SIGNAL+DRAHT 10/2012

SIGNAL + DRAHT (104) 10/2012 26 n SWISS tion automatisch zu überprüfen (Regressionstests). 4 Aktueller Projektstand 4.1 Schnittstelle Stellwerk – Stellwerk Die bereits erstellten Spezifikationen für fahrstraßen- und blockbasierte Verbindungen werden zu einer einzigen integralen Schnittstelle konsolidiert. Die Funktionalität deckt alle nötigen Verbindungskombinationen für herkömmliche Stellwerke wie auch für Stellwerke mit ETCS L2 Signalisierung ab. Auch der Übergang von ETCS L2 Signalisierung auf die optische Signalisierung wird dabei gewährleistet. Bis Ende Oktober 2012 wird diese Spezifikation abgeschlossen sein; im Netz der SBB ist die Nutzung in SwISS-basierter Produkte ab 2015 vorgesehen. 4.2 Schnittstelle Stellwerk – Peripherie Die Spezifikation der Schnittstelle zwischen Gleisfreimelde-Einrichtung und Stellwerk ist in einer ersten Version fertiggestellt und befindet sich zurzeit in Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Sie wird ebenfalls bis Ende Oktober 2012 fertiggestellt und freigegeben. Die Implementierung in Produkte ist ab 2014/2015 vorgesehen. Kommandos für verschiedene Stellwerktypen – die elektrischen Eigenschaften der Schnittstelle inklusive deren Zeitverhalten – die Verwendung monovalenter, äquivalenter und antivalenter Übertragung. Die Spezifikation der SwISS-Applikationsebene erfolgt in Form eines ausführbaren xUML-Modells. Ohne hier auf die genaueren Details der Modellierung einzugehen, sind nachfolgend die wichtigsten Inhalte dieser Spezifikation zusammengefasst: „ der applikatorische Header jeder Nachricht, über den sich einzelne Elemente auf applikatorischer Ebene adressieren lassen „ die funktionalen Bausteine, aus denen sich die fachliche Funktionalität einer Schnittstelle modular zusammensetzen bzw. konfigurieren lässt (z. B. Blocksperre, Richtungsverwaltung, etc.) „ die ausgetauschten Nachrichten, inklusive deren übertragene Informationen „ Protokollzustandsmaschinen, welche die gültige Reihenfolge ausgetauschter Nachrichten spezifizieren (siehe Bild 6) „ die applikatorischen Konfigurationsmöglichkeiten (Projektierung) der Schnittstelle. 3.4 Testspezifikation Neben den funktionalen Anforderungen und Spezifikationen der SwISS-Schnittstellen werden im SwISS-Projekt auch Testspezifikationen erstellt. Dazu werden einzelne Testfälle modellbasiert spezifiziert und in verschiedene thematische Gruppen aufgeteilt: Testfälle für das Aufstart- und Terminierungsverhalten, verschiedene Testfallfamilien zum Normalbetrieb sowie Testfälle für die Störungsbehandlung. Die einzelnen Testfälle einer Testfamilie bauen so weit wie möglich aufeinander auf, um mit einer minimalen Anzahl individueller Fälle eine möglichst hohe Abdeckung zu erreichen.Die einzelnen Testfälle werden zuletzt mit den ursprünglichen Anforderungen verknüpft, um damit den Nachweis für die Abdeckung der Anforderungen durch die Testspezifikation zu erbringen. Die einzelnen Testfälle werden auf die ausführbare Spezifikation angewandt, wodurch die Korrektheit der funktionalen Spezifikation nachgewiesen wird. Zudem können während der Entwicklung der funktionalen Spezifikation die einmal erfassten Testfälle wiederverwendet werden, um die Rückwärtskompatibilität von Erweiterungen an der funktionalen Spezifikagieren lässt.Sowohl Vokabular als auch Anforderungen werden in einer Reihe von Workshops in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und der SBB erarbeitet sowie in mehreren formellen Review-Runden stabilisiert und validiert. Auf der Grundlage der so erarbeiteten Anforderungen werden dann die eigentlichen SwISS-Schnittstellen spezifiziert. Die Spezifikation der SwISS-Kommunikationsebene umfasst als Hauptvariante eine IP-basierte Verbindung (im LAN-Bereich über Ethernet, danach über die bei der SBB bereits vorhandene faseroptische Backbone-Infrastruktur) für die serielle Kommunikation. Für die Anbindung älterer Stellwerktypen ist eine zusätzliche Variante mit paralleler Kommunikation vorgesehen. Die Spezifikation der SwISS-Kommunikationsebene dieser Schnittstellen erfolgt im Wesentlichen durch architektonische und technische Vorgaben: „ Für die serielle Schnittstelle: – die spezifische Ausprägung des OSIProtokollstacks auf Basis des Internetprotokolls (IPv4/UDP) – die Verwendung des RaSTA-Protokolls (ehemals Sahara-Protokoll) für die Sicherung von Kommunikationsverbindungen in einer redundanten Architektur – die Mechanismen zur Priorisierung von Nachrichten – die Konfigurationsmöglichkeiten der Schnittstelle „ Für die parallele Schnittstelle: – die elektrische Beschaltung der Schnittstelle für Meldungen und „ SUMMARY The SwISS Projekt – interlocking interface standards for the SBB Technological developments as well as the pressure on railways to cut costs are resulting in the increasing application of IT-based interfaces in the area of interlocking systems. However, only by creating precise, open interface standards can the dependency on specific suppliers be avoided and the life cycle costs of the systems kept down to a reasonable level. For this reason, the SBB is in the process of standardising key interfaces both between interlocking systems as well as between interlocking central computers and their periphery elements. Within the scope of the SBB SwISS project, model-based interface specifications as well as further key system documents for the implementation of the SwISS interfaces are being developed. By November 2012, specifications validated and verified by the SBB supply partners will be available for product development. Reto Wagner Leiter elektronische Stellwerke und Gleisfreimelde-Einrichtungen Schweizerische Bundesbahnen SBB Anschrift: Brückfeldstrasse 16, CH-3000 Bern 65 E-Mail: reto.wagner@sbb.ch Markus Schacher KnowBody KnowGravity Inc. Anschrift: Hohlstrasse 534, CH-8048 Zürich E-Mail: markus.schacher@knowgravity.com Niklaus H. König Director Swiss Railway Engineering SRE GmbH, TECHNOPARK Zürich Anschrift: Technoparkstrasse 1, CH-8005 Zürich E-Mail: koenig@sreng.ch Der Autor

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