Auszug | eb - Elektrische Bahnen 9 | 2021

358 Fachwissen Fahrleitung 119 (2021) Heft 9 Festpunkt-Symmetrie trotz Zugkraft- änderungen durch Rückstellkräfte Andreas Geim, Forchheim Die Zugkräfte in Kettenwerken werden durch Nachspanneinrichtungen in Fahrdraht und Tragseil eingeleitet. Vor allem durch mechanische Verluste in den Nachspanneinrichtungen, Rückstellkräfte und Neigungen verändern sich diese Zugkräfte. Nach der Berechnung der Zugkraftänderungen müs- sen die Ergebnisse bewertet werden. Neben den absoluten Zugkraftänderungen ist das Thema „Fest- punkt-Symmetrie“ separat zu betrachten. Symmetry of midpoint anchors despite changes of tensile forces due to resetting forces Tensile forces in contact and catenary wire are introduced by tensioning devices. These tensile forces change primarily due to mechanical losses in tensioning devices, resetting forces and track gradients. After calculating the variations of tensile forces, the results must be evaluated. In addition to the absolute change of tensile forces, the subject of “symmetry at midpoint” must be considered sepa- rately. Symétrie du point fixe malgré les variations de la tension dues aux forces de rappel Les forces de traction nes caténaires sont introduites par des équipements tendeurs pour le fil de contact et le câble porteur. Ces forces de traction changent principalement en raison des pertes mécaniques dans les dispositifs de tension, des forces de rappel et de la pente. Après avoir calculé les variations de force de traction, les résultats doivent être évalués. Outre les changements absolus de la force de traction, le sujet de la «symétrie du point fixe» doit être considéré séparément. 1 Einführung Ein Kettenwerk wird entweder einseitig oder beidsei- tig mittels Nachspanneinrichtungen so gespannt, dass temperaturabhängige Längenausdehnungen von Fahrdraht und Tragseil ausgeglichen werden. In Bild 1 sind zwei Radspanner mit Gewichtssätzen an einem Oberleitungsmast dargestellt, die später Zug- kräfte in Fahrdraht und Tragseil einleiten. Bei beidsei- tig nachgespannten Kettenwerken wird zur Vermei- dung von einseitiger Kettenwerkswanderung ein Festpunkt errichtet, an dem die Lage des Tragseils längs zum Gleis fixiert und eine Längsbewegung des Fahrdrahts mittels Z-Seilen oder V-Anker begrenzt wird. Bauartabhängig haben Zugkraftänderungen in Fahrdraht und Tragseil Auswirkungen auf die Elastizi- tät der Fahrleitung, die Durchhänge und den Wind- abtrieb. In einem Fachbuch von Max Süberkrüb [1] wird deshalb gefordert, dass der Zugkraftverlust in Fahrdraht und Tragseil in einer halben Nachspann- länge jeweils maximal 11% der Nennzugkraft betra- gen soll, wobei 3% der Nennzugkraft für die Nach- Bild 1: Zwei Radspanner an einem Winkelmast, Strecke 5919 zwischen Hallstadt und Breitengüßbach (Bilder 1 bis 7: Andreas Geim , teilweise bearb. eb ).

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