Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2022

528 Fachwissen Bahnenergieversorgung 120 (2022) Heft 12 Kraftwerk Rupperswil-Auenstein– Herausforderungen beim Generatorersatz Andrea Weber, Christian Berger, Zollikofen (CH) Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB AG nahmen im Jahr 1945 gemeinsam mit einem 50-HzPartner das Laufwasserkraftwerk Rupperswil-Auenstein in Betrieb. Eine 16,7-Hz-Maschinengruppe und eine 50-Hz-Maschinengruppe produzierten seither Strom unterschiedlicher Frequenz. Seit August 2021 produziert es ausschließlich 16,7-Hz-Bahnstrom für die SBB AG. Zu diesem Zweck wurde der am Ende seiner Lebensdauer stehende 50-Hz-Generator durch einen neuen Bahnstromgenerator ersetzt und das Kraftwerk an die Leitstelle der SBB AG angebunden. Ein solches Umbauprojekt verspricht einige Herausforderungen. Rupperswil-Auenstein power plant – challenges with generator replacement In 1945, the Swiss Federal Railways SBB AG commissioned the Rupperswil-Auenstein run-of-river power station together with a 50Hz partner. Since then, a 16,7Hz machine group and a 50Hz machine group have produced electricity at different frequencies. Since August 2021, it has been exclusively producing 16,7Hz traction current for SBB AG. For this purpose, the 50Hz generator, which was at the end of its lifetime, was replaced by a new 16,7Hz generator and the power station was connected to the control centre of SBB AG. Such a reconstruction project promises some challenges. Centrale de Rupperswil-Auenstein – les défis du remplacement d’un générateur En 1945, les Chemins de fer fédéraux suisses CFF SA ont mis en service la centrale au fil de l’eau de Rupperswil-Auenstein en collaboration avec un partenaire 50Hz. Depuis, un groupe de machines 16,7Hz et un groupe de machines 50Hz ont produit de l’électricité à différentes fréquences. Depuis août 2021, elle produit exclusivement du courant de traction 16,7Hz pour CFF SA. A cet effet, le générateur 50Hz en fin de vie a été remplacé par un nouveau générateur de courant de traction et la centrale a été reliée au centre de contrôle de CFF SA. Un tel projet de transformation promet quelques défis. 1 Einführung 1.1 Ausgangslage Das Flusskraftwerk Rupperswil-Auenstein (KRA) liegt auf der Grenze der gleichnamigen Gemeinden an der Aare im Schweizer Mittelland. Das Werk wird seit Inbetriebnahme im Jahr 1945 als Laufwasserkraftwerk betrieben und nutzt das Gefälle der Aare zwischen dem Oberlieger-Kraftwerk Rüchlig und dem Unterlieger-Kraftwerk Wildegg-Brugg, ist also Teil der Aare-Kraftwerkskaskade. Das Kraftwerk zeichnet sich durch einen 2,5 km langen, unterwasserseitigen Kraftwerkskanal aus, welcher am Ende mit der parallel verlaufenden Restwasserstrecke zusammenfließt (Bild 1). Im Normalfall wird nur das Restwasser gemäß den wasserrechtlichen Bestimmungen durch ein Dotierkraftwerk in die Restwasserstrecke turbiniert. Da die Restwasserstrecke eine Aue von nationaler Bedeutung aufweist, sind ökologische Schutzinteressen von besonders großer Bedeutung. Eine Fischaufstiegsanlage mit Umgehungsgewässer sichert die Fischwanderung flussaufwärts. Die Sicherstellung der lachsgängigen Fischaufwärtswanderung aus dem Kanal ist in Planung (Bild 2). N in Anspruch genommene Gewässerstrecke 7,3 km Maschinenhaus/Wehr/Dotierkraftwerk Restwasserstrecke 2,5 km Unterwasserkanal 2,5 km Einstaustrecke 3,8 km Bild 1: Übersicht über die Konzessionsstrecke des KRA (alle Bilder: SBB). eb 12 2022 ePaper Abonnement 2022 ã Georg Siemens Verlag GmbH & Co. KG Vervielfältigung und Verbreitung unzulässig und strafbar!

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