Auszug | eb - Elektrische Bahnen 10 | 2022

441 Journal 120 (2022) Heft 10 Sendlinger Spange, der Regionalzughalt Poccistraße und das elektronische Stellwerks München Ost werden realisiert. Als dritte Säule prüft die DB die Digitalisierung des Bahnknotens München. Geplant ist, die Schieneninfrastruktur im Bahnknoten München die Fahrzeuge der S-Bahn mit neuer digitaler Leit- und Sicherungstechnik auszurüsten. Automatisierung des Regionalverkehres Siemens treibt mit dem öffentlich geförderten Projekt safe.trAIn das führerlose Fahren von Regionalzügen mit Hilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) voran. Das Projekt safe.trAIn läuft mit einem Budget über 23Mio. EUR vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2024. Die 17 Partner sind: • Siemens AG (Konsortialführer), • Siemens Mobility GmbH, • BIT Technology Solutions GmbH, • Bridgefield GmbH, • Edge Case Research GmbH, • ITQ GmbH, Merantix Labs GmbH, • SETLabs Research GmbH, • TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, • TÜV Rheinland InterTraffic GmbH, • TÜV SÜD Rail GmbH, • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., • Hochschule Düsseldorf (University of Applied Sciences), • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, • Deutsches Institut für Normung e. V. (DIN), • Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (VDE), • DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik und das • Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (assoziiert). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Fachprogramms Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien gefördert. Von der Automatisierung des Zugbetriebs im bestehenden Netz erhofft man sich durch höhere Zugfolge schneller eine größere Attraktivität für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) als durch langwierige und aufwändige Streckenneubauten. Nach dem Stand der Technik wird die konventionelle Automatisierungstechnik allein für einen vollautomatisierten Bahnbetrieb nicht ausreichen. KI soll Abhilfe schaffen. Die bis jetzt ungelöste Herausforderung ist die praktikable Verknüpfung von KI-Verfahren mit den Anforderungen und Zulassungsprozessen im Eisenbahnumfeld. Dort setzt das nationale Förderprojekt safe.trAIn an. Es soll die Grundlagen für den sicheren Einsatz von KI für führerlose Schienenfahrzeuge schaffen und damit eine zentrale technologische Herausforderung für die Einführung des fahrerlosen Verkehrs adressieren. Das safe.trAIn-Projekt konzentriert sich auf den Anwendungsbereich der Regionalzüge. Diese operieren in einer offeneren Umgebung, in der insbesondere Hindernisse wie zum Beispiel Personen im Fahrweg sowie auf der Schiene liegende Bäume und Erdrutsche sicher erkannt werden müssen. Ziel des Projektes ist die integrierte Entwicklung von Prüfstandards und Methoden für den Einsatz von KI in der Automatisierung des Schienenverkehrs sowie der Nachweis der Eignung der Prüfstandards am Anwendungsbeispiel. Schwerpunkte sind hierbei KI-basierte Methoden für einen fahrerlosen Regionalzug, zulassungsrelevante Nachweise der Produktsicherheit der KI-Komponenten sowie Prüfverfahren und Prüfmethoden. Safe.trAIn baut auf Ergebnisse aktueller Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf und entwickelt diese gemäß den neuen Anforderungen weiter. Wichtige Projekte sind Shift2Rail, BerDiBa, ATOSense & ATO Risk und KI-Absicherung. Akkumulator-Lokomotiven für Kasachstan Wabtec, einer der großen amerikanischen Lokmotivhersteller und Nachfolger von Generale Electric, und die staatliche Eisenbahngesellschaft Kasachstan (KTZ) unterzeichneten ein historisches Memorandum of Understanding (MOU) für die Lieferung von 150 FLXdriveTm mit Akkumulatoren betriebener Rangierlokomotiven und zur Umrüstung der Streckendiesellokomotiven in NextFuelTm flüssigerdgasbetriebene (LNG) Lokomotiven. Die Investition von 600Mio. USD wird Treibhausgasemissionen und Betriebskosten erheblich senken. Die B0‘ B0‘-Rangierlokomotiven mit 96 t Masse und 1000 kW Traktionsleistung werden mit einem 1900-kWh-Lithium-Akkumulator ausgerüstet. Bei den LNG-Streckenlokomotiven steigen Reichweiten mit einer Tankfüllung von 1300 km auf 3000 km und die Kraftstoffkosten sinken um 26%. Ab 2024 wird Wabtec die FLXdrives bauen und die Streckenlokomotiven in der LKZ-Anlage in Nur Sultan, Kasachstan, auf LNG umrüsten.

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