „ unbekannte (nicht projektierte) Teilnehmer dürfen sich nicht am Elementbus befinden. Zum Verständnis eines BUES 2000- Systems mit Achssensoren ist zudem die Kenntnis der nachfolgend beschriebenen Überwachungsfunktionen und des Systemverhaltens hilfreich. Weitere Informationen zu den Abläufen im System (Ein-/Ausschaltung, Schaltfälle) finden sich in [1]. „ Ausfalloffenbarung der ASA-Baugruppen: Je nach projektierter Ausfallüberwachungszeit (2,5/5 sec) wird das Ausbleiben einer ASA-Statusmeldung offenbart und als Störung gemeldet. Daraufhin wird die Neuinitialisierung der ASA-Baugruppe vorbereitet und nach Freigabe durch das Gleismodul ausgeführt. Fehlen die Statusmeldungen (Lebenszeichen) mehrerer oder aller ASABaugruppen, so liegt möglicherweise eine Störung des Elementbusses vor. Nach einer Spannungsunterbrechung oder einer Neuinitialisierung (Reset) melden sich ASA-Baugruppen mit der Statusmeldung „Wiederanmeldung“ im System an, dies führt während des laufenden Betriebs zur Störung und damit zur Neuinitialisierung der Baugruppen. „ Überwachung der Telegrammdaten auf dem Elementbus Die Telegramme auf dem Elementbus sind zur Überwachung der Daten mit einer Sequenznummer versehen, welche mit jedem neuen Telegramm erhöht wird. Durch die Kontrolle der Sequenznummern aller ElementbusTeilnehmer wird ein Datenverlust aufgedeckt und daraufhin wie bei einem Ausfall einer ASA-Baugruppe reagiert. „ Überwachung der Achssensoren Die Überwachung der Achssensoren erfolgt durch die ASA-Baugruppe. Aufgetretene Störungen der Sensorik und der Baugruppe werden dann mit der Statusmeldung der ASA-Baugruppe gemeldet und durch das ASAHandling verarbeitet. Bei den Störungen gibt es zwei Kategorien: In der höheren Kategorie werden Fehler erfasst, die möglicherweise nach einem Baugruppenreset nicht mehr detektiert werden können. Hierzu zählen Fehler der Adresskodierung und negative Frequenzabsenkungen des Sensors (Entfernen des Sensors von der Schiene), in diesen Fällen ist eine Überprüfung durch den Instandhalter erforderlich. Alle anderen ASA-Fehler können ggf. mittels automatischer Neuinitialisierung durch das Gleismodul beseitigt werden, sofern die Sicherheitsanforderungen der vorliegenden BÜ-Überwachungsart dies zulassen. „ Neuinitialisierung eines gestörten Zählpunktes Alle Störungen im Rahmen der ASABaugruppen führen zur Neuinitialisierung der betroffenen Baugruppen. Die Initialisierung startet erst mit der Freigabe durch die Gleismodul-Applikationssoftware und ggf. unter Mitwirkung eines Instandhalters. Neuinitialisierungen von ASA-Baugruppen werden nicht durchgeführt, solange eine Einschaltung des betreffenden Gleises vorliegt (bei einem Baugruppenreset darf sich kein Rad auf dem Sensor befinden, da dies nach dem Freifahren zur Störung führt). Nach einem Baugruppenreset meldet sich eine ASA-Baugruppe mit dem Status „Wiederanmeldung“. Daraufhin erfolgt die Initialisierung und die Sendefreigabe für die Spontantelegramme (Achsmeldung, Eingangskanalmeldung). Die ASA-Baugruppen quittiert dies mit dem Status „OK“, woraufhin die ASA-Störung zurückgenommen wird. Wenn dieses Verfahren nicht ordnungsgemäß abläuft, wird der ASA-Baugruppen automatisch ein neues RESET-Kommando übermittelt, bis es zu einem ordnungsgemäßen Ablauf der Neuinitialisierung kommt. „ Nichtausschalten des Bahnübergangs Wenn eine zugbewirkte Ausschaltung am Bahnübergang nicht durchgeführt werden kann, so muss Hp-seitig eine Hilfsausschaltung durch das Stellwerk erfolgen. Bei den anderen BÜ-Überwachungsarten ist bei der DB AG die Hilfsausschaltung vom Instandhalter auszuführen. Von anderen Netzbetreibern kann hier eine automatische Zählkorrektur am Gegeneinschaltpunkt projektiert werden. „ Abhängigkeit der IN/OUT-Funktionalität von der Achssensorik Da die ASA-Baugruppe einen Ein-/ Ausgangskanal besitzt, kann hier beispielsweise eine Unwirksamkeitstaste mit Überwacherlampe angeschlossen werden. Da Störungen bei der Achserfassung eine Neuinitialisierung der ASA-Baugruppe zur Folge haben, ist für diese Zeit der Ein-/Ausgangskanal ebenfalls gestört. Falls dies nicht hinnehmbar ist, muss diese IN-/OUTFunktionalität wie bisher über eine IN/ OUT-Baugruppe der BUES 2000 realisiert werden.

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