SIGNAL+DRAHT 10/2012

SIGNAL + DRAHT (104) 10/2012 14 n SPZA grafischen Programmiersprache „Functional Block“ (FB). Die Implementierung der einzelnen Funktionsblöcke ist mit der Programmiersprache „Instruction List“ (IL) nach der Norm IEC 61131-3 und mithilfe der Entwicklungsumgebung PAS4000 realisiert. Die Entwicklungsumgebung PAS4000 ist Bestandteil des Grundsystems PSS4000 von Pilz und somit auch Bestandteil der Zulassung der SPS-Plattform. Um die für Sicherheitsanwendung geforderte Codeabdeckung zu erreichen, wurde eine sehr umfangreiche Testumgebung entwickelt. Diese Testumgebung besteht im Wesentlichen aus einem Codegenerator, der aus Testszenarien, die im XML-Format erstellt werden, den Code für die Test-Stubs erzeugt. Die Testumgebung unterstützt sowohl den vollautomatischen Test einzelner Funktionsblöcke als auch deren Integration innerhalb der Entwicklungsumgebung. Die Testdokumentation wird ebenfalls automatisch erzeugt. 3.6 Produkt- und Systemtest Die Produkttests werden mithilfe der bei Thales etablierten generischen Simulationsplattform SimBa durchgeführt, bei der die Testszenarien ebenfalls im XML-Format erstellt werden und dann vollautomatisch ablaufen. Für den Systemtest wurde das hauseigene Labor-RSTW zunächst durch Umbau um eine Zentralblockschnittstelle mit konventioneller Technik erweitert und mit einem Labor-ESTW verbunden. Danach wurde die konventionelle Technik durch die SPZA ersetzt, sodass diese Tests in einer realen Umgebung durchgeführt werden können. 3.7 Diagnose und Instandhaltung Die SPZA stellt sowohl auf der RSTW- als auch auf der ESTW-Seite eine Diagnoseschnittstelle (Netzwerkanschluss) zur Verfügung. Die Diagnosedaten und weitere Systemzustände können mithilfe des Diagnose-Notebooks ausgelesen werden. Als Diagnose-Notebook dient ein handelsübliches Windows-Notebook, auf das die mit der SPZA mitgelieferte Diagnosesoftware installiert wird. Optional kann auch ein fester Diagnosemonitor mit Touch-Screen installiert werden. Die Diagnosedaten können bei Bedarf über ein geeignetes Netzwerk an eine zentrale Diagnoseeinrichtung weitergeleitet werden. Zusätzlich zeigen die einzelnen Komponenten der SPS ihren (Fehler-) Zustand über farbige LED an, sodass zum Beispiel ein defektes Ein- oder Ausgangsmodul sehr schnell identifiziert und ausgetauscht werden kann. 3.8 Projektierung und Industrialisierung Die in der Relaistechnik übliche Projektierung durch Drahtbrücken wird bei der SPZA durch Softwareparameter ersetzt. Die Auslieferung der Projektierungsdaten erfolgt zusammen mit der Systemsoftware in Form von Chip-Karten. Zur Prüfung können die jeweiligen Versionsstände sowie die zugehörigen Prüfsummen vor Ort mithilfe des Diagnose-Notebooks ausgelesen werden. 4 Ausblick Die SPZA wird schrittweise weiterentwickelt, indem die Schnittstelle zur konventionellen Technik um weitere RSTWTypen sowie elektromechanische Stellwerke erweitert wird. Parallel dazu wird die Entwicklung der NeuPro-konformen Netzwerkschnittstelle basierend auf Sa- „ SUMMARY The PLC-based centralized block adapter SPZA With the development of the SPZA, a block adapter for centralized block technique between relay and electronic interlocking systems, Thales has taken the first step in replacing relay interlocking system components with safe Programmable Logic Circuits (PLC). The SPZA is based on a safe PLC platform developed by Pilz GmbH & Co. KG in cooperation with Thales. Based on this PLC-platform, Thales will develop further applications to replace components using conventional technology. Thales has signed a cooperation agreement with Pilz for the development and supply of the PLC platform. Dipl. Ing. (FH) Horst Ries Product Manager Route Control Thales Transportation Systems GmbH Anschrift: Lorenzstraße 10, D-70435 Stuttgart E-Mail: Horst.Ries@thalesgroup.com Der Autor hara 3.0 forciert. Das Ziel ist eine universelle Blockanpassung, die auf der ESTWSeite die NeuPro-Schnittstelle bedient und auf der RSTW-Seite einfach an unterschiedliche RSTW-Typen und Blockbauformen angepasst werden kann. Zusätzlich ist beabsichtigt, basierend auf der SPS-Plattform, eine Nachbarschaftsfernsteuerung zu entwickeln. Auch hier wird Richtung Bediensystem eine standardisierte Netzwerkschnittstelle zur Verfügung gestellt und mithilfe der SPS die jeweils notwendige Anpassung an das Stellwerk oder den Stelltisch realisiert. Bild 7: SPZA im ESTW-Schrank

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