Auszug | eb - Elektrische Bahnen 1 | 2023

40 Journal 121 (2023) Heft 1 eingesetzten Diesellokomotiven abgelöst. Dank des Zweikraftantriebes werden die Streckenabschnitte mit Oberleitung elektrisch befahren. Für die restlichen Abschnitte wird der Dieselmotor als Energiequelle genutzt, sodass keine Diesellokomotive mehr benötigt wird und die Emissionen reduziert werden. Seit Anfang 2021 bezieht RheinCargo für die Elektrolokomotiven Ökostrom. „Die Anschaffung der Lokomotiven ermöglicht, dass wir uns auch für Neuverkehre bewerben können, die für uns bislang durch notwendige Lokwechsel nicht attraktiv waren“, so Daniel Jacobs, Verantwortlicher für das Fahrzeug-Management auf der Schiene. RheinCargo setzt seit Jahresbeginn 2022 drei gemietete Dual Mode-Fahrzeuge für Verkehre zwischen Duisburg, Bremen und Bönen ein, wo der Dieselbetrieb nur auf der Ersten und Letzten Meile benötigt wird. Die insgesamt acht Smartron-Lokomotiven, die RC jetzt besitzt, werden deutschlandweit eingesetzt, wobei der Schwerpunkt im süddeutschen Raum liegen wird. Illertalbahn wird elektrifiziert Der Freistaat Bayern hat die DB beauftragt, die Elektrifizierung der Illertalbahn von Ulm über Memmingen nach Kempten zu planen. Die Stadtwerke Ulm/Neu Ulm (SWU) übernehmen diese Aufgabe für die Abzweigung nach Weißenhorn. Damit einher geht ein abschnittsweise zweigleisiger Ausbau der Abschnitte Gerlenhofen – Senden sowie Kellmünz – Pleß. Die für den Regionalverkehr verantwortliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) sieht vor, die Zugzahlen künftig um rund 20% zu steigern. Neben dem Ausbau und der Elektrifizierung des 85 km langen Strecke Neu-Ulm – Kempten wird auch die 10 km lange Abzweigung von Senden nach Weißenhorn elektrifiziert. Hallenerweiterung im ICE-Werk Rummelsburg Am 20. Dezember 2022 eröffneten der DB-Personenfernverkehrsvorstand Dr. Michael Peterson und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey die erweiterte Fahrzeughalle im ICE-Werk Berlin-Rummelsburg. In die um 200m verlängerte fünfgleisige Halle und deren Ausbau investierte die DB 200Mio. EUR. Hier können bis zu 400m lange Züge wie der ICE 4 oder zwei kürzere Züge hintereinander auf einem Gleis instandgehalten werden. Das Materiallager wurde vergrößert und zusätzliche Behandlungsanlagen für ICE- und IntercityZüge geschaffen. Die Instandhaltungskapazität am Standort Rummelsburg erhöht sich um 30%. Täglich 75 Züge können gereinigt, geprüft, gewartet und repariert werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse sowie Wildblumenwiesen berücksichtigen den Klimaschutz und die Biodiversität. Bis 2025 soll die Zahl der derzeit 850 Mitarbeiter um 120 Fachkräfte wachsen. Gesucht werden Elektriker, Mechatroniker und Mechaniker. Sämtliche Baureihen vom ICE 1 bis zum ICE 4 sowie der künftige ICE L können in Rummelsburg instandgehalten werden. In den kommenden Jahren investiert die DB in diesen Standort Rummelsburg weitere 200Mio. EUR in neue Abstellanlagen und die Erneuerung einer weiteren Fahrzeughalle. Die DB betreibt im Fernverkehr Instandhaltungswerke an neun Standorten, von denen die Mehrheit ausgebaut wird. Bundesweit investiert der Konzern bis 2030 über 2Mrd. EUR in den Neu- und Ausbau der Werke und Abstellanlagen. Hierfür müssen 1000 zusätzliche Arbeitsplätze besetzt werden. Verlängerte Wartungshalle für alle ICE-Baureihen im Berlin-Rummelsburg (Foto: DB/Volker Emersleben). eb 1 2023 ePaper Abonnement 2023 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!

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