Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2022

537 Journal 120 (2022) Heft 12 Hochgeschwindigkeitsnetz in Ägypten – Auftrag für die DB Im Rahmen der UN-Klimakonferenz unterzeichneten die ägyptische Regierung und die DB einen Vertrag zum Betrieb auf dem ersten Hochgeschwindigkeitsschienennetz in Ägypten. Das Auftragsvolumen des vorerst über 15 Jahre laufenden Vertrages liegt im einstelligen Milliardenbereich. Die DB-Tochter DB International Operations (DB IO) wird das größte Bahnprojekt in der Geschichte Ägyptens und mit 2000 Strecken-km das sechstgrößte Hochgeschwindigkeitsnetz der Welt übernehmen. Ein Konsortium um Siemens Mobility errichtet die Infrastruktur und liefert die Triebzüge für den Personenverkehr und die Güterzuglokomotiven. Die DB IO übernimmt den Betrieb von Infrastruktur und Fahrzeugen für den Hochgeschwindigkeits-, Regional- und Güterverkehr sowie die Instandhaltung der Stationen und Depots. Dafür geht die DB IO ein Joint Venture mit dem ägyptischen Unternehmen Elsewedy Electric (EE) ein. Die erste Linie des Verkehrsnetzes wird ab 2025 die Metropolregionen Alexandria, Kairo und New Administrative Capital, auch Suez-Kanal auf Schienen genannt, verbinden. Mit zwei weiteren Strecken und somit insgesamt 60 Stationen werden Kairo und Abu Simbel sowie Luxor mit Hurghada am Roten Meer für den Schienenverkehr erschlossen. 90% der ägyptischen Bevölkerung sollen am Ende Zugang zu dem neuen Netz haben. Bis zum Jahr 2050 wird ein Anstieg der Bevölkerung von derzeit 105Mio. Menschen auf 160Mio. Menschen prognostiziert. Die DB wird auf dem heimischen Markt von dem Mega-Projekt profitieren. Der Technologie- und Wissenstransfer und die Erkenntnisse aus der Kooperation mit Siemens Mobility sollen Projekten im Inland zugutekommen. Die erwirtschafteten Gewinne werden in Deutschland reinvestiert. Nach den Großaufträgen in Kanada und Indien ist das Vorhaben in Ägypten das dritte große internationale Verkehrsprojekt für die DB IO im Jahr 2022. Unternehmen Übernahme Rangierbetrieb RheinCargo (RC) hat die Ausschreibung für die Übernahme der Rangierdienste von RWE Power am Kraftwerk Fortuna für eine Laufzeit von sieben Jahren gewonnen. Vier Lokomotiven werden von RheinCargo vor Ort in Niederaußem betrieben. Zwei Triebfahrzeuge vom Typ Gravita10BB des Herstellers Voith hat RC von RWE übernommen, die im Bereich des Kraftwerks für die Beförderung der Braunkohle, Wirbelschichtkohle und Kleinkoks eingesetzt werden. Hinzu kommen eine Vossloh G1000, die RC für den Transport von Kalkzügen zu den Kraftwerken Neurath und Niederaußem stationiert hat. Eine dreiachsige Lokomotive des Typs Deutz MG530C dient als Reserve-Triebfahrzeug, das im Bedarfsfall sofort eingesetzt werden kann. So können kurzfristige Ausfälle begrenzt und eine permanente Transportfähigkeit gewährleistet werden. Neben den Rangierdiensten befördert RheinCargo auch Ein- und Ausgangszüge über das RWE Power-Streckennetz zu den Bahnhöfen Frechen, Gustorf und Niederaußem. Geplantes Hochgeschwindigkeitsnetz in Ägypten (Grafik: DB). Rheincargo Lokomotiven Gravita und G1000 im Kraftwerk Fortuna von RWE Power in Niederaußem (Foto: RheinCargo). eb 12 2022 ePaper Abonnement 2022 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!

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