65 EI-Eisenbahningenieur | Februar 2010 Modell des Desiro RUS Foto: Siemens Russland | Siemens hat von der Russischen Eisenbahn AG (RZD) einen Auftrag zur Lieferung von bis zu 54 Regionalzügen Desiro ML für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi erhalten. Die Vereinbarung umfasst ein Volumen von bis zu 580 Mio. EUR. Die ersten 38 Züge imWert von rund 410 Mio. EUR wurden fest Desiro-Züge für RZD zur Olympiade bestellt und werden komplett im deutschen Siemens-Werk in Krefeld gefertigt, über weitere 16 Einheiten besteht eine Option. Diese Züge sollen dann teilweise in Russland gebaut werden. Die fünfteiligen Zweisystemzüge (3 kV DC und 25 kV AC) erreichen 160 km/h und sollen im Herbst 2013 in Betrieb gehen. cm SBB Cargo | SBB Cargo lässt insgesamt 214 Getreidewagen des Typs Tagnpps umbauen. Der Auftrag geht nach dem Ausschreibungs- und Vergabeverfahren an die niedersächsische Firma VTG-Graaff in Elze. Der Umbau der Wagen wird Anfang 2011 abgeschlossen sein. Beworben hatte sich auch die Josef Meyer Transport Technology AG aus RheinfelUmbau von Getreidewagen bei Graaff den, Schweiz. Der Umbau der Tagnpps umfasst vor allem eine Verstärkung der Silowände mit dem Ziel, die Lebensdauer des Wagens deutlich zu verbessern. Ab 2003 sind vereinzelt Risse aufgetreten, die eine konstruktive Verbesserung und den Umbau notwendig machen. Die Getreidewagen zählen zu den gefragtesten Wagentypen im Fuhrpark von SBB Cargo. cm Österreich | Alstom wird ab 2010 im Auftrag der ÖBB 449 Fahrzeuge mit dem Zugsicherungssystem Atlas200 für ETCS Level 2 ausrüsten. Der Auftrag hat einen Wert in Höhe von rund 90 Mio. EUR, in dem weitere Optionen, wie die Instandhaltung der Fahrzeuge über die nächsten 25 Jahre, noch nicht inbegriffen sind. Es werden insgesamt 332 Lokomotiven der Baureihen 1016 und 1116, 50 Dreisystemlokomotiven der Baureihe 1216 und 67 railjet-Steuerwagen der Baureihe 8090 umgebaut. Ein erster vollständig ausgerüsteter Prototyp soll Ende 2010 an die ÖBB übergeben werden. ETCS für 449 ÖBB-Fahrzeuge Der Beginn der Serienausrüstung ist für Mitte 2011 geplant. Das letzte der insgesamt 449 Fahrzeuge wird voraussichtlich Ende 2014 übergeben. Die Entwicklung des Systems für die ÖBB erfolgt in Alstoms ETCSKompetenzzentrum in Charleroi (Belgien), die Installation wird durch die ÖBB TS in deren Werkstätten in Wien und Linz erfolgen. Zum Dezember 2012 soll mit 238 Fahrzeugen der Betrieb unter ETCS Level 2 auf den Strecken Wien – St. Pölten und der Brennerzulaufstrecke aufgenommen werden. Ab Ende 2011 fahren die ersten umgebauten Fahrzeuge unter Level 1, u.a. nach Budapest. cm Jubiläum | Am 20. Januar wurde mit einem Symposium das zehnjährige Bestehen der Benannten Stelle Interoperabilität, Eisenbahn-Cert (EBC), in Bonn gefeiert. 1999 wurde mit dem Ziel der Bündelung der in Deutschland vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten im Bahnbereich bei gleichzeitig wettbewerbsfähigen Kosten für Dienstleistungen bei Zertifizierungen die Entscheidung getroffen, eine Benannten Stelle einzurichten. Mit der NotiZehn Jahre Eisenbahn-Cert fizierung durch die Bundesregierung und der Zuteilung der Kenn-Nummer 0893 durch die Europäische Kommission konnte die EBC im Jahr 2000 als erste Benannte Stelle in diesem Bereich die Arbeit aufnehmen. Bis zum heutigen Tag hat EBC rund 1000 Zertifikate für Komponenten, Fahrzeuge und Infrastruktureinrichtungen in allen Teilsystemen im In- und Ausland erteilt und damit die führende Rolle in Europa übernommen. cm DB AG | Die Deutsche Bahn will bis zum 16. Juni dieses Jahres den lang diskutierten Auftrag über den Bau von 300 Zügen für den ICE- und ICVerkehr erteilen. Das kündigte DB-Chef Rüdiger Grube auf einer Veranstaltung des Deutschen Verkehrsforums in Berlin ICX-Bestellung bis Mitte Juni an. Den Bestellwert bezifferte er auf rund 6 Mrd. EUR. Damit werde diese Order der größte jemals in Deutschland erteilte Auftrag für die Bahnindustrie sein. Grube vermied allerdings jegliche Stellungnahme, welches Unternehmen den Zuschlag erhalten werde. roe Iran | Mitte Januar haben die ersten Tests der neuen ER24PC für die Iranische Eisenbahn RAI in Wildberg-Wegenrath begonnen. Im November 2006 bekam Siemens den Auftrag über Entwicklung und Bau von 30 vierachsigen dieselelektrischen Lokomotiven mit einer Leistung von 2400 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Lokomotive weist nur einen Führerstand auf und wird mit einem Inbetriebnahme der ER24PC Triebkopfzug eingesetzt. Die Anfahrzugkraft beträgt 270 kN und die Achslast 21,375 t. Das Front-End ist wie bei der Litauen-Lok ausgebildet. Im März erfolgt die Auslieferung der ersten Maschine. Der Auftrag wird zusammen mit der iranischen Mapna Locomotive Engineering and Manufacturing Company (MLC) abgewickelt, die anschließend von Siemens Komponenten für 120 weitere Loks bekommt. cm Die Rückseite der ER24PC, die als Triebkopf eingesetzt wird. Foto: P. Böttger
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