Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2022

504 Fachwissen Fahrleitung 120 (2022) Heft 12 Optimierung und Bewertung vonWeichenbespannungen – Teil 1: Methode Luise Wottke, Arnd Stephan, Dresden; Johannes Schott, Frankfurt am Main; Thomas Reichmann, André Dölling, Erlangen In Deutschland werden Weichen standardmäßig kreuzend bespannt. Untersuchungen zu tangentialen Weichenbespannung zeigen Verbesserungen der Befahrgüte bei hohen Geschwindigkeiten. Die Befahrgüte hängt weiter von der Oberleitungsbauart, der Regulierung und der Gleisgeometrie ab. Im Rahmen von Praxisversuchen ermittelte Werte unterliegen diversen Fehlereinflussgrößen und sind kosten- und risikointensiv. Durch Simulationen auf FEM-Basis können vielfältige Varianten der Bespannungsmethoden analysiert werden. Optimization and evaluation of wiring points – Part 1: Method In Germany, the standard for wiring of points is the intersecting points wiring. Analysis into tangential points wiring show improvements in the quality of the dynamic behaviour at high speeds. The dynamic quality depends also on the adjustment, the type of overhead contact line and the track geometry. Values that are determined as part of practical tests are subject to various error factors and are consequently costly and risky. Simulations based on FEM are a possibility to analyse a variety of variants within a method of wiring points. Optimisation et évaluation des matrices de commutation – Partie 1: Méthode En Allemagne, les points sont franchis par défaut. Des études sur les tissus d’interrupteurs tangentiels montrent des améliorations de la qualité de fonctionnement à haute vitesse. La qualité de conduite dépend également du type de ligne aérienne, de la réglementation et de la géométrie de la voie. Les valeurs déterminées dans le cadre d’essais pratiques sont sujettes à divers facteurs d’erreur et sont coûteuses et risquées. Diverses variantes des méthodes de couverture peuvent être analysées à l’aide de simulations basées sur FEM. 1 Motivation In [1] wurde basierend auf Messdaten ein erhöhter Fahrdrahtverschleiß an einzelnen Fahrdrahtkreuzungen im Bereich von Weichen an Hochgeschwindigkeitsstrecken mit Re 330 festgestellt. Dies führt zu einer erheblichen Reduktion der Fahrdrahtlebensdauer im Vergleich zu anderen Oberleitungsbauarten/- komponenten. Derzeit gibt es verschiedene Hypothesen über die wirkenden Verschleißmechanismen, wobei stets die simultane Wirkung des mechanischen und des elektrischen Verschleißes zu beachten ist. Darüber hinaus ist die Identifikation einer verschleißarmen, qualitativ hochwertigen Weichenbespannung immer vor dem Hintergrund der vorliegenden Gleisgeometrie und der vorhandenen Oberleitungsbauarten zu sehen. Oft lassen auch Zwangspunkte der Bestandslage keine ideale, alleinstehende Weichenbespannung zu, so dass häufig Weichenbespannungen in Kombination mit Streckentrennungen Anwendung finden. In Deutschland hat sich die kreuzende Weichenbespannung etabliert. Die in [1] untersuchten Hochgeschwindigkeitsstrecken mit kreuzender Bespannung weisen zwar nachweislich Mängel auf, dennoch gibt es auch Positivbeispiele, wonach gut einregulierte kreuzende Bespannungen der Re 330 eine gute Qualität der Befahrung erzielen. Auch bei anderen Oberleitungen, wie der Re 250, sind bislang keine vergleichbaren Verschleißprobleme identifiziert worden. International findet die tangentiale Bespannung von Weichen im Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV) erfolgreich Anwendung [1]. Auch bei der Deutschen Bahn (DB) wird diese Methode in verschiedenen Ausführungen betriebserprobt. Erfahrungsgemäß erlaubt die Mehrzahl der weltweit im Netz projektierten Weichen, kreuzend und tangential, einen zuverlässigen Bahnbetrieb bei minimalen Instandhaltungskosten. Insbesondere Weichen mit geringen Befahrgeschwindigkeiten im Hauptgleis sind weitgehend unauffällig und können mit bisherigen Erfahrungswerten geplant, errichtet und in- eb 12 2022 ePaper Abonnement 2022 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!

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